Visselhöveder Hauptschüler beschäftigen sich mit dem Thema Drogen

Interview mit einem Toten

(hm). "Irgendwie konnte ich fliegen - aber nicht sehr weit." Ein Toter erklärt, wie es ihm im Leben ergangen ist. Während eines Aktionstages beschäftigten sich Jungen und Mädchen der Hauptschule Visselhövede mit dem Thema Drogen und setzten das Erarbeitete auf der Bühne im Heimathaus in Szene.

Mitarbeiter des Präventionsteams der Rotenburger Polizei und zwei freie Theaterpädagogen standen den Hauptschülern zwei Tage zur Verfügung, um mit ihnen die Suchtproblematik in Theorie und Praxis zu erörtern. "Das Bier, die Zigarette, Alcopops und Tabletten - die ganz alltäglichen Drogen waren es, mit denen wir in das Thema eingestiegen sind. Und Situationen aus dem Leben der Jugendlichen. Der Betrunkene, der sich aufs Mofa setzt und nach Hause fährt zum Beispiel." Christine Hummers gehört zum Präventionsteam und spricht mit den Jugendlichen über den Weg in die Abhängigkeit. Sie zeigt sich begeistert von dem, was die Siebt- und Achtklässler an den zwei Tagen auf die Beine gestellt haben. Karin Tischer und Pablo Keller setzten die Eindrücke der Jugendlichen szenisch um. Hummers: "Auf der Bühne können sich die Jungen und Mädchen wesentlich freier ausdrücken als im Gespräch." So entstanden in Gruppen kleine Theaterstücke und Sketche zum Thema Sucht und Drogen. In einem spielt Klaus die Hauptrolle. Klaus ist 60 und trinkt. "Aufhören kann ich im Augenblick nicht. Ich habe zu viele Probleme", redet er sich heraus. Die Jungen und Mädchen zeigen in Szenen, wie es Klaus in seinem Leben ergangen ist, wie er Arbeit bekam, eine Frau fand, Vater wurde, in die Sucht abrutschte und alles verlor. Und dann machen die Schauspieler einen Sprung. Sie zeigen Klaus im Alter von 75 Jahren, inzwischen ist er trocken. "Es gibt eben auch immer positive Lösungen", berichtet Fritz Katzur. Der ehemalige Rektor der Theodor-Heuß-Schule in Rotenburg fungiert als Kontaktperson zwischen der Polizei und den Schulen. Aber auch der Tod spielt bei den jungen Leuten eine große Rolle, wenn sie an Drogen denken: So überlebt der Sohn von Klaus seine Sucht nicht. "Irgendwie konnte ich fliegen - aber nicht sehr weit", erzählt er als Leiche dem Publikum. Ähnlich der Ausblick einer anderen Gruppe. Sie spielt die "Gang aus dem Hasenweg 66". Den Zusammenstoß mit der Polizei überlebt einer aus der Bande nicht - und erzählt im Interview, was er eigentlich aus seinem Leben machen wollte. Dass dieses Projekt an zwei Tagen im Heimathaus stattfinden konnte, verdankt die Hauptschule dem Förderverein Jugend in Visselhövede (JiV). Der hatte die Aktion finanziert. Schulleiter Gerard-Otto Dyck ist darüber besonders froh: "Wir haben schon Klassen nach Rotenburg geschickt, um an solchen Aktionen teilzunehmen. Jetzt konnten wir das erstmals in Visselhövede machen." JiV-Vorsitzender Robert Rabe und Schriftführerin Irmgard von Deylen ließen sich die Präsentation der Projektergebnisse nicht entgehen.

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