Eklat bei Zieldurchfahrt: Strafe kostet Vettel den Formel-1-Sieg in Kanada - Er fühlt sich betrogen

Sebastian Vettel (l.) hat den Großen Preis der Formel 1 in Kanada durch eine Strafe verloren. Gewonnen hat Lewis Hamilton.
 ©AFP / CHARLES COATES

Eine Beinahe-Kollision mit Lewis Hamilton kostete Sebastian Vettel den Sieg beim Formel-1-Rennen in Kanada. Wegen einer Strafe löste er einen Eklat aus.

Update vom 10. Juni: 

Nach seiner folgenschweren Zeitstrafe beim Formel-1-Rennen von Kanada hat Ferrari-Star Sebastian Vettel die Rennkommissare scharf kritisiert. Nachdem der Heppenheimer in der 48. Runde seinen Verfolger Lewis Hamilton nach einem Fahrfehler fast in die Mauer gedrängt hatte, wurde er mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt. „Sie stehlen uns das Rennen“, hatte Vettel schon in der Schlussphase des Grand Prix in Montréal über den Boxenfunk geschimpft. Nach dem siebten Saisonlauf sagte der 31-Jährige auf die Frage, ob er sich um den Sieg betrogen fühle: „Ja.“ Ferrari legte Beschwerde gegen die Entscheidung der Rennkommissare ein.

Vettel betonte: „Ich denke, wir haben das Rennen gewonnen. Wir haben die Ziellinie zuerst überquert, auch wenn die Rennkommissare eine andere Sicht haben.“ Hamilton profitierte von der Entscheidung der Stewards und liegt in der WM-Wertung nun schon 62 Punkte vor Vettel. „Das macht unseren Sport nicht beliebt. Die Menschen wollen uns gegeneinander fahren sehen, und das haben wir gemacht“, meinte Vettel. „Es ist einfach schade, wenn wir diese komischen Entscheidungen haben.“

Erstmeldung vom 9. Juni 2019: Strafe kostet Vettel den Sieg in Kanada - Eskalation nach der Zieldurchfahrt

Montreal - Als Erster im Ziel und doch nicht gewonnen: Trotz der ersten Pole seit 17 Rennen, einer langen Führung und großem Kämpferherz hat Ferrari-Star Sebastian Vettel beim Großen Preis von Kanada die Übermacht von Lewis Hamilton und Mercedes nicht brechen können. Beim fünften Saisonsieg des Weltmeisters musste sich Vettel am Sonntag wegen einer umstrittenen Fünf-Sekunden-Zeitstrafe mit dem undankbaren zweiten Platz begnügen - die Seuchensaison geht weiter, der Kampf um den WM-Titel wird immer aussichtsloser.

Emotionale Eskalation bei Sebastian Vettel - Boykott des Interviews

"Du musst absolut blind sein zu denken, dass du durch das Gras fahren kannst und dann volle Kontrolle über das Auto hast. Das ist nicht fair", funkte ein erboster Vettel an die Box mit Blick auf den Vorfall in der 47. Runde: "Großartiges Rennen trotzdem, danke Ragazzi." Anschließend entzog sich Vettel den Interviews im Parc ferme und stapfte in die Ferrari-Hospitality, während er Hamilton und Leclerc stehen ließ. Wütend schnappte sich der Hesse im Parc Fermé sogar den Siegeraufsteller von Hamiltons Auto und stellte ihn demonstrativ vor den Platz seines eigenen roten Rennwagens. „Nein, nein. Mir gefällt das nicht. Wo zur Hölle sollte ich denn hin, das war nicht fair“, schimpfte Vettel, der zwar als Erster über die Ziellinie fuhr, aber doch nicht gewann. Hamilton erklärte: "Das ist nicht die Art, auf die ich gewinnen wollte. Aber ich nehme den Sieg gerne an."

Während Vettel seit nunmehr 15 Rennen auf einen Sieg wartet, bejubelte Hamilton, der die Zielflagge nach Vettel sah, den 78. Formel-1-Triumph seiner Laufbahn. Der 34-Jährige zog damit auch mit Kanada-Rekordsieger Michael Schumacher (sieben Erfolge) gleich. Zudem baute der Mercedes-Pilot sein Polster in der Fahrerwertung weiter aus. Der WM-Dritte Vettel hat bereits 62 Punkte Rückstand, der in Kanada viertplatzierte Finne Valtteri Bottas liegt in der WM-Tabelle als Zweiter 29 Zähler hinter seinem Teamkollegen.

Das Podium komplettierte Charles Leclerc im zweiten Ferrari auf Rang drei. Der Emmericher Nico Hülkenberg beendete das Rennen im Renault auf Rang sieben.

Neben Vettel verpasste auch Ferrari nach zuletzt zahlreichen Problemen den erhofften Befreiungsschlag. Rivale Mercedes hatte bereits die ersten sechs Rennen gewonnen und dabei sogar fünf Doppelsiege gefeiert. Die einzige Konstante der Roten war ihre Fehleranfälligkeit gewesen. In Kanada lief endlich alles nach Plan - es reichte dennoch nicht.

Sebastian Vettel führt zunächst bei Formel-1-Rennen in Kanada

Vettel verteidigte die Spitze nach einem unspektakulären Start erfolgreich und führte das Feld vor Hamilton und Leclerc an. Hülkenberg im Renault zog an Valtteri Bottas vorbei und übernahm damit Rang sechs. Der Finne, der sich eigentlich schnellstmöglich auf Rang vier hatte vorschieben wollen, war der Verlierer der Anfangsphase.

An der Spitze lieferten sich Vettel und Hamilton ein Duell auf Augenhöhe. Der Deutsche drückte auf den vielen langen Geraden mächtig aufs Gas, setzte sich aber nicht maßgeblich von seinem Verfolger ab.

Bei Hamilton fuhr die Ungewissheit mit. Im Anschluss an das Qualifying am Samstag wurde am Wagen des Briten, der für den Kanada-GP einen frischen Motor erhalten hatte, ein Leck in der Hydraulik entdeckt. Die Fehlerquelle wurde ermittelt, die Mercedes-Crew setzte den Silberpfeil in den Stunden vor dem siebten Saisonrennen wieder zusammen. Die Sorgen waren trotzdem nicht verfolgen. "Ich habe ein Problem. Ein anderes Problem", funkte er noch in der Formationsrunde an die Box.

Vettel fuhr nach 26 Runden als erster der beiden Top-Piloten zum Reifenwechsel in die Box. "Lewis, jetzt ist Hammertime", funkte Mercedes in Richtung Hamilton. Auf den abgenutzten Medium-Reifen gelang es dem Briten aber nicht, den erhofften Druck zu entwickeln. Als Hamilton zwei Runden später seinen eigenen Stopp hinter sich hatte, war der Rückstand auf Vettel sogar angewachsen.

Das Bild änderte sich jedoch schnell. Mercedes war Ferrari schon in den Rennsimulationen im Training deutlich überlegen gewesen. Dieser Eindruck bestätigte sich nun.

Formel-1-Stewards bestrafen Vettel für Beinahe-Kollision

Hamilton nahm Vettel kontinuierlich Zeit ab. Der Druck zeigte Wirkung, nach einem Ausflug ins Gras und einer Beinahe-Kollision in der 47. Runde behielt Vettel nur mit größter Mühe die Führung. Die Rennjury untersuchte den Vorfall und bestrafte Vettel mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Vettel beschwerte sich: "Ich konnte doch nirgendwo hin!"

SID/dpa

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