Flick meckert nach Bayern-Sieg über Hoffenheim - Müller mit Kampfansage an Nagelsmann

War nicht durchgehend angetan von der Darbietung seiner Mannschaft: Bayern-Trainer Hansi Flick musste gegen 1899 Hoffenheim bis zum Abpfiff zittern.
 ©dpa / Matthias Balk

Der FC Bayern steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim erlebt der Titelverteidiger ein Auf und Ab. Hier gibt es die Stimmen zur Partie.

  • Im Pokal-Achtelfinale setzt sich der FC Bayern knapp gegen 1899 Hoffenheim durch.
  • Die Abwehrleistung des Titelverteidigers ruft jedoch Kritik hervor.
  • Bei den Gästen wird der schwachen ersten Hälfte nachgetrauert.

München - In einem am Ende spektakulären Pokalduell mit 1899 Hoffenheim behauptet sich der FC Bayern letztlich mit 4:3 (3:1) und zieht ins Viertelfinale ein. Dabei dominierten Roten die Partie in der Allianz Arena zeitweise nach Belieben, machten sich beim Debüt von Wintereinkauf Alvaro Odriozola durch schlampige Abwehrarbeit das Leben jedoch selbst schwer.

Trotz der Treffer von Benjamin Hübner (12./(Eigentor), Thomas Müller (20.) und Robert Lewandowski (36., 80.) blieb es bis zum Schlusspfiff spannend, weil nach Jerome Boatengs Eigentor der in derv Schlussphase eingewechselte Winterzugang Munas Dabbur zweimal einnetzte (82., 90.+2). Nach Schlusspfiff trauerten die Gäste der verschlafenen ersten Hälfte nach, die Bayern ordneten den Sieg realistisch ein. Die Stimmen zum Spiel.

Hansi Flick (Trainer FC Bayern München) über…

... die wilde Schlussphase: „Wir hatten die Chance von Zirkzee zum 5:1. Haben wir nicht gemacht. In der zweiten Hälfte haben wir nicht mehr so nach vorne gespielt.“

... die Gründe für die schwache zweite Hälfte: „Mit der ersten Hälfte war ich zufrieden. Ab der 55. Minute hat man gemerkt, die Mannschaft lässt ein bisschen nach. Wenn du nicht mehr so Druck ausübst, ist Hoffenheim in der Lage, die Räume zu nutzen. Über die Art und Weise der zweiten Hälfte müssen wir sprechen. Das ist ein Weckruf für uns.“

Serge Gnabry (FC Bayern München) über…

... den Offensivwirbel der Mannschaft: „Offensiv macht es jedem von uns sehr viel Spaß, wir haben viele Chancen, schießen in jedem Spiel drei oder mehr Tore.“

... die Probleme in der zweiten Hälfte: „Wir hatten in der zweiten Hälfte viele einfache Ballverluste, haben nachgelassen. So fallen noch zwei Tore. Solche Unkonzentriertheiten passieren uns normal nicht. Da sind wir selbst schuld.“

... die Analyse der Fehler: „Klar muss man über die Fehler sprechen. Wir wissen, dass wir es anders hätten gestalten müssen.“

Joshua Kimmich (FC Bayern München) über... 

... das Spiel: „Ich fand die erste Halbzeit richtig stark, weil wir da unser Spiel durchgezogen haben und gut gegen den Ball gespielt haben. Da war Hoffenheim eigentlich kaum in unserer Hälfte. In der zweiten Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht, wir hatten zwei Chancen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Hoffenheim hier unbedingt gewinnen will, sondern wir haben sie mehr oder weniger ins Spiel gebracht. Die Konter haben sie dann ausgespielt und unsere Fehler ausgenutzt.“ 

... RB Leipzig: „Es wäre ein super Zeichen gewesen, wenn wir 4:1 oder 5:1 gewonnen hätten. Das wäre möglich gewesen, wir haben auch in der Kabine kurz darüber gesprochen. Das zeigt uns, dass es schnell in die andere Richtung geht und wir gegen jeden Gegner 90 Minuten konzentriert bleiben müssen. Vor dem Leipzig-Spiel ist es vielleicht ganz gut, dass wir merken, dass es nicht von alleine geht, sondern dass wir harte Arbeit auf den Platz bringen müssen.“ 

