Wölbern äußert sich zu LBEG-Gebaren

Salamitaktik kritisiert

SPD-Politiker Bernd Wölbern
 ©Rotenburger Rundschau

(r/sv). Das Landesbergamt hatte angekündigt, die ihm vorliegenden Gutachten zu Quecksilberverunreinigungen im Umfeld von Gasförderplätzen im Internet zu veröffentlichen.

„Leider ist das nun aber doch nur in Auszügen geschehen“, ärgert sich der Vorsitzende der Mehrheitsgruppe im Rotenburg Kreistag, Bernd Wölbern: „Transparenz geht anders.“ Wölbern kritisiert, dass das Bergamt statt der vollständigen Gutachten nur eine knappe Zusammenstellung der Messergebnisse und einige ausgewählte zusammenfassende Zitate veröffentlicht hat. „Damit unabhängige Experten und die Öffentlichkeit wirklich abschätzen können, ob die Untersuchungen ergebnisoffen verlaufen sind und die richtigen Schlüsse gezogen wurden, ist das einfach zu wenig“, sagt der Diplom-Biologe. Der SPD-Politiker nennt zwei Beispiele für Informationen, die das Bergamt der Öffentlichkeit vorenthält. „Die Erdölfirmen durften selbst auswählen, an welchen Förderplätzen Proben genommen wurden, und diese Plätze anschließend auch noch vor der Untersuchung freigeben. Das ist so, als wenn ich mit meinem Auto zum Tüv fahre und dort festlege, dass nicht die Lenkung geprüft wird, sondern nur die Bremse und die auch erst dann, wenn ich sie repariert habe“, so Wölbern. Irritiert ist er außerdem davon, dass in einem der in Auszügen dargestellten Gutachten bei hohen Messwerten kurzerhand ein zehn Meter breiter Streifen außerhalb der Förderplätze als Industriegelände eingestuft wurde, für das dann höhere Grenzwerte gelten und deshalb nichts getan werden muss. „Das leuchtet mir nicht ein. Es handelt sich da schließlich um öffentlich zugängliche Bereiche, weit außerhalb des Betriebsgeländes.“ Auch diese mindestens fragwürdige Einstufung werde laut Wölbern in der Veröffentlichung des Bergamtes nicht mal ansatzweise erklärt. Sein Fazit: „Die Salamitaktik des Bergamtes ist völlig unzureichend. Ich schließe mich den Forderungen des Nabu an: Begehungen aller Bohrplätze, und zwar im Beisein der Bürgerinitiativen. Außerdem muss gemessen werden, was die Fackel freisetzt. Und drittens müssen alle Ergebnisse und Gutachten auf den Tisch, und zwar vollständig. Anders ist das Vertrauen der Menschen nicht wieder herzustellen.“ Wölbern kündigt diesbezüglich einen entsprechenden Antrag an den Kreistag an.

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