Alphonso Davies gelang mit seiner überragenden Leistung in der CL-Partie beim FC Chelsea der internationale Durchbruch. Doch der Youngster könnte beim FC Bayern noch viel mehr werden.
- Der FC Bayern München* feiert beim FC Chelsea einen verdienten 3:0 (0:0)-Erfolg
- Mit dem Sieg steht der Rekordmeister mit einem Bein im Viertelfinale der Champions League
- Für Alphonso Davies war diese Partie der internationale Durchbruch
München - Es lief die 76. Spielminute an der Stamford Bridge. Der FC Bayern führte nach einen Blitz-Doppelpack von Serge Gnabry (51., 54.) mit 2:0 beim FC Chelsea.
Die Ausgangslage für das Team von Hansi Flick vor dem Rückspiel am 18. März in der heimischen Allianz Arena* war zu diesem Zeitpunkt bereits komfortabel. Als Alphonso Davies aber in jener Minute zum wiederholten Male einen Sprint anzog, drei Chelsea-Verteidiger stehen ließ und den in der Mitte freistehenden Robert Lewandowski mustergültig bediente, war das mehr als das 3:0 für den FC Bayern.
Es war der internationale Durchbruch von Alphonso Davies. Erstmals zeigte der Kanadier seine bemerkenswerten Fähigkeiten auf der großen europäischen Bühne. Diese eine Aktion war der finale Schlussakt einer beeindruckende Gesamtleistung von Davies an diesem Abend. Egal ob defensiv, wo der Youngster auffällig abgeklärt agierte. Oder in der Offensive, wo mit seinen Tempoläufen auf links immer wieder für Gefahr sorgte.
FC Bayern: Europa verneigt sich vor Alphonso Davies
Die „Phonzie, Phonzie“-Rufe nach dem Spiel aus der Bayern-Kurve waren nur eine weitere Bestätigung seiner herausragenden Leistung an diesem Dienstagabend in London. Selbst die englische Presse zeigte sich beeindruckt von der Performance des 19-Jährigen.
After full-time at Stamford Bridge the Bayern fans were singing Alphonso Davies' name...
— Football on BT Sport (@btsportfootball) February 26, 2020
He was too shy to properly soak it all in so Robert Lewandowski physically pushed him over to accept their love pic.twitter.com/vGbu9tEykL
Gary Lineker, Ex-Nationalspieler und Fußball-Experte auf der Insel, verfasste nach der Partie einen fast schon romantischen Tweet, um die Leistung von Davies hervorzuheben.
„Alphonso Davies‘ Eltern flohen wegen des Bürgerkrieges aus Liberia“, schrieb Lineker: „Er wurde in einem Flüchtlings-Camp in Ghana geboren und zog nach Kanada als er fünf Jahre alt war. Er spielt einfach wundervoll für den FC Bayern - und das mit 19. Was für eine traumhafte Geschichte.“
Alphonso Davies’ parents fled Liberia in the civil war. He was born in a refugee camp in Ghana and moved to Canada when he was 5. Here he is playing beautifully for @FCBayernEN at 19. What a wonderful story.
— Gary Lineker (@GaryLineker) February 25, 2020
Für die internationalen Experten war Davies‘ Auftritt vielleicht etwas überraschend. Doch seit Hansi Flick beim FC Bayern auf dem Posten des Cheftrainers* sitzt, reißt Davies fast in jeder Woche eine derartige Leistung ab. Bereits im Herbst im Top-Spiel gegen den BVB schaltete er keinen geringeren als Jadon Sancho aus und entschied das Bubi-Duell deutlich für sich. Wohlgemerkt in seinem erst dritten Startelf-Einsatz als Linksverteidiger.
Seitdem sind Davies‘ Leistungen förmlich explodiert. „Er macht sich hervorragend, hat aber auch noch Potential, wo er sich verbessern kann und wird“, schwärmte Hansi Flick nach dem Spiel beim FC Chelsea: „Seine Entwicklung ist phänomenal.“
FC Bayern: Müller und Flick schwärmen von Davies
Auch Thomas Müller zeigte sich am Mittwochabend schwer angetan vom kanadischen Youngster: „Der Junge ist gesegnet mit einem Körper und einem Sprint. Das hatten wir so noch nicht bei Bayern“, sagte der Ur-Bayer, der immerhin schon über 15 Jahre an der Säbener Straße spielt.
Eine Sache aber beeindruckt Müller zudem und zwar „dass er im letzten Jahr auch taktisch deutlich dazu gelernt hat“, so der 30-Jährige, der Davies auch gleich adelt: „Er kam als Linksaußen nach Deutschland, aber seine Weltklasseleistungen hat er links hinten gezeigt und da kann er uns auch am meisten helfen.“
Natürlich hat auch die Chefetage des FC Bayern seine überragenden Leistungen registriert. So wollen die Bayern-Bosse laut Informationen von Sport1 den eh schon bis 2023 laufenden Vertrag um weitere zwei Jahre verlängern und Davies‘ Gehalt auch entsprechend anpassen. Ihm winkt also ein neuer Fünfjahresvertrag.
Die Münchner wollen ihr neues Juwel möglichst lange binden, eine Ausstiegsklausel hat Davies‘ Vertrag laut Sport1 sowieso nicht.
Alphonso Davies: Eine der besten Linksverteidiger der Welt
Welch ein Coup Hasan Salihamidzic und Chef-Scout Marco Neppe da im Januar 2019 gelungen ist, wird erst jetzt bewusst. Denn im internationalen Fußball gibt es eigentlich keinen Linksverteidiger, der derart jung ist und solch großes Potenzial besitzt.
Andy Robertson beim FC Liverpool, der aber bald 26 wird. Bei Real Madrid, die in der Königsklasse gegen MancCity ranmüssen, hat Marcelo mit 31 seine beste Zeit hinter sich. Jordi Alba wird in wenigen Wochen ebenfalls 31. Oleksandar Zinchenko (23) von Manchester City könnte man hier vielleicht noch aufführen.
Alphonso Davies‘ Transfer zum FC Bayern: Wichtiger als ein möglicher Sané-Deal?
Insofern ist es mehr als legitim, wenn sich die FCB-Verantwortlichen für diesen Transfer auf die Schulter klopfen. „Marco (Neppe, Amn. d. Red.) hat einen super Job gemacht, er hat das vorher herausgefiltert", lobte Salihamidzic den Chef-Scout der Bayern: „Wir haben uns mehrere Spiele und Videos von ihm angeschaut, waren von der ersten Minute an überzeugt von ihm, und haben uns sofort draufgestürzt. So muss man auch sein, wenn man solche Spieler entdeckt.”
Alphonso Davies könnte bei all den ganzen Transfer-Spekulationen um Kai Havertz, Leroy Sané und Co. der wahre Königstransfer des FC Bayern bei dessen Umbruch gewesen sein. Nur wusste das damals halt noch niemand... (smk) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks
Auf einem Instagram-Posting von Alphonso Davies war auch eine Pistole zu erkennen. Fans zeigten sich besorgt, die Auflösung kam dann vom FC-Bayern-Star selbst.
Alphonso Davies erzählte jetzt von seinem Werdegang. Dabei sagte er, dass ein früherer Mitspieler großen Anteil an seiner Karriere hatte.