Ärger trotz 6:1-Gala? Müller foppt Matchwinner Musiala: „Hab dich gerade verkauft“

Thomas Müller (r.) traf nicht, Jamal Musiala doppelt gegen Eintracht Frankfurt.
 ©IMAGO / Sven Simon

Der FC Bayern bestritt den Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt. Gesprächsthemen gab‘s genug. Was sagten Julian Nagelsmann, Hasan Salihamidzic und Co.? Die Stimmen.

München - Es war angerichtet! Die 60. Bundesliga-Saison startete mit der Partie Eintracht Frankfurt gegen den FC Bayern. Eine mehr als interessante Begegnung, immerhin trafen der amtierenden Europa-League-Sieger mit Bundesliga-Rückkehrer Mario Götze auf den deutschen Rekordmeister, der sich mit Sadio Mané und Matthijs de Ligt mehr als prominent verstärkt hat.

Video: Fakten-Report - FC Bayern zerlegt Frankfurt 6:1

Wir fassen für Sie die Stimmen aus dem Deutsche-Bank-Park und auf DAZN sowie Sat.1 zusammen.

Julian Nagelsmann (FC Bayern) nach der Partie über...

... den Unterschied zum Saisonauftakt in der vergangenen Saison (1:1, Anm. d. Red.): „Besser als das Erste, definitiv. Die Energie, die man spürt, ist das schönste. Das war toll, dass die Jungs mit den Fans feiern. Sadio auf dem Zaun, da ist eine sehr, sehr gute Energie spürbar.“

... seine hörbar lädierte Stimme: „Meine Stimme hat auch gelitten, ja. Aber die gewöhnt sich mit der Zeit dann dran. (lacht)„

... den Treffer von Joshua Kimmich zum 1:0: „Großes Lob an Toni Tapalovic, der hat das mit Dino Toppmöller abgesprochen, dass Kevin Trapp immer etwas weiter vorne steht. Aber Josh stand da eigentlich ein Stück zu weit weg, aber er macht das halt auch herausragend.“

... sein Kommentar zum Tor von Sadio Mané: „Super Laufweg von Serge, super Ball von Josh, der heute eh herausragend war. Toller Abschluss.“

... die Tatsache, dass man beim FC Bayern Meister werden muss: „Wenn man zehnmal in Folge Meister wird, ist das vielleicht so. Im Pokal wollen wir weiterkommen als beim letzten Mal, auch in der Champions League, da hatten wir vergangene Saison eine schlechte Aktion.“

Joshua Kimmich (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... über das Spiel: „Kritikpunkt ist, dass wir es wieder nicht geschafft haben, zu Null zu spielen. Nach vorne war es aber nicht verkehrt. Wir hatten noch die Chance auf mehr Tore. Das hat richtig Bock gemacht, auf dem Platz zu stehen.“

... über die Taktik gegen die Eintracht: „Wir wussten, dass da immer wieder Räume sind. Gerade hinter Kostic und Knauff. Wenn Frankfurt die Bälle verloren hat, waren da große Räume, in die wir immer wieder zuschlagen konnten. Und dann natürlich die Vier da vorne, das macht schon Spaß.“

Jamal Musiala nach der Partie über ...

... die Gründe für den starken Auftritt: „Wir wollten mit der gleichen Energie spielen, dann ...“

Thomas Müller läuft hinter Musiala land und raunzt lachend: „Dich hab ich gerade verkauft!“ - zur Erklärung: Müller ist passionierter Kickbase-Spieler, ein Manager-Spiel für die Bundesliga.

Musiala: „Ich verstehe das Manager-Spiel nicht, aber irgendwas mit ‚verkaufen‘ meinte er (lacht). Wir wollten wie gegen Leipzig auftreten, generell sind wir sehr gut aufgetreten und habe gut gespielt.“

... das Spiel ohne Lewandowski: „Wir versuchen immer viele Chance zu kreieren, auch mit Lewandowski. Wir sind technisch stark, aber müssen jetzt andere Wege finden, um Tore zu erzielen.“

... seine Treffer zum 3:0: „Das war ein Traumtor für den Trainer, das haben wir sensationell rausgespielt.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) nach der Partie über ...

