Stark genug für zwei Elefanten: Cockpitschutz «Halo»

Ein Teil des verbrannten Fahrzeugswracks von Romain Grosjean wird geborgen. Foto: Tolga Bozoglu/Pool EPA/AP/dpa
 ©Tolga Bozoglu

Sakhir (dpa) - Haas-Pilot Romain Grosjean sprach nach seinem Feuer-Unfall beim Formel-1-Rennen in Bahrain vom «Halo» als seinem Lebensretter. Was ist das aber genau?

Der «Halo» ist ein Cockpitschutz, der seit 2018 in der Formel 1 Pflicht ist. Es handelt sich dabei um einen Titanbügel von etwa sieben Kilogramm, der ringförmig über den Kopf des Fahrers im Cockpit gespannt und in der Mitte mit einer Strebe befestigt ist.

Der «Heiligenschein», wie er aus dem Englischen übersetzt heißt, soll die Fahrer vor herumfliegenden größeren Teilen schützen. Seine Einführung war vom Weltverband Fia gegen Kritik beschlossen worden. Grosjean selbst gehörte nicht zu den Befürwortern.

Die Fahrer mussten damals bei einem Test beweisen, dass sie trotz der Konstruktion in der Lage sind, in sieben Sekunden den Wagen zu verlassen. Grosjean entkam den Flammen am Sonntag ohne fremde Hilfe.

Der «Halo» muss der Fia zufolge dem Gewicht von zwei afrikanischen Elefanten (bei zwei männlichen Tieren rund zwölf Tonnen) und einem vollen Koffer standhalten, der mit 225 km/h abgefeuert wird.

Der «Halo» wurde als Reaktion auf schwere Unfälle eingeführt. Der Brasilianer Felipe Massa war 2009 in Ungarn durch eine Metallfeder schwer am Kopf verletzt worden. Er hatte die Saison vorzeitig beenden müssen und konnte erst 2010 wieder Rennen fahren. 2009 war zudem in der Formel 2 der 18-jährige Henry Surtees durch einen herumfliegenden Reifen in Brands Hatch tödlich getroffen worden.

WAS MUSS EIN FORMEL-1-RENNANZUG AUSHALTEN?

Es dauert mehrere Sekunden, bis sich Romain Grosjean aus seinem in Flammen stehenden Haas retten kann. Der Franzose erleidet bei seinem Unfall in Bahrain nur Verbrennungen an beiden Handrücken. Sein Helm und sein Rennanzug haben ihn geschützt. Was muss ein rund 700 Gramm leichter Overall alles aushalten?

Es gibt verschiedenen Testreihen, die Anzug, Handschuhe, Schuhe und Unterwäsche bestehen müssen. Bei diesen Proben auf den Ernstfall wird untersucht, wie sich die Materialien bei direkter Flamme und wie bei der Hitzeübertragung verhalten.

Im direkten Feuer, bei geschätzten 600 bis 800 Grad Celsius, darf die Ausrüstung frühestens nach zehn Sekunden Blasen oder Löcher aufweisen. In den Regularien des Motorsport-Weltverbandes Fia ist außerdem festgelegt, inwieweit sich Kleidungsstücke überlappen müssen. Die Balaklava, die Haube unter dem Helm, muss zum Beispiel eine gewisse Minimumlänge nach unten haben. Offene Stellen soll es nicht geben, um Brandverletzungen zu vermeiden.

© dpa-infocom, dpa:201129-99-510413/4

Zeitplan in Bahrain

Daten zur Strecke

News zum Rennen

Fahrerfeld 2020

Rennställe 2020

Halo-Infos

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser