Niklas Süle sorgt mit seiner Verwandlung für Aufsehen. Während es von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke Lob gibt, schlägt Lothar Matthäus kritische Töne an.
Dortmund – Die vergangene Saison endete mit Spekulationen über einen möglichen Weggang von Niklas Süle von Borussia Dortmund. Der Grund dafür war, dass der Verteidiger aufgrund seines Fitnesszustands die Erwartungen beim BVB nicht erfüllen konnte. Sky berichtete, dass Süle sogar zum Rapport musste. Umso erstaunter präsentierte sich Hans-Joachim Watzke, als er kürzlich Süle nach dem Urlaub zu Gesicht bekam.
„Ich habe gedacht: Mein Gott, wir haben einen neuen Spieler. Das ist bewundernswert, wie er das hingekriegt hat“, zeigte sich der Geschäftsführer von Borussia Dortmund bei Bild TV beeindruckt von Süle. „Mir ist das tausendmal lieber, wenn einer einen Fehler eingesteht und entsprechende Ableitungen trifft.“ Laut Bild hat Süle in vier Wochen durch ein intensives Trainingsprogramm und eine strenge Diät stolze acht Kilogramm abgenommen.
Matthäus: Süle ging „mehr als leichtsinnig mit seiner Berufsauffassung um“
Im Gegensatz zu Watzke äußert Lothar Matthäus weniger lobende Worte. „Begeistert bin ich von Niklas Süle jetzt nicht. Ich bin eher überrascht, dass es bei einem Profi-Fußballer überhaupt so in die andere Richtung laufen konnte“, sagt der Rekordnationalspieler gegenüber sport.de. Matthäus kritisiert Süle dafür, dass er „mehr als leichtsinnig mit seiner Berufsauffassung umgegangen“ sei.
„Er hat sich einfach unprofessionell verhalten“, stellt Matthäus fest und fügt hinzu: „Vielleicht hat er es kapiert, vielleicht hat er einen Traum und merkt, dass er etwas ändern muss. Oder er hat gemerkt, dass er eine Verpflichtung hat, für das, was er verdient, gegenüber dem Verein, gegenüber den Fans, gegenüber seinen Kollegen, vor allem aber gegenüber sich selbst.“
Matthäus hofft auf Form-Anstieg von Süle
Trotz seiner Kritik betont der Weltmeister von 1990, dass er Süle möge und er ihm „mehr Spielzeit“ wünsche, „denn er hat Talent“. Matthäus hoffe überdies, dass Süles „Leistung wieder stimmt und Julian Nagelsmann künftig nicht nur zwei potenzielle Verteidiger beim BVB hat, sondern drei.“
Für Watzke ist Süle nun wieder ein ernsthafter Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft. Bei der Europameisterschaft im eigenen Land wurde der Verteidiger jedoch nicht nominiert. Ein Weggang aus Dortmund scheint indessen nicht mehr zur Debatte zu stehen. Süles Vertrag beim BVB läuft noch bis 2026.