Sieger der Herzen? Für manche ist das George Russell in Singapur. Dass er sein bis dahin starkes Rennen in der letzten Runde vermasselt, macht den Mercedes-Piloten untröstlich.
Singapur - Für George Russell kann das nächste Rennen gar nicht schnell genug kommen. Dass er für einige sicherlich zum Singapur-Sieger der Herzen wurde, dürfte nur ein schwacher Trost sein.
„Es bricht mir das Herz, jetzt ohne Punkte dazustehen“, sagte der 25 Jahre alte Brite in Singapur. Eine halbe Wagenlänge sei er vom Sieg entfernt gewesen, ein paar Zentimeter zu nah an der Mauer zerstörten aber in der letzten Runde des Formel-1-Nachtrennens alle Hoffnungen. Russell schied aus.
„Es war ein sehr kleiner Fehler nach einem starken Wochenende, aber so ist der Rennsport - er hat heute zu 99,99 Prozent alles richtig gemacht“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff: „Er ist komplett fertig.“
Russell lag auf Platz drei hinter dem späteren Sieger Carlos Sainz im Ferrari und Lando Norris auf zwei im McLaren. Er wollte sich beide nach einer aggressiven, aber fast famosen Reifenstrategie mit einem weiteren Wechsel noch schnappen. Er kam aber zu nah an die Wand und konnte seinen Mercedes nicht mehr auf der Strecke halten.
Es sei um den Sieg gegangen, nicht um Platz zwei, betonte Wolff. Während Teamkollege und Rekordweltmeister Lewis Hamilton vom Russell-Aus profitierte und Dritter wurde, kämpfte Russell mit den Tränen. Eine „grausame Wendung“ habe dessen Rennen genommen, schrieb die britische Zeitung „Daily Mail“. „Russell verlor in der letzten Runde die Nerven“, meinte das Sportblatt „As“ aus Spanien, der Heimat von Sieger Sainz. Schon am Sonntag im japanischen Suzuka will es Russell auch bis ins Ziel besser machen. dpa