Lokführer schildern Kranichfahrten

Familienerlebnis in der Natur

(r/mey). Mit den letzten Kranichfahrten dieses Jahres kommt die Natur im Tister Bauernmoor langsam zur Ruhe.

Die Lokführer der Moorbahn, Hans-Werner Düver, Günter Klindworth, Bernd Herzig, Hartmut Vollmer und Jürgen Otten, erinnern sich dankbar an die vielen Stunden im Moor. Vieles gab es zu erzählen und viel Grund zur Freude. „Wir Lokführer haben eine schöne Aufgabe gefunden und versprechen allen Gästen, auch im nächsten Jahr nicht zu streiken“, teilt Otten mit. Wie eine Kranichfahrt aussieht, wird wie folgt geschildert: Der Lokführer begrüßt zunächst die Gäste im Namen des Moorbahnvereins Burgsittensen, läutet die Glocke zum Abfahren und setzt die Lok in Bewegung. Durch die Wendeschleife um das Biotop am Haus der Natur geht die Fahrt am Lokschuppen entlang Richtung Süden. Nach der ersten Weiche ist die neu gebaute Strecke West-Tangente erreicht. Im so genannten Schwarzen Moor ist während der vergangenen Jahrzehnte des Torfabbaus im übrigen Tister Moor ein Wald vor allem mit heimischen Nadelbäumen entstanden. Eine ausgedehnte, überwiegend mit Binsen bewachsene Hochmoorwiese erstreckt sich Richtung Westen an die angrenzenden Felder und den Burgsittenser Wald. Nach einem scharfen Linksknick wird die erste große Lagune sichtbar. Dieses Naturparadies wurde von den Vätern und Großvätern geschaffen. Die Torfgewinnung im Frästorfverfahren führte zu riesigen Wasserflächen und bietet den Zugvögeln in der Nacht Schutz vor ihren natürlichen Feinden, „Raubzeug“ wie Marderhunde oder Füchse, denn diese mögen nicht, dass ihre Füße nass werden. In der Abendsonne öffnet sich der Himmel, und am Horizont sind die ersten Vogelschwärme erkennbar. Nach einem kurzen Halt mit Erklärungen zum Vogelzug setzt der voll besetzte Zug seine Fahrt zu den beiden Aussichtstürmen fort. Am Südbahnhof angekommen, kann auch der Gast im Rollstuhl oder mit Rollator bequem auf den ersten Turm in zwei Meter Höhe fahren. Das Abendspiel der Kraniche, Enten und Gänse kann beginnen. Mit lautem Trompeten setzen die Kraniche im seichten Wasser zur Landung an. Als besonders empfehlenswert hat sich die Hinfahrt zu den Türmen mit der Bahn herausgestellt, um später bei Einbruch der Dunkelheit, wenn alle Zugvögel ihren Übernachtungsplatz gefunden haben, den Rückweg zu Fuß aufzunehmen. Denn: Der Weg bei Schummerlicht durch das „schaurige“ Abendmoor ist nicht nur für kleine Besucher ein spannender Moment, sondern ein tolles Erlebnis für die ganze Familie.

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