(ivr). Die Rotenburger Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat ungeachtet der politischen Entscheidung auf Kreisebene einen Antrag auf Elternbefragung in den Rotenburger Grundschulen und Kindergärten gestellt, um den Bedarf für eine Integrierte Gesamtschule in der Kreisstadt zu ermitteln.
Der Antrag ist kein neuer: Bereits im März hat die Fraktion die Durchführung einer Elternbefragung zur Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS) in Rotenburg gefordert. Die Stadtverwaltung lehnte dies bisher unter Hinweis auf eine vom Landkreis geplante Befragung ab. Inzwischen hat der Kreistag beschlossen, dass in Rotenburg keine Elternbefragung erfolgen soll. Dieser Beschluss über die künftige Schulstruktur im Landkreis ist aus Sicht der Grünen nicht hinnehmbar. Alle Fraktionen im Rat hätten in der Vergangenheit großen Wert auf die Attraktivität der Stadt gelegt. "Gerade ein umfassendes Bildungsangebot war und ist im Wettbewerb der kommunalen Standorte ein wichtiges Entscheidungskriterium für (werdende) Eltern, sich in Rotenburg niederzulassen. Dass nun eine zukunftsträchtige Schulform wie eine IGS ausgerechnet in der verkehrstechnisch relativ gut angebundenen Kreisstadt und ohne großen Kostenaufwand nicht angeboten werden soll, ist mehr als unverständlich“, erklärt Ute Pommerien. "Wir sind der Meinung, dass es in Rotenburg in der Elternschaft ein erhebliches Interesse an einer integrierten Gesamtschule gibt. Dieses Interesse zuverlässig zu ermitteln und nicht von vornherein apodiktisch für die Mittelzentren auszuschließen, ist das Ziel unseres Antrags“, heißt es in dem Antrag. Die Grünen fühlen sich in dieser Auffassung durch das Niedersächsische Kultusministerium bestärkt, das auf seiner Homepage darauf hinweist, dass mit Wirkung vom 1. August 2008 das Einrichtungsverbot für Gesamtschulen aufgehoben worden ist und Gesamtschulen errichtet werden können, wenn es einen feststellbaren nachhaltigen Elternwillen gibt.