... seine Mannschaft und das Spiel: „Sie haben alles versucht. Aber die Bayern waren zu gut und wir zu wild. (...) Heute hatten wir keine Chance. Wir wollten mit unseren Außen tiefer bleiben, aber die Außen war sehr hoch. Die Bayern wussten das und sind immer wieder mit Spielverlagerungen in diese Räume gekommen. Wir waren zu wild, wollten zu viel. Wir hatten aber auch zwei Riesen-Chancen, den Lattentreffer zum Beispiel. Mit den beiden Standardtoren hat es eine Dynamik bekommen, die wir so nicht wollten. Du kannst in der Dreierkette ins Mittelfeld durchdecken, wenn du weißt, du hast Außen eine Absicherung. Wir müssen jetzt unsere Lehren daraus ziehen und können viel mitnehmen. Wir werden korrigieren, dass wir links und rechts der Dreierkette zu viele Räume geboten haben.“

Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) nach der Partie über ...

... die Niederlage: „Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt, so wurd‘s halt in dersten Hälfte ein Debakel.“

... den neuen FC Bayern ohne Lewandowski: „Die Statik des Spiels hat sich schon geändert nach dem Abgang von Lewy, die Vier vorne waren schon sehr flexibel. Wir haben uns den Arsch aufgerissen.“

... das Verhalten der Fans nach dem Spiel: „Die Fans hatten ein sehr, sehr gutes Gespür. Das Ziel war es, die zweite Hälfte nicht zu verlieren. Am Mittwoch wartet Real Madrid.“

Julian Nagelsmann (Trainer FC Bayern) vor der Partie über...

... seine Mannschaft: „Wir brauchen mehr Konstanz. Wir haben in der Rückrunde der letzten Saison abgebaut, sind trotzdem Meister geworden. Aber um in allen drei Wettbewerben länger dabei zu bleiben, brauchen wir mehr Konstanz.“

... Vorgaben an die Bayern-Spieler: „Wir versuchen, noch mehr unsere eigenen Ideen und unseren Spielstil auf den Platz zu bringen.“

... Eintracht Frankfurt: „Der Gegner hat in der Europa League sehr viel Selbstvertrauen getankt. Sie haben einen sehr guten Trainer, Mario Götze als Neuzugang und ein frenetisches Stadion. Darauf musst du vorbereitet sein. Du kannst die Atmosphäre auch für dich nutzen. Sie haben eine Mannschaft, die das Gegenpressing sehr leidenschaftlich und körperlich spielt.“

.... wie weit de Ligt noch von der Startelf entfernt ist: „Nicht mehr weit. Er macht sehr gute Fortschritte. Jeder Spieler braucht aber die Voraussetzungen, um maximale Leistungen zu bringen. Er hatte fünf, sechs Tage Rückstand. Aber die hat er jetzt aufgeholt.“

Philipp Lahm (ehemals FC Bayern) vor der Partie über ...

... Bayern ohne Robert Lewandowski: „Es wird ein anderes Spiel sein, das hat man schon im Supercup gesehen. Ein bisschen variabler, nicht mehr mit diesem einen Zielspieler, auf den das Spiel ausgerichtet ist. Lewandowski hat pro Saison 30 bis 40 Tore gemacht, da bin ich gespannt, wie sie das kompensieren wollen.“

... die Winter-WM in Katar: „Wenn man die WM dorthin vergibt, was ich grenzwertig finde, kann sie nur im Winter stattfinden. Dort ist es einfach viel zu heiß für die Spieler und du musst dann im Winter spielen. Die Mannschaften und Spieler, die nicht zur WM reisen, haben dadurch zwei Monate Pause. Ich bin gespannt, wie sie da im Rhythmus bleiben wollen.“

... die Meister-Kandidaten: „Es dreht sich immer um drei, vier Mannschaften, die Meister werden können. Zuletzt ist aber immer nur einer Meister geworden: der FC Bayern. (...) Beim FC Bayern sitzen seit Jahrzehnten nur ehemalige Spieler in Führungspositionen. Das ist einmalig in Europa.“

... Spannung in der Spitze der Bundesliga: „Man muss schon schauen, dass es spannender wird. Zwischenzeitlich waren Abstände von über 20 Punkten da. Das ist nicht Sinn der Sache. Der neutrale Zuschauer wünscht sich eine Meisterschaft, die bis zum letzten Spieltag spannend ist.“

Hansi Flick (Bundestrainer) vor der Partie bei ran über...

... die Bundesliga: Ich freue mich, dass es wieder losgeht. Wir haben mit dem Europapokalsieger eine spannende Mannschaft. Auch die Leistung der Bayern gegen Leipzig in der ersten Hälfte war ansprechend.

