Lauenbrücker Hochwasserdamm offiziell übergeben

Schutz vor den Fintau-Fluten

Foto: Plage
 ©Rotenburger Rundschau

(age). Zahlreiche Lauenbrücker waren gekommen, um den neuen Hochwasserschutz einzuweihen. Der Damm ist das teuerste öffentliche Projekt in der Geschichte der Gemeinde. "Er hat rund 968.000 Euro verschlungen. Glücklicherweise wurde er zu 90 Prozent aus Mitteln des Konjunkturpakets II finanziert. Allein hätten wir diese Maßnahme niemals stemmen können“, erklärte Bürgermeister Jochen Intelmann.

Lobende Worte fand er für Dieter Sakowski, den früheren Bauamtsleiter: "Er hat das Projekt bis zur Fertigstellung aktiv und mit vollem Einsatz begleitet, obwohl er mitten in der heißen Planungsphase pensioniert wurde“. Lob gab’s ebenfalls für Andreas Westernmann: "Als Vorarbeiter und Maschinist hat er von seinem Bagger aus immer den Überblick behalten und wertvolle Anregungen und Tipps gegeben“. In den Hochwasserschutzdamm ist eine Brücke über die Fintau samt Stauwehr eingebunden. Jahrzehntelang hatten sich die Lauenbrücker Landwirte diese Querung gewünscht. Im Krisenfall wird dass Stauwehr nicht komplett geschlossen, sondern regelt einen kontrollierten Wasserdurchfluss, der Lauenbrück nicht gefährdet. Dafür besitzt das Stauwerk eine Hochwasserwand und eine Stauklappe. Im Ernstfall wird die Hochwasserwand bis zu 99 Prozent geschlossen, damit Kleintiere noch durch die Absperrung kommen. Ein Pegelmesser zeigt in Lauenbrück an der Fintaubrücke den Wasserstand an. Erreicht das Hochwasser einen Stand, der 30 Zentimeter unter dem Überflutungsniveau der Straßen liegt, tritt ein Alarmplan in Kraft: Die Stauwand wird geschlossen, und mit der Stauklappe wird der Wasserstand reguliert. Das geschieht nicht vollautomatisch, sondern muss manuell in Gang gesetzt werden. Innerhalb von zehn Minuten ist die Stauwand geschlossen. Sollte der Stromerzeuger ausfallen, kann die Stauwand auch per Handkurbel betätigt werden. Dafür werden 45 Minuten benötigt. Wie notwendig der Hochwasserschutzdamm ist, erwies sich im Sommer 2002, als die Fintau die Lauenbrücker in Angst und Schrecken versetzte. Über Jahrzehnte war es normal, dass das friedliche Bächlein mehrmals im Jahr über die Ufer trat. Doch 2002 geschah das Ungewöhnliche: Das Wasser stieg und stieg, überflutete zahlreiche Keller und Wohnhäuser. "In den Straßen schwammen Forellen aus den benachbarten Teichen. Auch einige Kois waren dabei“, erinnerte sich Bürgermeister Intelmann. Rund ein Drittel von Lauenbrück stand damals unter Wasser. Die Schäden betrugen mehrere hunderttausend Euro. 2007 kam die nächste Flut. Wieder stieg das Wasser der Fintau unaufhörlich. "Nur durch den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehren und Tausende von Sandsäcken konnte verhindert werden, dass die Straßen voll liefen“, so Intelmann. Ab 2003 habe die Gemeinde Anträge auf Fördergelder für den Hochwasserschutz gestellt und auch viele Förderzusagen erhalten. Doch auf die Freude folgte die Ernüchterung: Aus Geldmangel musste der Bau des Hochwasserdamms verschoben werden. "Und dann kam die Wirtschaftskrise und damit die milliardenschweren Konjunkturprogramme. Das war unser Glück“, berichtete Intelmann und fügte hinzu: "Wir waren tatsächlich ganz oben auf der Liste. Diesmal klappte alles ganz prima“. Im Herbst 2009 wurde mit dem Bau begonnen. Im diesem Frühjahr war der Hochwasserschutzdamm fertig.

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