HSV-Pleite ohne Aufstieg: Droht der Top-Spieler-Ausverkauf?

Für den HSV muss aus finanzieller Sicht der Aufstieg her, sonst steht der Verein vor dem Ausverkauf. Eine Pleitewelle droht den Rothosen.

Hamburg – Die Fakten sind einfach nicht wegzudiskutieren: Der Hamburger SV* ist in der Tabelle der Zweiten Liga vom ersten Platz auf den dritten Rang abgerutscht. Seit fünf Spielen hat die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune* nicht mehr gewonnen – gerade einmal zwei Unentschieden sprangen für die Rothosen in den letzten Wochen heraus. Eine klare Krise, die am Ende den Aufstieg kosten könnte. Noch schlimmer: Jagt der Nicht-Aufstieg dann die Stars vom Hof? Muss der HSV etwa Kicker vom Format eines Stephan Ambrosius oder Josha Vagnoman* verkaufen?

Fußballverein:Hamburger SV
Gegründet:29. September 1887
Stadion:Volksparkstadion
Kapazität:57.000 Plätze
Ligazugehörigkeit:Zweite Bundesliga
Trainer:Daniel Thioune

HSV-Aufstieg: Müssen Stars zu Kohle gemacht werden, um handlungsfähig zu bleiben?

Die Frage klingt zunächst kurios, weil beide noch laufende Verträge habe. Das Arbeitspapier von Vagnoman ist bis zum 30. Juni 2024 gültig. Bis zu diesem Datum hat auch Ambrosius erst zu Beginn dieses Jahres seinen Kontrakt verlängert*. Und auch, wenn es der HSV eigentlich gar nicht will, ist der Verkauf der beiden ein Thema. Oder könnte es zumindest werden. Dann nämlich, wenn der HSV zum wiederholten Male den Aufstieg von der Zweiten in die Erste Liga verbockt. Ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit hätte für den Club aus dem Volksparkstadion* krasse Konsequenzen.

Die Kohle würde knapper. Aktuell beträgt der Personal-Etat der Rothosen 23 Millionen Euro. In den vergangenen drei Jahren stieg er zunächst von 27 auf 30 Millionen, dann wurde er erstmal wieder gesenkt. Ginge der HSV im Sommer 2021 in eine vierte Saison in der Zweiten Bundesliga, dann würde er nochmal zusammenschrumpfen. Auf 23 Millionen Euro, wie die Hamburger Morgenpost berichtet. Die logische Folge: Bei Neuverpflichtungen müssten Sportvorstand Jonas Boldt* und Sportdirektor Michael Mutzel nach Spielern fahnden, die ablösefrei sind oder ausgeliehen werden können.

Knapp bei Kasse: HSV kann höchstens ablösefreie oder Leih-Spieler holen

Will der HSV auf dem Transfermarkt etwas investieren, so könnten Jonas Boldt, dem selbst Abwanderungsgedanken in Richtung Eintracht Frankfurt nachgesagt werden, gezwungen sein, das Tafelsilber des Vereins verscherbeln zu müssen. Und das wären eben Spieler vom Format eines Josha Vagnoman oder Stephan Ambrosius: jung, talentiert, auf dem Markt gefragt und dank der langfristigen Verträge teuer zu verkaufen.

Auch Amadou Onana könnte laut der Hamburger Morgenpost ein Verkaufskandidat sein. Ob Onana, Vagnoman und Ambrosius im Endeffekt überhaupt Lust auf eine weitere Spielzeit in der Zweiten Liga hätten, wenn sie anderswo möglicherweise bei Erstligisten auflaufen könnten, steht zudem auf einem anderen Blatt. Treuebekenntnisse, die am Ende geschieden werden, hat es schon genügend gegeben. Auch bei Jeremy Dudziak*, der schon im letzten Sommer vom VfL Wolfsburg umworben wurde, steht diese Frage im Raum.

HSV: Auch Terodde hat noch nicht verlängert – und andere Clubs haben mehr Geld

Im Falle eines Nicht-Aufstiegs ist ein personeller Umbruch höchstwahrscheinlich. Das Gesicht der Mannschaft dürfte sich enorm verändern. Trainer Daniel Thioune müsste wieder ein neues Team aufbauen und neue Strukturen schaffen. Ohne Kicker wie Vagnoman, Ambrosius, vielleicht auch Dudziak – bricht dem HSV dieser Umstand das Genick? Fakt ist: Auch Simon Terodde*, mit 20 Treffern in 24 Spielen nicht nur bester Torjäger des Vereins, sondern in der gesamten Zweiten Bundesliga – hat sein auslaufendes Arbeitspapier noch immer nicht verlängert. Trotz seiner Fehlschüsse zuletzt ist er so etwas wie die personifizierte Lebensversicherung des HSV.

Zudem schwierig für den HSV: Mit Schalke 04 wird aller Voraussicht nach ein Club aus der Ersten Liga herunterkommen, der bei einem Etat bis zu 40 Millionen Euro dem Traditionsverein aus Hamburg* überlegen ist und durch Spielerverkäufe hohe zweistellige Millionensummen einnehmen will* Auch Hauptstadt-Club Hertha BSC könnte bei einem Abstieg mehr ausgeben als der HSV, der zudem noch vor der Neubesetzung des Präsidiums im HSV e.V. steht. Je nachdem, wer dort nach dem Rücktritt des bisherigen Trios im Sommer die Macht übernimmt, könnte es zu Meinungsverschiedenheiten mit Sportvorstand Boldt und Finanzvorstand Frank Wettstein kommen. * 24hamburg.de und wa.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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