Legendäre FCB-Geschichte: Wieder einmal an Mailand gescheitert - dann aber Weltmeister

Aktuell lecken die Bayern ihre Wunden nach dem Ausscheiden im CL-Viertelfinale gegen Inter Mailand. Nach dem Scheitern gegen dessen Lokalrivalen Milan wurden sechs FCB-Spieler Weltmeister. Ein gutes Omen für die Klub-WM 2025?

München - Der FC Bayern ist in der Fußball-Königsklasse auf bittere Weise an Inter Mailand gescheitert (1:2; 2:2). Das Ausscheiden schmerzt Mannschaft, Verein und Fans derzeit extrem. Insgesamt hat man aber gegen den Ex-Klub von Karlheinz Rummenigge, Lothar Matthäus, Andi Brehme & Co. eine positive Europapokalbilanz. Ganz anders sieht es gegen den Lokalrivalen AC Mailand aus.

AC Milan der Europapokal-Angstgegner des FCB

Wenn es für den deutschen Rekordmeister im Europapokal einen absoluten Angstgegner gibt, dann ist dies der AC Mailand. Von 1968 bis 2007 konnten die Bayern gegen den 7-maligen Champions-League-Sieger von zehn Europapokalpartien nur eine einzige gewinnen. Bei einem Torverhältnis von 17:8 verbuchte Milan dagegen sechs Siege im direkten Duell und es gab zudem drei Unentschieden.

Dass diese Bilanz aus Münchner Sicht gar so schlecht ausfällt, ist auch dem Umstand geschuldet, dass Bayern dabei in vier Jahren auf den späteren Europapokalsieger traf, zweimal davon im Halbfinale (1967/681989/90; 2002/03; 2006/07). In den starken Siegerjahren der Münchner waren die Mailänder dagegen „unter ferner liefen“.

Milan 1990 mit niederländischen Superstars

Am 18. April 1990, es war ein extrem regnerischer Abend in der bayerischen Landeshauptstadt, trafen die Bayern auf eine der besten Milan-Mannschaften aller Zeiten, deren Topspieler die drei niederländischen Superstars und Europameister Marco van Basten, Frank Rijkaard und Ruud Gullit waren. Letzterer war jedoch bei jener Partie in München verletzungsbedingt nicht dabei.

Die Bayern hatten das Halbfinal-Hinspiel im Europapokal der Landesmeister in San Siro zwei Wochen zuvor mit 0:1 verloren, man muss sagen glücklicherweise nur mit 0:1 verloren. Torwart Raimond Aumann hatte einen Sahnetag erwischt. Ebenso wie an jenem denkwürdigen Europapokalabend im Münchner Olympiastadion, welches mit 73.000 Zuschauern restlos ausverkauft war. Hätte der damalige deutsche Teamchef Franz Beckenbauer jene beiden Weltklasseleistungen von Aumann ausschließlich zum Maßstab genommen, wäre wohl der FCB-Keeper anstelle von Bodo Illgner zum Stammtorwart der Weltmeistermannschaft 1990 geworden.

Einziger Europapokalsieg gegen Milan löst Begeisterung aus

Im Gegensatz zu Milan hatte Jupp Heynckes‘ Bayern-Team von 1990 keinen Superstar, aber es war ein funktionierendes, aufopferungsvoll kämpfendes Kollektiv. Klaus Augenthaler, Jürgen Kohler, Stefan Reuter, Olaf Thon, Hansi Pflügler und Raimond Aumann (als Ersatztorwart) wurden dennoch ein paar Monate später in Italien Fußball-Weltmeister.

Die Bayern gingen im Rückspiel durch den jungen Thomas Strunz in der 63. Minute gegen technisch überlegene Gäste mit 1:0 in Führung. Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Ende der regulären Spielzeit – Verlängerung. Borgonovos Ausgleichstreffer in der 100. Minute verschaffte den Italienern – vor allem aufgrund der damals geltenden Auswärtstorregel – einen großen Vorteil. Die Bayern gaben trotzdem nicht auf, gingen nur wenig später durch den Schotten Alan McInally erneut in Führung. Das für den Finaleinzug notwendige 3:1 wollte aber nicht mehr fallen.

Dennoch feierten die Bayernfans nach dem Schlusspfiff bei strömenden Regen die Mannschaft noch minutenlang. Das Lob für die Mannschaft, ob von Uli Hoeneß („..das Beste, was ich je von unserer Mannschaft gesehen habe“) oder der italienischen Presse, war riesengroß.

Heynckes löst Versprechen mit großer Verspätung ein - macht Kompany es „besser“?

Wahrscheinlich noch in dieser Euphorie schwelgend versprach Jupp Heynckes ein paar Wochen später auf der Meisterfeier 1990 den jubelnden Fans auf dem Marienplatz den Gewinn des Europapokals. Erst nach 23 Jahren konnte er dieses Versprechen letztendlich einlösen.

Obwohl der FC Bayern Milan 1990 zum einzigen Mal besiegen konnte, reichte es auch in jener Saison nicht dazu, die damalige „Mailänder Übermannschaft“ zu eliminieren. Diese Aufgabe bleibt bis heute auf der „FCB-to-do-Liste“. Vielleicht verspricht aber Vincent Kompany den FCB-Fans auf der Meisterfeier auf dem Marienplatz im Mai 2025 den Gewinn der Klub-WM und löst sein Versprechen nur wenige Wochen später ein...

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