Nicolo Tresoldi reist aktuell mit der deutschen U21-Nationalmannschaft durch die Gegend. Doch noch hat der Stürmer von Hannover 96 die Option Italien.
Hannover - Nicolo Tresoldi konnte im vierten Länderspiel für die U21-Nationalmannschaft über seine ersten beiden Treffer jubeln. Der Angreifer, der schon mit 17 Jahren bei Hannover 96 in der 2. Liga debütierte, war ein wichtiger Faktor beim Kantersieg (5:1) in Israel. „Ich bin ein Strafraumstürmer, nicht der modernste, aber einfach einer, der vor der Kiste steht und Tore macht“, zitierte ihn der kicker nach dem deutlichen Erfolg.
Di Salvo hat Tresoldi für die U21 gewinnen können
Tresoldi hat nach 50 Pflichtspielen für die Niedersachsen acht Treffer und vier Vorlagen auf seinem Konto stehen. „Ich weiß, dass ich Tore schießen und eine wichtige Rolle spielen kann. Daran muss mich keiner erinnern. Ich fühle mich bei der U21 richtig wohl“, betonte der inzwischen 20-Jährige bei Bild. Bei Hannover verlor er zuletzt seinen Stammplatz, doch das Blatt kann sich auch schnell wieder wenden.
Der Blick auf Tresoldi ist allerdings auch aus anderer Sicht spannend. „Es fließt schon einiges italienisches Blut in mir, ich bin dort geboren und erst seit sieben Jahren in Deutschland“, erklärte der in Cagliari geborene Deutsch-Italiener. Es war vor allem Trainer Antonio Di Salvo, der Tresoldi überzeugen konnte: „Seinetwegen habe ich mich für Deutschland entschieden.“ Endgültig ist diese Wahl allerdings nicht.
Darf sich Italien noch Hoffnung machen?
Auf die Bild-Frage, ob sich der italienische Verband um ihn bemühe, sagte er zwar: „Ich habe noch nichts gehört“. Und der Angreifer fügte an: „Und dann sehen wir weiter.“ Tresoldi schwärmt allerdings: „Ich habe hier beim DFB sehr viel Spaß. Ich bin richtig stolz für Deutschland zu spielen und will jetzt der U21 helfen, sich für die EM zu qualifizieren.“ Eine starke Performance am Dienstagabend (18 Uhr) in Estland könnte das Tor weit aufstoßen.
Der DFB jedenfalls darf diese Chance nicht verpassen. Es gibt nur noch wenige deutsche Vollblut-Stürmer, die perspektivisch für die A-Nationalmannschaft infrage kämen. Mit Niclas Füllkrug biegt einer bereits auf die Zielgerade seiner Karriere ein. Auch Deniz Undav ist mit 28 Jahren nicht mehr im Talent-Status. Wie sich Tresoldi weiterentwickelt, ist natürlich noch nicht absehbar. Es wäre jedoch fahrlässig, die gute Vorarbeit von Di Salvo nicht zu finalisieren.