Formel 1 in Imola: McLaren verpasst Triumph durch Taktikfehler

Max Verstappen kann in Imola seinen zweiten Saisonsieg feiern. Dabei hatte McLaren nach der Piastri-Pole die beste Ausgangslage – vergab sie aber am Kommandostand.

Imola – Nach der Pole-Position für Oscar Piastri hatte McLaren beim Großen Preis der Emilia-Romagna der Formel 1 alle Trümpfe in der eigenen Hand. Am Ende war es aber Max Verstappen, der im 400. Rennen von Red Bull über den Sieg jubeln durfte. Und das hat sich McLaren auch selbst zuzuschreiben.

Denn eigentlich sah nach dem Start erst mal alles gut aus: Verstappen kam neben Piastri überhaupt nicht gut weg. Doch dann zauberte sich der Niederländer am Australier vorbei und übernahm die Führung. Anschließend setzt sich Verstappen von seinem Verfolger ab. „Das war ein großartiges Manöver von Max und zweifellos nicht unser bester Sonntag. Es gibt also definitiv eine Menge Dinge, die wir uns ansehen und überarbeiten müssen“, betonte Oscar Piastri im Interview nach dem Rennen.

Dahinter tat sich Lando Norris rundenlang schwer an George Russell vorbeizukommen, obwohl dieser auf gebrauchten Reifen gestartet war. Der Brite verlor so wertvolle Zeit, ähnlich wie bereits vor zwei Wochen im Duell mit Verstappen beim Miami Grand Prix.

McLaren trifft folgenschwere Fehlentscheidung

McLaren musste sich also etwas einfallen lassen, um Red Bull im Kampf um den Sieg unter Druck zu setzten. Dabei traf das britische Team einen folgenschweren Fehler. Man splittete die Strategie auf und reagierte mit Piastri auf Charles Leclerc. Der Monegasse war nämlich früh auf die harten Reifen gewechselt und damit schnell unterwegs. Doch Piastri blieb im Verkehr hängen, weil der Reifenwechsel nicht glattläuft.

Hinzu kam: Verstappen sah sich an der Spitze überhaupt nicht genötigt, ebenfalls die Reifen zu wechseln und blieb draußen. Gleiches galt für Norris. Der Brite kam erst gegen Rennhälfte zum ersten Mal an die Box. Besonders ärgerlich: Kurze Zeit später bleibt Esteban Ocon (Haas) liegen und löst damit ein Virtual-Safety-Car aus. Der Profiteur: Ausgerechnet Max Verstappen. Der Niederländer hat nach dem Stopp fast 20 Sekunden Vorsprung. Und auch Piastri entscheidet sich zu einem weiteren Stopp.

Kein Positionswechsel nach dem Safety-Car – nächster Fehler kostet McLaren Siegchance

Doch McLaren sollte noch mal eine Chance bekommen, doch noch den Sieg einzufahren. Denn auch Kimi Antonelli muss sein Auto abstellen. Dieses Mal schickt die Rennleitung aber das Saftey-Car auf die Strecke. Verstappen und Norris nutzen die Chance, um nochmal Reifen zu wechseln. Piastri bleibt draußen und ist nun wieder Zweiter. Im Kampf um den Sieg wäre es nun also schlau gewesen, Norris mit den neuen Reifen schnell am Führenden der Fahrerwertung vorbeizuwinken. Doch das macht McLaren nicht, als das Safety-Car abbiegt. Norris bliebt rundenlang hinter Piastri und muss sich vorbei kämpfen. Der Rückstand auf Verstappen wächst und wächst. Letztlich ist der Niederländer nicht mehr einzuholen.

Eine vermeidbare Situation, denn am McLaren-Komandostand hatte man tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, die Positionen zu tauschen, wie Teamchef Andrea Stella im Interview mit Ted Krevitz bei Sky UK bestätigt: „Wir wollten also, dass er beim Neustart seine eigenen Chancen hat. Und wir gingen auch davon aus, dass, wenn Lando Max überholen könnte, er auch in der Lage gewesen wäre, Oscar zu überholen, da dieser auf sehr alten Reifen unterwegs war.“

Kurz gesagt: Wäre Norris schnell genug gewesen, wäre er auch leichter an seinem Teamkollegen vorbeigekommen. „Wir sind also zufrieden damit, wie sich die Dinge entwickelt haben. Ich denke, dass beide Fahrer der Meinung sind, dass es fair war, und das ist die Art, wie wir Rennen fahren“, so Stella. Immerhin: der von Zak Brown befürchtete Crash zwischen den beiden McLaren lässt weiter auf sich warten. (smo)

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