Alexander Zorniger sind die Nerven durchgegangen, er ging seinen Torhüter knallhart an. Nun entschuldigt sich der Coach von Greuther Fürth.
Fürth - Den vergangenen Samstagnachmittag wird Nahuel Noll so schnell wohl nicht vergessen. Der junge Keeper von Greuther Fürth wollte den Spielaufbau vorantreiben und verspekulierte sich komplett. Der abgezockte Zweitligaprofi Adriano Grimaldi blockte das Leder erst ab und verwertete dann eiskalt zum Ausgleich für den SC Paderborn. Dass diese Szene in jedem Jahresrückblick auftauchen wird, liegt aber weniger an Noll und Grimaldi, sondern vielmehr an Trainer Alexander Zorniger.
Zorniger rudert nach emotionalem Ausbruch zurück
Ihm gingen am Sky-Mikrofon die Nerven komplett durch: „Ich bin maßlos geladen, so geladen wie selten, das ist eine inakzeptable Situation, das darf so nicht passieren. Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gerne bei mir anrufen, warum er nicht spielt.“ Ein solches Wut-Interview gegen einen eigenen Spieler gab es von einem Coach schon lange nicht mehr im Profi-Business.
Selbst Sven Ulreich vom FC Bayern München reagierte auf Instagram: „Unfassbar solch eine Aussage von einem Trainer in der Öffentlichkeit.“ Zorniger ruderte inzwischen komplett zurück. „Mir hat vor Jahren mal ein guter Freund gesagt, dass eine Entschuldigung in dem Plenum stattfinden sollte, in dem man auch die Kritik geäußert hat“, fing der Coach seine Entschuldigung via Vereinskanal in sozialen Netzwerken an.
„Habe in meiner Wortwahl völlig danebengelegen“
Zorniger führte aus: „Ich habe in einer sachlichen Situation in meiner Wortwahl völlig danebengelegen. Da sind die Emotionen total mit mir durchgegangen. Das war so überhaupt nicht notwendig.“ Er sei, so seine selbstkritische Analyse, weit über das Maß, was einem Trainer zustehe, hinausgegangen: „Dafür habe ich mich am Vormittag schon bei Nahuel und danach auch bei der Mannschaft entschuldigt.“ Es ist der Abschluss einer denkwürdigen Wut-Rede.