Vettel nach emotionalem Sieg: „Musste an Schumi denken“

Sebastian Vettel auf dem Podium nach seinem 50.Sieg in der Formel 1.
 ©dpa / Paul Chiasson

Schon bevor der wichtige Jubiläumssieg perfekt war, wanderten Sebastian Vettels Gedanken zu Michael Schumacher. "

Update vom 30. Juni 2018: Kann Lewis Hamilton seine Führung in der Gesamtwertung nun weiter ausbauen? Verfolgen Sie den Großen Preis von Österreich live im TV und im Live-Stream.

"Auf den letzten Runden musste ich viel an ihn denken, an seinen letzten Sieg hier in Kanada", sagte der Ferrari-Pilot, der nach dem 50. Triumph seiner Karriere wieder das WM-Klassement anführt: "Es ist schade, dass Michael nicht dabei sein konnte. Für mich ist es unglaublich, in dieser Position zu sein, das gleiche Auto wie er zu fahren."

2004 hatte Schumacher der Scuderia den letzten Sieg in Montreal geschenkt, nun trat Vettel in die Fußstapfen des Rekordweltmeisters. Und beendete nebenbei auch die eigene Durststrecke von zwei Monaten ohne Erfolg, es war in vieler Hinsicht perfektes Timing. Denn sein großer Konkurrent Lewis Hamilton im Mercedes wurde nur Fünfter und liegt im Klassement nun wieder einen Punkt hinter Vettel. "Perfekt, unglaublich, so muss man es beschreiben", sagte der Deutsche.

Tiefpunkt für Fernando Alonso

Hamilton musste sich nicht nur Start-Ziel-Sieger Vettel und seinem eigenen Teamkollegen Valtteri Bottas geschlagen geben, auch das Red-Bull-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo war schneller als der Engländer. Für ihn bleibt es damit vorerst bei sechs Montreal-Siegen - Schumachers Kanada-Rekord ist weiterhin einen Erfolg entfernt.

Und dieses schwache Ergebnis kann Hamilton nur zum Teil auf einen technischen Nachteil zurückführen. Mercedes verwendete anders als Ferrari und Red Bull kein Motoren-Upgrade in Montreal, weil kurz vor der Abreise ein Qualitätsproblem am Antrieb festgestellt worden war. Die fehlende Leistung tat den Silberpfeilen weh. Allerdings war Hamilton auch Bottas in Qualifying und Rennen unterlegen.

Nico Hülkenberg im Renault war als Siebter der beste Mann hinter den Top-Teams, Ex-Weltmeister Fernando Alonso erlebte in seinem 300. Grand Prix indes den nächsten Tiefpunkt bei McLaren: Kurz nach der Rennhalbzeit musste er seinen Boliden mit Problemen am Auspuff abstellen.

Die größte Gefahr für Vettels Sieg hatte noch am Start bestanden: Verstappen auf Rang drei ging anders als die Piloten vor ihm auf den weichsten Reifen ins Rennen und hatte damit einen Vorteil. Doch Vettel kam hervorragend weg, dahinter schob sich Verstappen neben den von Rang zwei gestarteten Bottas - der Finne entschied das Duell jedoch für sich und hatte wie Vettel die erste Prüfung bestanden.

Vettel setzt sich schnell ab

Nur Augenblicke später leisteten sich Lokalmatador Lance Stroll (Williams) und Brendon Hartley (Neuseeland) eine heftige Kollision im hinteren Feld, das Safety Car rückte aus, und die Konkurrenten rückten wieder nah zusammen. Vettel und Bottas gaben sich allerdings auch beim Restart keine Blöße und blieben vorn, dahinter folgten Verstappen und Hamilton.

Vettel machte nun Tempo, und das war wichtig. Der Heppenheimer drehte mehrere schnellste Runden, brachte einige Sekunden zwischen sich und die Verfolger und bot diesen damit keinen Windschatten auf den langen Geraden.

Wie erwartet bewegten sich die drei Top-Teams in der Folge auf Augenhöhe. Verstappen und Hamilton kamen als erste an die Box, und Ricciardo nutzte dies zum Overcut: Der Australier drehte eine sehr schnelle weitere Runde und kam anschließend an die Box, auf diese Weise schob er sich an Hamilton vorbei - und in der Mercedes-Garage beobachtete Motorsportchef Toto Wolff das Treiben mit sichtbarem Unbehagen.

Ferrari-Star beendet zwei Monate ohne Sieg

Es wurde auch in der Folge nicht viel besser für Silber. Ohne den Vorteil der nächsten Motorenstufe konnte Mercedes keinen Druck ausüben, weder durch Bottas auf Vettel, noch durch Hamilton auf die Red Bulls. So entwickelte sich das Rennen in der zweiten Hälfte zur Prozession.

Vettel kontrollierte das Feld mit rund fünf Sekunden Abstand auf Bottas, dieser hielt Verstappen und Ricciardo ebenso deutlich auf Distanz. Dahinter kämpfte Hamilton zumindest noch um einen kleinen psychologischen Sieg: Nur ein Überholmanöver gegen Ricciardo konnte dem 33-Jährigen die WM-Führung erhalten.

Er kam dem Australier in der Schlussphase tatsächlich nahe, es reichte jedoch nicht mehr. Und an der Spitze machte Vettel seinen seit zwei Monaten erwarteten Jubiläumssieg perfekt. Dieser stand sogar zwei Runden zu früh fest, weil das kanadische Model Winnie Harlow die Zielflagge fälschlicherweise schon nach 69 anstatt nach 70 Runden geschwenkt hatte. Gemäß Reglement galt damit die Reihenfolge am Ende der vorherigen Runde als Endergebnis.

SID 

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