... den DFB-Pokal: „Ich dachte, dass Leipzig und Dortmund weiterkommen würden. Ich habe beide Spiele gesehen, beide sind früh in Rückstand geraten. Leipzig hatte davor gute Chancen. Wir sind heute auch in Rückstand geraten, haben einen Tick besser darauf reagiert. Trotzdem sind wir hinten raus in die Bredouille gekommen. Wenn man in der 8. Minute Rückstand gerät, wissen wir, dass wir die Qualität haben, noch zwei Tore zu erzielen.“ 

... das anstehende Topspiel: „Leipzig ist nach den letzten Ergebnissen angeknockt. Ich weiß nicht, ob es ein Vor- oder Nachteil ist. Klar ist, dass Leipzig eine Reaktion zeigen will. Wenn man auf die Tabelle guckt, sieht man, dass viel Brisanz drinsteckt. Leipzig ist eine Mannschaft, die sich im Spiel mit dem Ball extrem weiterentwickelt hat. Sie versuchen immer mehr, Fußball zu spielen. Bei Leipzig findet ein Wandel statt. Das Spiel am Sonntag wird entscheidend, man kann ein Ausrufezeichen setzen.“ 

... die Chance auf eine große Saison: „So ein Gefühl entsteht. Wir sind echt gut aus der Winterpause gekommen, haben unsere Spiele souverän gewonnen. Man muss aber auch sagen, dass wir zuletzt eine super erste Halbzeit gespielt haben und dann nachgelassen haben. Heute hatten wir nicht über 90 Minuten die Kontrolle. Man muss mental wach sein, egal, ob man 3:1 oder 4:1 führt. Heute haben wir das gemerkt. Wenn das Spiel in die Verlängerung geht, wird es eng, weil die Hoffenheimer den psychologischen Vorteil gehabt hätten.“ 

Hasan Salihamidzic (FC Bayern München) über... 

... das Spiel: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, haben den Gegner unter Druck gesetzt, haben gut gepresst, versucht, das Spiel zu machen. Das ist uns sehr, sehr gut gelungen. Wir waren sehr souverän. In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Intensität vermissen lassen, nicht konsequent gepresst und dem Gegner mehr Platz gelassen und damit zu Chancen eingeladen. Das werden wir analysieren und unsere Schlüsse daraus ziehen. Wir sind erstmal froh, dass wir weiter sind. Der Pokal ist ein besonderer Wettbewerb.“ 

Thomas Müller (FC Bayern München) über... 

... das Spiel: „In der ersten Halbzeit haben wir uns trotz des Gegentors überhaupt nicht aus dem Tritt bringen lassen. Wir haben gesehen: Wenn wir einhundert Prozent gegen den Ball arbeiten, wenn wir körperlich alles reinlegen, können wir den Gegner so unter Druck setzen, dass es für ihn schwer wird. Wir waren sehr dominant in der ersten Halbzeit. Diese Erkenntnis nehme ich für den Sonntag mit. Wir haben aber auch gesehen: Wenn wir es nicht schaffen, diese Meter zu machen, wenn wir spüren, dass es uns Hoffenheim einfach macht, das dann sowas passieren kann. Das ist auch schön zu sehen. Dann ist man immer angehalten, sich darauf zu besinnen, was einen stark macht. Und das werden wir umsetzen.“ 

... seine Stärken: „Wenn wir im Gesamtgefüge dominant auftreten, hast du als Offensivspieler deutlich mehr Möglichkeiten, dich vorne in Szene zu setzen. Wenn wir die Ballgewinne haben, wenn wir viel mehr Pässe ins vordere Drittel spielen, kommst du zwangsläufig zu mehr Torchancen. Natürlich habe ich gerade einen guten Lauf. Ich sag mal so: Das Tor, dass ich gemacht habe, ist jetzt auch kein Ball, den man mal so reinschiebt. Ich fühle mich natürlich gut momentan. Ich habe aber nicht mein Spiel verändert, sondern das Spiel der Mannschaft ist besser. Wenn wir eine gute Struktur auf dem Platz haben, hilft das mir.“ 

