Bei Ferrari herrscht aktuell keine Ruhe. Beim Großen Preis von Montreal stritt sich Charles Leclerc mit seinem Renningenieur – nicht zum ersten Mal.
Montreal – Eigentlich zählt Charles Leclerc zu den eher ruhigeren Personen im Fahrerlager der Formel 1. Doch zuletzt platze dem sonst so entspannten Monegassen am Funk gleich mehrfach der Kragen. Beim Ferrari-Heimspiel in Imola sogar gleich zweimal. Einmal wegen einer Aktion mit Alex Albon, und zudem wegen der Strategie. Und genau die brachte Leclerc nun auch in Montreal wieder zur Weißglut.
Beim Großen Preis von Kanada 2025 äußerte der Ferrari-Pilot erneut seinen Unmut über die Strategie-Entscheidungen seines Teams. Leclerc landete am Ende auf dem fünften Platz, war aber überzeugt, dass mit einer anderen Taktik mehr möglich gewesen wäre.
Leclerc meckert über Boxen-Strategie von Ferrari
Über Funk äußerte er mehrfach seine Zweifel an den Entscheidungen des Teams. „Warum sind wir in die Box gekommen? Ich habe doch gerade gesagt, dass die Reifen in Ordnung waren“, funkte er zu einem Zeitpunkt. Später fragte er: „Worauf warten wir mit dem Stopp?“, als ihm Renningenieur Bryan Bozzi zu lange zögerte.
Die Erklärung von Bozzi: „Wir wollen nicht so viele Runden auf den Mediums fahren.“ Wenig überraschend, war Leclerc auch mit dieser Antwort nicht sonderlich glücklich. „Ich denke, der Medium ist ein sehr guter Reifen“, funkte der Ferrari-Pilot zurück an die Boxenmauer.
Ferrari-Teamchef verteidigt Entscheidung
Nach dem Rennen zeigte sich Leclerc frustriert, aber auch selbstkritisch. „Vielleicht hätte die Strategie heute besser sein können, aber letztlich war es die Startposition, die uns heute zurückgeworfen hat“, analysierte er. Der Monegasse gab zu, dass das schlechte Ergebnis mehr an seinem Fehler im ersten Training und dem Verkehr im Qualifying lag als an allem anderen. „P5 war das Beste, was möglich war“, resümierte Leclerc.
Der womöglich angezählte Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur verteidigte die Entscheidung für zwei Boxenstopps. „Es wäre für uns etwas zu optimistisch gewesen, 50 Runden mit dem harten Reifen durchzufahren“, erklärte der Franzose. Er räumte jedoch ein, dass dem Team am Wochenende einige Trainingsrunden fehlten, um die Situation besser einschätzen zu können. (smo)