Belgien gewinnt den Trostpreis, England kommt geschlagen nach Hause

Thomas Meunier dreht nach seinem Führungstor jubelnd ab.
 ©AFP / PAUL ELLIS

Die Starauswahl von Trainer Roberto Martinez hat sich im ungeliebten Duell der Halbfinalverlierer Platz drei und damit das beste Ergebnis der belgischen WM-Geschichte gesichert.

St. Petersburg - Beim 2:0 (1:0) waren Eden Hazard und seine Mitstreiter lange überlegen. Englands Kapitän Harry Kane darf sich immerhin über den Goldenen Schuh als bester Torjäger der WM freuen, solange im Finale zwischen Frankreich und Kroatien am Sonntag (17.00 Uhr MESZ/ZDF und Sky Deutschland) nicht völlig verrückte Dinge passieren.

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"Diese Platzierung haben wir verdient. Die Spieler haben sich auf ihrem Talent nicht ausgeruht, sondern wollten Erfolg und haben hart dafür gearbeitet", sagte Martinez und betonte: "Die Anzahl der Tore spricht für sich, und wir hatten zehn verschiedene Torschützen." Ein enttäuschter Kane meinte: "Wir haben die Lücke zu den Besten geschlossen, aber wir müssen weiter lernen. Das haben die letzten Spiele gezeigt."

Große Anspannung war vor 64.406 Zuschauern in St. Petersburg nicht zu spüren, aber wer wollte es den beiden Teams auch verdenken? "Um ehrlich zu sein, es ist nicht das Spiel, das irgendeine Mannschaft spielen möchte", hatte Englands Teammanager Gareth Southgate nach der bitteren Niederlage gegen Kroatien (1:2 n.V.) gesagt. Für den Weltverband FIFA ist die Partie jedoch eine willkommene Gelegenheit, mehr Geld zu verdienen und mehr bunte Bilder zu produzieren.

Meunier trifft schnell

Für das erste sorgte Thomas Meunier, der im Halbfinale gegen Frankreich (0:1) gelbgesperrt gefehlt hatte, mit seinem Tor in der vierten Minute. Hazard (82.) entschied nach einem klasse Pass von Kevin De Bruyne das Spiel. Die Three Lions, mit fünf Neuen und der jüngsten Startelf ihrer WM-Geschichte (25 Jahre, 174 Tage), waren in ihrem 100. Spiel bei einem großen Turnier phasenweise überfordert und verloren nach dem 0:1 in der Vorrunde auch das zweite Duell mit den Belgiern.

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Im Spielaufbau fehlte der angeschlagene Jordan Henderson und damit die Dynamik, die England ins erste Halbfinale seit 28 Jahren gebracht hatte. Immerhin auf Keeper Jordan Pickford war Verlass: Die englische Entdeckung des Turniers hielt reaktionsschnell gegen De Bruyne (12.). Beim Schuss des belgischen Verteidigers Toby Alderweireld (35.) hatte Pickford Glück.

Kane bleibt blass

Und Käpt'n Kane? Der Torjäger hatte weder im Viertel- noch im Halbfinale getroffen, in der 23. Minute verpasste er seinen siebten Turniertreffer um Zentimeter. Doch sein ärgster Verfolger im Kampf um den Goldenen Schuh blieb noch harmloser: Romelu Lukaku spielte bekannt mannschaftsdienlich, rieb sich jedoch an den kantigen Verteidigern auf, die er aus der Premier League kennt.

Apropos: 19 der 22 Spieler, die zu Beginn auf dem Platz standen, sind bei Vereinen in Englands Edelliga beheimatet. Erfahrener und auch technisch überlegen sind jedoch die Belgier. Zudem hatten sie einen Tag länger Zeit zu regenerieren und 2x30 Minuten Verlängerung weniger in den Beinen. All das reichte letztlich locker, um aus dem Schatten der legendären WM-Helden von 1986 zu treten. Damals hatten Jean-Marie Pfaff und seine Vorderleute in Mexiko das Spiel um Platz drei gegen Frankreich verloren (2:4 n.V.).

Das Tempo nahm von Minute zu Minute ab, wie auch die Konzentration. Lukaku (56.) ließ kurz vor seiner Auswechslung den Ball nach einem Traumpass von De Bruyne zu weit springen, die Flanken auf Kane kamen zu ungenau. Die englischen Fans sangen dennoch unentwegt ihre Lieder, sie feierten sich selbst und beinahe den Ausgleich: Alderweireld kratzte einen Lupfer von Eric Dier von der Linie (70.). Die Junglöwen kämpften, doch erneut Dier (73.) und Harry Maguire (74.) köpften vorbei.

sid

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