Marktwert-Sensation: Deutscher Spieler knackt erstmals 100-Millionen-Euro-Grenze

Der Marktwert von Leroy Sané durchbrach nun die 100-Millionen-Euro-Grenze.
 ©dpa / Uwe Anspach

Wie transfermarkt.de nun bekanntgab, knackte erstmals ein deutscher Spieler die 100-Millionen-Euro-Grenze. Ein Bayern-Spieler erreicht bei den teuersten Deutschen nur Platz sechs.

Update vom 19. November 2018, 13.05 Uhr: Nicht viele Spieler dürfen von sich behaupten, mehr als 100 Millionen Euro wert zu sein. Nur zwölf Spieler weltweit erreichten bislang die magische Grenze, nun ist erstmals ein Deutscher unter den begehrtesten Profis der ganzen Welt. Wie transfermarkt.de berichtet, wird der Marktwert von Leroy Sané neuerdings auf 100 Millionen Euro geschätzt. Damit ist der 22-Jährige unter anderem so wertvoll wie Fußball-Star Cristiano Ronaldo. 

Wie Sport Bild berichtet, überholt der Spieler von Manchester City damit die beiden bislang teuersten deutschen Spieler Toni Kroos (80 Millionen Euro) und Marc-André ter Stegen (80 Millionen Euro). Ein Bayern-Spieler ist auf den vorderen Rängen nicht vertreten, Joshua Kimmich landete mit einem Wert von rund 60 Millionen Euro lediglich auf Platz sechs. Mesut Özil wird den Erwartungen beim FC Arsenal dagegen nicht gerecht, sein Marktwert wurde auf 35 Millionen Euro herabgewertet. 

Jogi Löw widerspricht Rainer Kochs Aussage zu Leroy Sané

Update vom 18. November 2018, 15.08 Uhr: Bei der Pressekonferenz vor dem Länderspiel gegen die Niederlande widerspricht Jogi Löw den Aussagen von Rainer Koch: "Rainer Koch hat mich nie gefragt nach der Ausbootung und ich habe ihm auch nie eine Antwort gegeben. Ich glaube dazu wurde schon alles gesagt. Als er jetzt wieder zur Nationalmannschaft zurückkam, wirkte Leroy sehr wach und konzentriert. Wenn ich auch sehe, wie er nach hinten arbeitet, er macht unheimlich viele Wege. Im Moment macht er uns viel Spaß. Wenn er so spielt, ist er extrem wertvoll. Langsam findet er sich auch in unserem System zurecht, das doch etwas anders ist als bei Manchester City."

Update vom 18. November 2018, 14.38 Uhr: Die Weltmeisterschaft ist schon wieder einige Monate her. Mittlerweile spielt Leroy Sané wieder eine Rolle in der Nationalmannschaft. Im Testspiel gegen Russland machte er das wichtige Tor zum 1:0. Seine Nicht-Nominierung bei der WM ist fast schon vergessen. Im Sport1 Doppelpass sprach DFB-Vizepräsident Rainer Koch jetzt über die Gründe, warum Sané nicht mit zum Turnier durfte: „Bei Leroy Sane gab es interne Gründe, warum er nicht nominiert wurde. Sie heißen so, weil sie intern bleiben sollen. Ich gehöre nicht zu denen, die E-Mails leaken. Er zeigt aktuell, was er für ein großartiger Fußballer ist. Er ist ein großer Hoffnungsträger, auf den wir setzen sollten."

Ursprüngliche Meldung: Nach Sané-Aus: Das sind die möglichen Gründe für seine Nicht-Nominierung

Eppan - Dass Leroy Sané nicht für den endgültigen 23-Mann-Kader berücksichtigt wurde, war die größte Überraschung aus dem Trainingslager in Südtirol. Die Ausbootung von Jonathan Tah, Nils Petersen und Bernd Leno war dahingegen schon wahrscheinlicher. Während über die beiden Leverkusener und den Freiburger kein Wort verloren wird, diskutiert die Fußball-Welt heiter über die Nicht-Berücksichtigung von Sané, der sich übrigens ziemlich kurios zu seiner Nicht-Nominierung geäußert hat.

