Der FC Bayern sorgt in den USA für Aufsehen, doch Max Eberl fliegt nach München. Lothar Matthäus erkennt in dieser Entscheidung Anzeichen von Nervosität.
München – Die Transferperiode beim FC Bayern gleicht einem Krimi – jedoch bislang ohne Happy End. Während die Münchner bei der Klub-WM in den USA nach dem knappen Sieg über die Boca Juniors bereits den Achtelfinal-Einzug eingetütet haben, tobt hinter den Kulissen ein anderer Kampf – der um neue Spieler.
Sportvorstand Max Eberl verließ etwas überraschend das Teamlager und flog vorzeitig nach Deutschland zurück. Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist das kein Zufall, sondern ein deutliches Zeichen für die angespannte Lage an der Säbener Straße.
Matthäus deutet Eberls Abreise aus den USA als Zeichen der Nervosität
Die vorzeitige Abreise von Max Eberl aus den USA sorgt für Aufsehen. Während die Bayern-Stars gegen Boca Juniors eine ordentliche Leistung zeigten, war der Sportvorstand bereits auf dem Weg nach München. Laut Sportdirektor Christoph Freund gäbe es in der bayerischen Landeshauptstadt „einige Gespräche zu führen“ und dabei wolle Eberl die „europäische Zeit“ nutzen. Doch Lothar Matthäus sieht dahinter mehr als nur terminliche Gründe.
„Die Abreise von Max Eberl aus den USA zeigt, dass eine gewisse Nervosität vorhanden ist. Für Eberl ist der Zugang in der Offensive wichtiger als die Klub-WM“, erklärte der 64-Jährige gegenüber der Bild. Der Sky-Experte macht deutlich, dass der Transferdruck beim Rekordmeister mittlerweile enorm geworden ist.
Transfer-Misere beim FC Bayern spitzt sich zu
Die Situation im Bayern-Angriff wird tatsächlich immer prekärer. Nach der Absage von Florian Wirtz und dem immer näher rückendem Wechsel von Nico Williams zum FC Barcelona „brennt es“ laut Matthäus bei den Münchenern. Zusätzlich verschärft wird die Lage durch den Verkauf von Mathys Tel an Tottenham Hotspur und dem offiziellen Wechsel von Leroy Sané zu Galatasaray Istanbul.
„Für Eberl wird dieser Transfer sehr wichtig“, analysierte Matthäus die angespannte Lage an der Säbener Straße. Sportdirektor Freund wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern und verwies lediglich darauf, dass man „die Dinge so vorantreiben“ wolle, „dass es für den FC Bayern sehr gut passt“. Die Zurückhaltung der Vereinsführung steht im krassen Gegensatz zur Dringlichkeit der Situation.
FC Bayern erlebt komplizierten Transfer-Sommer: Kommt es noch zum Glücksgriff wie bei Kompany?
Trotz der angespannten Lage zeigt sich Matthäus optimistisch. Er zieht Parallelen zur Trainersuche im vergangenen Jahr, als den Bayern ebenfalls einer nach dem anderen absagte. „Ein bisschen erinnert die Suche nach einem neuen Offensivspieler an die Trainersuche im vergangenen Jahr inklusive vieler Absagen – aber da gelang den Bayern am Ende mit Kompany ein Glücksgriff. Vielleicht läuft es ja jetzt genauso“, erklärt der Rekordnationalspieler.
Aktuell stehen mehrere Namen auf der Bayern-Liste. Bradley Barcola von Paris Saint-Germain gilt als Favorit, auch wenn ein Transfer als sehr schwierig eingeschätzt wird. Auch Rafael Leao vom AC Milan bleibt eine Option, hier sollen bereits Gespräche stattgefunden haben. Weitere Kandidaten sind Cody Gakpo vom FC Liverpool und nun soll sogar ein weiterer Reds-Star auf der Liste der Bayern gelandet sein. (kus)