... das Pokal-Aus von Leipzig und Dortmund: „Natürlich haben wir das wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass zwei ganz große Gegner, die um den DFB-Pokal mitspielen, ausgeschieden sind. Dadurch, dass sie ausgeschieden sind merkt man aber auch, dass die anderen Gegner große Mannschaften schlagen können. Beide mussten auswärts spielen. Im Pokal ein Auswärtsspiel, das hat sich oft bestätigt. Diese Pokal-Nächte. Da fallen oft viele Tore. Dementsprechend sind wir sehr, sehr glücklich, dass wir weitergekommen sind. Es tut natürlich gut, wenn zweit Konkurrenten um den Titel rausgeflogen sind. Letztendlich müssen wir eh jeden Gegner schlagen, der im Pokal daherkommt.“ 

... taktische Maßnahmen von Julian Nagelsmann: „Er kann gerne zaubern, dann schauen wir, ob wir einen Gegenzauber haben. Ich glaube aber, dass gar nicht so viel gezaubert wird am Sonntag, sondern dass Fußball gespielt wird.“ 

David Alaba (FC Bayern München) über…

... die zweite Hälfte: „Wir haben ganz einfach aufgehört, unser Spiel auf den Platz zu bringen, die nötigen Meter zu machen. Da hat Hoffenheim die Qualität, es nochmal spannend zu machen. Wir führen 4:1 und hören auf, unser Spiel zu spielen. Dann wird es gegen so eine Mannschaft wie Hoffenheim schwierig.“

... das anstehende Topspiel gegen RB Leipzig: „Es wird ein sehr intensives Spiel, Leipzig spielt sehr schnellen Fußball. Für uns gilt es, dagegenzuhalten.“

Alfred Schreuder (Trainer 1899 Hoffenheim) über…

... die erste Hälfte: „Wir wollten das Spiel gewinnen. In der ersten Hälfte war Bayern München sehr stark, wir waren nicht richtig im Spiel.“

... die Leistungssteigerung nach der Pause: „In der zweiten Hälfte haben wir gezeigt, wie gut wir sind. Es ist ärgerlich, dass wir so einfache Tore bekommen. Ich bin zufrieden mit der Leistung der zweiten Hälfte, aber nicht mit dem Ergebnis. Wir haben gesehen, dass wir mehr haben als elf Stammspieler.“

Jacon Bruun Larsen (TSG Hoffenheim) über... 

... das Spiel: „Wir haben individuelle Fehler gemacht. Wenn man drei Tore gegen Bayern erzielt, hat man viel richtig gemacht. Es ist trotzdem ärgerlich. Wenn wir drei Prozent konzentrierter gewesen wären, hätten wir mehr Tore machen können und müssen.“ 

... die wackelige Bayern-Abwehr: „Sie verteidigen natürlich ganz hoch, sehr weit oben auf dem Platz. Sie halten den Ball aber gut und haben eine Riesen-Qualität. Da muss man einfach sehr konsequent sein.“

... die verpassten Tore: „Die können wir auch erzielen. An einem perfekten Tag machen wir fünf, sechs Tore. Die Bayern hatten auch viele Chancen. Wenn beide Seiten konsequenter gewesen wären...“

Steven Zuber (TSG Hoffenheim) über…

... die Niederlage: „Es ist bitter, wenn man in München drei Tore schießt und verliert. Wir haben uns tapfer geschlagen.“

... den enttäuschenden ersten Durchgang: „In der ersten Hälfte waren wir ganz, ganz klar die schwächere Mannschaft. Da hat uns noch der Mut gefehlt. Die haben sehr gut gepresst. Aus dem Mut am Ende können wir etwas Positives ziehen.“

Philipp Pentke (TSG Hoffenheim): über…

... die starke Leistung nach der Pause: „Die Mannschaft hat in der zweiten Hälfte einen Super-Auftritt gemacht. Wir sind da ein bisschen mutiger gewesen und zu Chancen gekommen. Wir wissen, welche Qualität wir haben.“

Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim) über…

... die Aufholjagd: „In der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Spiel gemacht. Wir können das 3:4 noch früher machen. In der zweiten Hälfte haben wir das richtige Gesicht gezeigt.“

... die Gründe für die Niederlage: „Das haben wir in der ersten Hälfte vermissen lassen. Wir haben in fünf Minuten zwei Tore kassiert, das hat uns das Genick gebrochen.“

Wer war der beste Spieler aufseiten des FC Bayern? Hier können Sie darüber abstimmen. Wir haben die Profis des Titelverteidigers benotet - so sieht das Zeugnis aus.

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