... die Möglichkeit, dass die Bayern wieder Meister werden: „Ich vermute es schon, weil sie eine Top-Mannschaft haben, auch wenn sie Lewy jetzt verloren haben.“

... den Süle-Abgang und seinen Austausch diesbezüglich mit Nagelsmann: „Wir tauschen uns schon aus, aber zu diesem Thema nicht. Ich verstehe schon, dass man Niki Süle im Team hätte, aber die Dinge waren so vorgegeben.“

... die vielen Millionen, die die Bayern jetzt ausgegeben haben: „Es kommt immer darauf an, was man damit macht. Es ist immer gut, wenn frisches Blut reinbekommt. Ich hatte eine super Mannschaft zur Verfügung damals, aber für Julian ist das natürlich gut. Mal gespannt, was er daraus draus macht.“

... mögliche WM-Chance für Mario Götze: „Es ist ganz einfach: Er muss Top-Leistungen bringen und zeigen, dass er fit ist. Dass er eine Alternative für die Spieler sein kann, die aktuell bei der Nationalmannschaft sind. Die auch ganz gut sind. Wir schauen ganz genau hin, wer uns weiterhelfen kann, damit wir unser Ziel bei der WM erreichen. Nämlich so weit wie möglich zu kommen.“

Hasan Salihamidzic (Sportvorstand FC Bayern) vor dem Spiel über ...

... den Abgang von Lewandowski: „Lewy war ja nochmal dagewesen und hat sich verabschieden. Alle sind zufrieden jetzt, Barcelona hat einen guten Spieler bekommen, aber wir haben uns auch super verstärkt.“

... einen möglichen Transfer fürs Sturmzentrum: „Wir sind gut besetzt, auch wenn der Transfermarkt noch bis Ende August auf ist.“

Oliver Kahn (Vorstandsboss des FC Bayern) vor der Partie über ...

... den Bundesliga-Auftakt: „Das erste Spiel war immer was ganz Besonderes. Kein Spieler weiß hundertprozentig genau, schaffen wir es sofort in den Wettkampfmodus. Das erste Spiel ist nicht ganz ohne. Es hilft dem Selbstvertrauen, wenn man das erste Spiel gewinnt.“

... die Münchner Transfer-Offensive: „Das hat überhaupt nichts mit Ausrufezeichen zu tun. Es geht darum, dass wir uns sehr gut verstärkt haben. Auf der Basis, dass wir eine klare Idee haben, welche Spieler wir beim FC Bayern haben wollen. (...) Es ist schwierig, einen Spieler wie Robert Lewandowski zu ersetzen, der dir pro Saison 30, 40 Tore schießt. (...) Es ist keine einfache Aufgabe, ihn zu ersetzen. Aber ich denke, dass wir gut aufgestellt sind. Wir müssen uns immer Gedanken machen, wie und mit wem wir die Mannschaft verstärken können.“

... Zeit für Eingewöhnung der Neuzugänge: „Zeit hat hier keiner (lacht). Es gibt sehr erfahrene Spieler wie Sadio Mané. Er wird sich nicht so viele Gedanken machen, er kennt das alles. Da können wir davon ausgehen, dass er schnell reinfindet. Den jungen Spielern wie Gravenberch und Tel musst du die nötige Entwicklungszeit geben, damit sie reifen können. Wir sehen bei Marcel Sabitzer, bei dem es letzte Saison nicht so lief, wie er versucht, sich in der Mannschaft festzubeißen.“

... mögliche weitere Transfers: „Das Transferfenster ist geöffnet bis Ende August. Im Großen und Ganzen sind wir aber durch.“

... die Meister-Konkurrenz: „Ich weiß nicht, ob wir jemanden fürchten müssen. Wir haben Respekt vor den Mannschaften, das ist keine Frage. Borussia Dortmund hat sich sehr gut verstärkt, werden sicher angreifen wollen. Leipzig hat eine sehr gute Mannschaft, das hat man im Supercup gesehen. (...) Es gibt bei uns keine Überheblichkeit. Die Demut tut uns gut, wenn wir wieder Anstalten machen wollen, alles zu gewinnen.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt) vor dem Spiel über ...

... die Aufstellung: „Wir haben Rode gebracht, weil die Bayern mit Mané, Gnabry, Müller und Co. in die Räume kommen. Die müssen wir zumachen, Basti ist sehr laufstark. Bayern spielt ein sehr aggressives Gegenpressing. Wir haben Spieler, die sich befreien können, wir haben genügend Speed.“

... den Abgang von Lewandowski: „Sie wurden zehnmal in Folge Meister, da waren immer andere Spieler dabei. Letztes Jahr haben sie Alaba und Boateng verloren und da waren sie trotzdem stabil. Es ist immer schwierig, gegen die Bayern zu spielen.“

(smk/pm)

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