Brazzos Transfer-Bilanz beim FC Bayern: Mehr Flops als Volltreffer für Hasan Salihamidzic

Sportdirektor des FC Bayern: Hasan Salihamidzic.
 ©AFP / MARTIN MEISSNER

Seit drei Jahren ist Hasan Salihamidzic Sportdirektor des FC Bayern München. In dieser Zeit gelangen ihm nicht nur Volltreffer-Transfers. Eine Bilanz.

München - Seit Juli 2017 ist er der Sportdirektor an der Säbener Straße, zum 1. Juli soll er zum Sportvorstand der FC Bayern München aufsteigen: Hasan Salihamidzic

Vor einer wegen der Corona-Krise kniffligen Saison 2020/21 rückt der 43-jährige Bosnier eine Stufe höher in der bajuwarischen Hierarchie - und hat viel zu tun. FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge kündigte bereits Transfers für die Spielzeit 2020/21* an.

Zeit, sich die Arbeit von Salihamidzic anhand der Beispiele aus der aktuellen Bayern-Mannschaft anzuschauen. Eine Bilanz mit Volltreffern und Flops.

Volltreffer Leon Goretzka: Leader beim FC Bayern und im DFB-Team

Leon Goretzka: Kam im Sommer 2018 ablösefrei vom FC Schalke. Mündiger Spieler auf dem Weg zum Leitwolf in jungen Jahren. Der Mittzwanziger hatte anfangs mit Verletzungen zu kämpfen und war unter Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac* längst nicht gesetzt.

Unter Nachfolger Hansi Flick kamen seine Torgefahr und damit das Selbstverständnis zurück, der Bochumer legte physisch ungemein zu. Zwischen dem 24. und 33. Spieltag mit fünf Toren und vier Assists. Da träumt mancher Stürmer davon.

Volltreffer Alphonso Davies: Der neue Fan-Liebling des FC Bayern München

Alphonso Davies*: Kam im Januar 2019 für kolportiert zehn Millionen Euro Ablöse aus Vancouver. Anfangs hielt mancher Beobachter seine Verpflichtung für eine Art PR-Gag auf dem umkämpften amerikanischen Markt.

Entwickelte sich aber schon unter Kovac zu „Brazzos“ Königstransfer. Besticht durch Speed, scharfe Flanken und eine Riesen-Laufbereitschaft. Dank beherzter Läufe in der Allianz Arena* und lustiger Gags auf Social Media Publikumsliebling in München.

Volltreffer Benjamin Pavard: Zuverlässiger Rechtsverteidiger des FC Bayern 

Benjamin Pavard: Kam im Sommer 2019 für 35 Millionen Euro Ablöse vom VfB Stuttgart. Die Zweifel waren groß, ob der französische Nationalspieler dieses Niveau wirklich packt - und das Geld auch wert ist. 

Aber: Der Weltmeister machte bis zum 33. Spieltag 31 Spiele und das als Stammspieler rechts hinten. Überzeugte durch butterweiche Flanken und die eine oder andere Rakete aus der zweiten Reihe. Aktuell nicht wegzudenken.

Volltreffer Ivan Perisic: Mehr als nur ein Back-up für den Flügel des FC Bayern

Ivan Perisic*: Wurde im Spätsommer 2019 für kolportiert fünf Millionen Euro von Inter Mailand ausgeliehen. Sollte nach schwerer Verletzung von Kingsley Coman die Lücke links offensiv schließen.

Der kroatische Routinier arbeitete sich emsig von der Alternative zur konstanten Option für die Startelf vor. Jetzt sollen die Bayern und Salihamidzic darüber nachdenken, ihn fest zu verpflichten. Oder scheitert es am Gehalt?

Flop Jann-Fiete Arp: Dauer-Krankenstand statt Back-up von Robert Lewandowski

Jann-Fiete Arp: Kam im Sommer 2019 für zwei Millionen Euro vom HSV. Nicht wenige Experten wunderten sich über den Sinn des Transfers. Schließlich wechselte der junge deutsche Stürmer mit einer überschaubaren Quote in der 2. Liga nach München. 

Hatte seither immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und kam bei den Bundesliga-Profis nie zum Einsatz. Auch wenn er Perspektivspieler ist, ist das schon reichlich wenig.

Flop Alvaro Odriozola: Real-Madrid-Leihgabe ohne Einsatzzeiten

Alvaro Odriozola: Kam im Januar 2020 als Leihspieler von Spanien-Riese Real Madrid - und bis zum 33. Spieltag in der Bundesliga nur zu zwei Kurzeinsätzen.

Sollte als dritter Rechtsverteidiger Pavard entlasten und den Einsatz von Joshua Kimmich als Sechser im Mittelfeld sicherstellen. Spielt beim FC Bayern aber keinerlei Rolle, taucht regelrecht ab.

Flop Michael Cuisance: Vom Gladbach-Stammspieler zum Bayern-Bankdrücker

Michael Cuisance: Kam im Sommer 2019 für zwölf Millionen Euro aus Gladbach - begleitet durch viel Missgunst vom Ex-Arbeitgeber.

Auch der junge französische Mittelfeldspieler spielt in München keine Rolle. Gegen Ende der Saison mit zwei kürzeren und drei längeren Einsätzen. Laut FCB-Coach Flick, um ihn für sein Trainingsengagement zu belohnen. Oder, um ihn für mögliche Abnehmer prominent ins Schaufenster zu stellen?

Flop Philippe Coutinho: Der „kleine Magier“ zaubert nicht für den FC Bayern

Philippe Coutinho: Wurde im Spätsommer 2019 für eine Gebühr von 8,5 Millionen Euro vom FC Barcelona ausgeliehen. Eine satte Summe für einen Leihspieler.

Bis zum 33. Spieltag in 22 Bundesliga-Spielen mit acht Toren und sechs Vorlagen. Doch: Die Statistik trügt. 

In entscheidenden Spielen war der Brasilianer mit dem zweifellos feinen Fuß nicht zu sehen - die meisten seiner 14 Scorerpunkte holte er gegen die Kellerkinder Werder Bremen (5), SC Paderborn (2) und 1. FC Köln (2). Nicht nur ihn hatte Salihamidzic geradezu angepriesen.

Flop Lucas Hernández: Rekordtransfer des FC Bayern bleibt Erwartungen schuldig

Lucas Hernández: Kam vor der Saison 2019/20 für 80 Millionen Euro von Atlético Madrid - Rekordtransfer der Bundesliga. Der Weltmeister aus Frankreich sollte die Zukunft des deutschen Rekordmeisters mitgestalten.

Doch davon ist bislang nichts zu sehen. Von Verletzungen geplagt, hat der Verteidiger mit erheblichen Problemen bei explosivem Umschaltspiel des Gegners zu kämpfen. Aktuell keine Chance, an Jérôme Boateng und David Alaba vorbeizukommen. Könnte sich als richtiger Fehlgriff erweisen. 

Am letzten Bundesliga-Spieltag geht es für den FC Bayern sportlich nicht mehr um viel. Einzig Stürmer Robert Lewandowski könnte einen Torjäger-Rekord erreichen. Ob er es schafft? Der Live-Ticker

Alphonso Davies erzählte jetzt von seinem Werdegang. Dabei sagte er, dass ein früherer Mitspieler großen Anteil an seiner Karriere hatte. (pm) *tz.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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