Einweihungsfeier ist für Sonntag, 19. September geplant

Cohn-Scheune: Endspurt

Ein Hingucker in der Goethestraße: die wieder aufgebaute Cohn-Scheune Foto: Woyke
 ©Rotenburger Rundschau

(ww). Inzwischen ist sie nicht mehr zu übersehen: die wieder aufgebaute Scheune beziehungsweise Schneiderwerkstatt der Rotenburger Familie Cohn in der Goethestraße. Das letzte Gebäude einer jüdischen Familie konnte nicht nur vor dem Verfall gerettet werden, sondern ist ohne Frage "schöner als je zuvor“, wie der Vorsitzende des Fördervereins Cohn-Scheune, Michael Schwekendiek, betont.

Eine Überraschung gab es kürzlich für Vorstand und Beirat, als das Ergebnis einer sogenannten dendochronologischen Untersuchung bekannt wurde, die Beiratsmitglied Dr. Wolfgang Dörfler in Auftrag gegeben hatte. Darauf spezialisierte Labors können nämlich durch Probebohrungen das genaue Alter des verwendeten Holzes feststellen. Nun steht fest, dass es im Winter 1831 beziehungsweise - so eine andere Bohrung - im Winter 1833 gefällt wurde. Die Erbauung des ursprünglichen Stalls könnte also im Frühjahr 1834 stattgefunden haben. Nach den bisherigen Forschungen von Helmut Wattenberg war man davon ausgegangen, dass der Baubeginn 1861 lag. Der Wiederaufbau schreitet inzwischen, wie Architektin Brigitte Haase mitteilt, planmäßig voran. In diesen Tagen beginnen die Arbeiten beim Innenputz, dann folgen Elektro- und Estricharbeiten. Parallel kooperieren Vorstand und Beirat mit einer Gruppe, die unter anderem für das Jüdische Museum in Berlin tätig ist. Gemeinsam kümmern sie sich um das Nutzungskonzept. Das Haus soll ein lebendiges, spannendes Museum werden, so die selbst gestellte Aufgabe. Die Berliner Arbeitsgruppe, die schon einige vergleichbare Museen gesehen und eingerichtet hat, zeigt sich von der Cohn-Scheune übrigens begeistert. "Solch ein schönes Haus an einem so hervorragenden Standort haben wir nur selten“, so Manfred Wichmann, Historiker am Berliner Jüdischen Museum. Das Meiste ist also geschafft – eine kleine Finanzierungslücke gibt es jedoch nach wie vor. Spender für die Bezahlung der Kastenfenster (pro Stück 900 Euro) oder auch der Deckenbalken (je 250 Euro) sowie einiger Türen (von 320 bis 1.200 Euro) werden noch gesucht. Die große Eingangstür konnte für 2.200 Euro ebenso "verkauft“ werden wie die Gaubenfenster und diverse Drückergarnituren. Spenden auf das Konto des Fördervereins (27849330 bei der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde, Bankleitzahl 24151235) sind also höchst willkommen. Als Einweihungstermin hat der Vorstand Sonntag, 19. September, festgesetzt.

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