Der Youngster hat mit Manchester City die Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Im Oktober 2017 wurde er zu Englands Fußballer des Monats gewählt, am Ende der Saison zum Nachwuchsfußballer des Jahres. In 32 Spielen in der Premier League schoss der 22-Jährige zehn Tore und legte 15 vor. Ein Bewerbungsschreiben an die Nationalelf kann fast gar nicht besser aussehen. Und doch hat es am Ende nicht gereicht. Was sind die Gründe?

War es sein Verhalten? Waren es die Leistungen?

Während Sané in England die Gegenspieler reihenweise schwindlig spielte, fehlte beim DFB-Team der Durchbruch. Beim Freundschaftsspiel gegen Brasilien in Berlin blieb der Linksfuß ebenso blass wie beim Vorbereitungsmatch gegen Österreich. Toni Kroos kritisierte die Einstellung mancher nach dem Brasilien-Kick: „Ich habe von allen mehr erwartet. Wenn man in so einem Spiel die Möglichkeit bekommt, kann man eine andere Körpersprache erwarten. Einige hatten die Chance, sich zu zeigen, aber das haben sie nicht getan.“ Sehr wahrscheinlich ging diese Aussage auch in Richtung Sané. 

Auch im Umgang mit dem Ex-Schalker soll es Probleme gegeben haben. Er sagte im vergangenen Jahr den Confed-Cup ab wegen einer Nasenscheidwand-Operation, die nicht unbedingt nötig gewesen sein soll, und leistete sich Fehltritte wie 2017 beim Spiel gegen England. Dort zeigte Sané in den Katakomben seinen Teamkollegen wohl den Mittelfinger, nachdem diese ihn aufforderten mit den Medien zu sprechen, wie die BILD berichtet.

Löw ist auch bekannt dafür, auf die interne Struktur und den Teamgeist wert zu legen. Schon bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien steckte er die ärgsten Konkurrenten zusammen in ein Zimmer. Schalker, Dortmunder und Münchner wurden gemischt und wurden so „gezwungen“ miteinander Zeit zu verbringen. Das förderte den Zusammenhalt so stark, dass es mit ein Grund für den Titel gewesen sein soll. Kurz gesagt: Wer Unruhe stiftet, hat schlechte Karten.

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sané spielt?

Und Löw ist bei den Turnieren auch darauf bedacht, die Unruhe von außen möglichst minimal zu halten. Während es bei der Vergabe um den letzten Kaderplatz um Julian Brandt oder Sané ging, hat sich Löw für die einfache Lösung entschieden. Niemand wird meckern, falls Brandt bei der WM keine Minute spielen sollte. Um Sané hätte es immer wieder Wind gegeben. Löw beugt nun der Unruhe mit einem einmaligen großen Sturm vor. Der Wirbel um Sané wird täglich weniger werden, je näher das Turnier rückt.

Außerdem hat der Bundestrainer einige Spieler, auf die er setzt und die auch besser in sein System passen. Julian Draxler und Marco Reus sind heiße Kandidaten auf einen Platz in der Startelf. Diese beiden Akteure hätten wahrscheinlich eh den Vorzug vor Sané bekommen. Draxler, der in Paris mehr Ergänzungsspieler als Stammkraft war, steht beim DFB-Trainer hoch im Kurs, spätestens seitdem er 2017 als Kapitän das DFB-Team zum Sieg beim Confed-Cup führte.

Irritierend ist es jedoch schon, dass jahrelang dieser eine Ausnahme-Kicker gesucht wird, der auch im Eins-gegen-Eins brilliert. Sané ist genau solch ein Typ Spieler, anscheinend aber niemand für Löw. Noch nicht. Denn wenn der Linksfuß weiter seine Leistung zeigt, wird der Bundestrainer nicht mehr drumherum kommen, auf den dribbelstarken Mann zu setzen. Denn mit der Extra-Klasse, die Sané mitbringt, ist er eigentlich unverzichtbar.  

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ank/md

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