Im englischsprachigen Original: Händels Messias in St.-Lucas - Von Andrea Winterhalter

270 Jahre alter Bestseller

Intensive Probenarbeit für das Konzert am 11. November: Unter der Leitung von Kirchenmusiker Andreas Winterhalter bringt die Lucas-Kantorei Händels Messias zur Aufführung Foto: Winterhalter
 ©Rotenburger Rundschau

Ein Chorwochenende der Kantorei der Scheeßeler St.-Lucas-Kirchengemeinde bringt für die Teilnehmer nicht nur Hawaii-Toast zum Mittagessen, dänische XL-Schokoküsse zur Kaffeezeit, sondern auch intensivste Chorarbeit. Anlass dieser Extraprobe: The Messiah, aus der Feder Georg Friedrich Händels (1685-1759).

"Dieses Werk ist wohl das populärste Stück der klassischen Literatur“, sagt Kirchenmusiker Andreas Winterhalter. Mit Begeisterung bereiten sich die etwa 55 Sängerinnen und Sängern seit Mai auf das große Konzert im November vor. Eines der Arbeitsfelder liegt in der korrekten Aussprache des Originaltextes. Für Winterhalter kommt keine andere Variante in Frage. "Die Komposition wird durch den englischen Geist getragen. Sowohl was die Musik, als auch was den Text angeht. Zudem hätte eine Übertragung ins Deutsche eine unterschiedliche Silbenzahl zur Folge. Dadurch würde die Synthese von Worten und Noten gestört. Diese aber formt den Ausdruck." Die Lucas-Kantorei wendet sich mit dem Messias einem "alten Bekannten“ zu, denn 2003 wurde das Werk bereits einmal mit Bravour zur Aufführung gebracht. In diesem Jahr sang der Chor bereits ein Passionskonzert mit Werken von Thomas Selle und Dieterich Buxtehude. 2010 machte er mit dem lateinisch gesungenen Requiem von Gabriel Faur' – sowie mit der Aufführung des Elias, einem Gemeinschaftsprojekt mit der Rotenburger Stadtkantorei, auf sich aufmerksam. "Seit 1997 ist die Kantorei mit namhaften Werken mindestens zweimal im Jahr konzertant“, unterstreicht Kantor Winterhalter, der beim Kirchenkreis Rotenburg beschäftigt ist. Bei Händels Messias geht es um zentrale Themen: Was geschieht mit dem Leben, wenn der Tod eintritt? Und welche Botschaft zu dieser Frage übermittelt die Lebensgeschichte Jesu Christi? Das dreiteilige Werk wird am Freitag, 11. November, ab 19.30 Uhr unter der Gesamtleitung von Winterhalter in der St.-Lucas-Kirche Scheeßel aufgeführt. Neben der Lucas-Kantorei wirkt die Kammer-Sinfonie Bremen, unter der Leitung des Konzertmeisters Immanuel Willmann mit. "Ich freue mich, Solisten von internationalem Format für unsere Aufführung gewonnen zu haben“, betont Winterhalter. Mit von der Partie sind: Ruth Fiedler (Sopran), Julie Comparini (Alt), Henning Kaiser (Tenor) und Hans-Christian Hinz (Bass). Der erste Teil von Händels Oratorium greift den Ursprung von Advents- und Weihnachtszeit, die Geburt und Erscheinung Jesu Christi, auf. Im zweiten Abschnitt wird sein Wirken auf der Erde dargestellt. Es folgen seine Leidensgeschichte und schließlich die Auferstehung. Der Schluss sieht Jesu Himmelfahrt als die Quelle, aus der Hoffnung zu schöpfen ist. Facettenreich - von freudig über dramatisch bis hin zu hoffnungsvoll - werden die Abschnitte der Lebensgeschichte Jesu in Text (dieser entspricht Bibelstellen) und Komposition reflektiert. Händel schrieb den Messias zwischen dem 22. August und dem 14. September 1741. – also in sehr kurzer Zeit und ohne schöpferische Pause. Winterhalter: "Über den Anlass zur Komposition gibt es zahlreiche nicht zu belegende Spekulationen. Dank für die Genesung nach schwerer Krankheit, Trost im Angesicht des Todes seiner Schwester oder Verbitterung über das Scheitern seiner Opernprojekte werden genannt." Karten für das Konzert sind in der Buchhandlung Wandel und an der Abendkasse erhältlich. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Sponsor für die Veranstaltung ist der Freundeskreis der Kirchenmusik Scheeßel.

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