Schon 20 Katzen Opfer von Vergiftung

Das ist eine schlimme Quälerei

Birgit Schneiders Tochter Carolin mit Allister auf dem Arm. Es sieht so aus, als sollte das Tier die Vergiftung überstehen Foto: Hartmann
 ©Rotenburger Rundschau

(hm). Birgit Schneider aus Visselhövede ist richtig sauer: Zwei ihrer drei Katzen mussten in den vergangenen Tagen mit Vergiftungserscheinungen zum Tierarzt. Sie erfuhr, dass in jüngster Zeit im Raum Visselhövede schon 20 Fälle aufgetreten sind und hat die Polizei eingeschaltet.

Kater Lion schleppte sich noch bis zur Hofeinfahrt. Sofort fuhr Birgit Schneider mit ihrem Vierbeiner zum Tierarzt. Der fragte gleich. "Vergiftung?“ Schneider horchte auf. Sie erfuhr, dass es nicht der erste Fall war, der bei dem Veterinär in die Praxis gebracht wurde. Mehr als 20 vergiftete Katzen hat Martin Rabe bereits behandelt und von weiteren gehört. Er geht davon aus, dass es sich um Ratengift handelt. Wenige Tage später kam auch Allister krank nach Hause. Das junge Tier, das die Familie erst vor wenigen Wochen auf dem Grundstück gefunden und aufgepäppelt hatte, erbrach Schaum. Sofort klingelten bei den Schneiders die Alarmglocken. Es sieht so aus, als könnten beide Tiere durchkommen. Zum Glück wurde ihnen rechtzeitig geholfen. Das Gift, das sie aufgenommen hatten, verursacht innere Blutungen und greift die Leber an. "Wenn sie erst einmal Blut spucken, ist es für die Katzen zu spät“, hat Birgit Schneider erfahren. Einige sind in Visselhövede bereits daran gestorben. "Es kommt darauf an, wieviel sie gefressen haben und wie schnell sie zum Arzt kommen“, sagt der Visselhöveder Tierarzt. Familie Schneider erstattete Anzeige. Die Polizei freute sich, damit einen konkreten Fall verfolgen zu können. Auch der Tierschutzverein bestärkte die Visselhövederin und überlegt, ob eine Belohnung ausgesetzt werden soll für Hinweise, die zum Täter führen. Rattengift muss in speziellen Köderboxen ausgelegt werden, die für andere Tiere als die Nager unzugänglich sind. "Selbst wenn es sich nur um unachtsam ausgelegte Köder handeln sollte, ist das eine Schweinerei“, sagt die Katzennärrin. Daran mag sie allerdings nicht glauben. Das Ausmaß an Fällen ist zu groß. Das bestätigt auch Rabe: "Das sind extrem viele Fälle – eine Steigerung um 100 Prozent.“ Dass bei ihrem Kater eine inzwischen verwachsene Verletzung entdeckt wurde, die von einer Luftgewehrkugel herrührt, bestärkt sie in der Annahme, dass ein Katzenhasser sein Unwesen treibt. Sie appelliert: "Wer etwas findet, das wie ein Köder aussieht, sollte sich bei der Polizei melden.“ Den oder die Täter warnt sie: "Solche Tierquälerei wird nicht nur mit Geldstrafen geahndet.“

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