Gegen England nicht in der Startelf: Muss Müller wegen Musiala um seinen Stammplatz bangen?

Thomas Müller saß gegen England zunächst nur auf der Bank.
 ©IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel

Im letzten Pflichtspiel vor der WM sitzt Thomas Müller nur auf der Bank - Jamal Musiala bekommt den Vorzug. Der Konkurrenzkampf zwischen den beiden ist neu entfacht.

München - Eigentlich hatte das DFB-Team dem Gastgeber England den Zahn bereits gezogen. Bis zur 71. Minute führte Deutschland im letzten Pflichtspiel vor der WM 2022 in Katar komfortabel mit 2:0. Es wäre die richtige Reaktion gewesen auf die bittere 0:1-Pleite gegen Ungarn wenige Tage zuvor. Doch es sollte noch eine verrückte Schlussphase auf die Zuschauer im Londoner Wembley Stadium warten.

Die „Three Lions“ steckten nicht auf und egalisierten innerhalb von drei Minuten durch Tore von Luke Shaw (72.) und Mason Mount (75.). Es kam noch dicker für Deutschland, als Harry Kane die Briten vom Punkt (83.) sogar noch in Führung brachte. Den Schlussakt setzte dann Doppeltorschütze Kai Havertz mit seinem Ausgleichstreffer kurz vor Schluss (88.) - am Ende rettete das DFB-Team immerhin noch ein Remis über die Zeit.

Hoeneß fordert mehr Spielzeit für Musiala - zum Leidwesen von Müller?

Knapp 80 Minuten verfolgte Thomas Müller das Geschehen auf dem Platz von seinem Bankplatz aus. Müller in einem so prestigeträchtigen Spiel gegen England nur auf der Bank? Ein ungewöhnlicher Anblick. „Die Frage Thomas Müller stellt sich nicht“, erklärte Bundestrainer Hansi Flick am RTL-Mikro nach dem Spiel. „Thomas gibt der Mannschaft so viel. Er ist ein erfahrener Spieler. Es war aber klar, dass Jamal spielt. Er ist wie Kai Havertz ein toller Fußballer. Sie tun uns gut. Jamal soll einfach Spaß haben. Das zeichnet ihn aus. Er will immer den Ball und weiß, was mit ihm zu tun ist.“

Tatsächlich zeigte Musiala gegen England, welchen Wert er für die Nationalmannschaft haben kann. Den Elfmeter zur 1:0-Führung holte der 19-Jährige gegen den unglücklich agierenden Harry Maguire heraus und leitete den zweiten deutschen Treffer durch einen Ballgewinn in der eigenen Hälfte ein. Sollte „Bambi“, wie er von seinen Teamkollegen oftmals genannt wird, dieses hohe Niveau bis zur WM in knapp zwei Monaten konstant halten können, dann dürfte einer Beförderung in die DFB-Startelf eigentlich nichts im Wege stehen. Selbst der Ehrenpräsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, brach eine Lanze für das Mega-Talent. „Wenn er so spielt, muss er bei Bayern München und in der Nationalmannschaft gesetzt sein“, sagte der 70-Jährige nach dem Spiel bei RTL. Auch Ex-Bayern-Profi Mario Basler wetterte vor der Länderspielpause gegen Müller.

Müller gegen England nicht in der Startelf: „Dazu hat bestimmt Flick schon Stellung bezogen“

Die Rufe nach mehr Spielzeit für Musiala werden lauter - sehr zum Leidwesen von Müller, der eigentlich auf der offensiven Mittelfeldposition zu Hause ist. Die Pechsträhne des 33-Jährigen, der in dieser Saison erst bei einem Tor steht, scheint sich fortzusetzen. „Klar wollen wir immer die Spieler, die am besten spielen, immer auf dem Platz haben. Das ist keinem verborgen geblieben, dass er vor allem in der zweiten Halbzeit – als das Spiel dann so ein bisschen aufging und mehr Raum da war – seine Dribbling-Fähigkeiten zeigen konnte. Das tut dann jeder Mannschaft gut und ist nichts Neues“, erklärte der Weilheimer nach Abpfiff diplomatisch. „Macht ihn zum Hoffnungsträger, wie ihr das wollt. Wir werden uns als Mannschaft viel vornehmen und das gemeinsam angehen.“ 

Müller weiß um den Zustand, dass es im Kader der Bayern und des DFB-Teams viel Qualität und Konkurrenzkampf gibt - vor allem in der Offensive. Auch ein Havertz, der gegen Ungarn erst in der Schlussphase eingewechselt wurde, machte mit zwei Toren und einer starken Leistung auf sich aufmerksam. Eine Erklärung, warum er im letzten Pflichtspiel vor der Weltmeisterschaft die meiste Zeit nur auf der Bank saß, hatte Müller am Ende jedoch nicht. „Dazu hat bestimmt der Cheftrainer Flick schon Stellung bezogen. Ich weiß es nicht“. (kus)

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