Deutschland trifft am Mittwochabend in der Allianz Arena auf Ungarn. Rund um das Spiel der EM 2021 ist längst eine Regenbogen-Diskussion entbrannt.
München - Nächste Runde in der Regenbogen-Debatte rund um die EM 2021*: Die UEFA hat am Mittwoch ihre äußerst umstrittene Entscheidung rund um die bunte Allianz Arena verteidigt, ist den zahlreichen Kritikern aber gleichzeitig optisch entgegengekommen. „Die UEFA ist stolz darauf, heute die Farben des Regenbogens zu tragen“, schrieb der Verband, der sein Logo mit den sechs Farben angereichert hatte, auf seinen sozialen Netzwerken.
Einige Leute hätten die UEFA-Entscheidung als „politisch interpretiert“*, schrieb der Verband weiter: „Doch im Gegenteil: Die Anfrage war politisch.“ Für die UEFA sei der Regenbogen „kein politisches Symbol, sondern ein Zeichen unseres festen Engagements für eine vielfältigere und integrativere Gesellschaft“.
EM 2021: UEFA färbt Logo in Regenbogenfarben - und wird prompt zur Zielscheibe
Am Dienstag hatte die UEFA erklärt, dass die Münchner Arena während des letzten Vorrundenspiels der deutschen Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf. Der Verband sei aufgrund der „Statuten eine politisch und religiös neutrale Organisation“, hieß es als Begründung. Nach dem Beschluss brach eine Protestwelle über die UEFA herein.
Und die neuerliche Aktion kommt bei den Fußball-Fans auch nicht sonderlich gut an. Auf Facebook häuften sich beispielsweise innerhalb kürzester Zeit bissige Kommentare wie: „Ihr tragt heute den Regenbogen? An einem einzigen Tag? Ist das ein Witz? Es ist ein Symbol, das JEDEN Tag respektiert und gelebt werden muss“, „Ihr respektiert den Regenbogen nur, wenn es euch selbst nicht wehtut“ oder „Ich schäme mich für diesen ‚Verein‘“.
Eine klare Mehrheit der deutschen Fußball-Fans hätte die Beleuchtung der Allianz-Arena in Regenbogenfarben während des EM-Spiels zwischen Deutschland und Ungarn übrigens befürwortet. In einer Blitz-Umfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes kritisierten 69,8 Prozent der Befragten das ausgesprochene Verbot der Europäischen Fußball-Union (UEFA). 26,3 Prozent begrüßten die Entscheidung des Dachverbandes.
Am Tag danach sorgt die UEFA anderweitig für Aufsehen: Der Weltverband kippt eine 56 Jahre alte Regel im Hinblick auf die Europacup-Wettbewerbe. Letztes prominentes „Opfer“ ist der FC Bayern. (akl/sid) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA