Erdgasbohrungen in Söhlingen: LBEG veröffentlicht Analyse-Ergebnisse

Quecksilberwerte teilweise deutlich erhöht

Proben wurden nahe Erdgasbohrungen wie dieser vom LBEG genommen Foto: Archiv
 ©Rotenburger Rundschau

(r/sv). Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) veröffentlichte jetzt die Ergebnisse ihrer Quecksilber-Untersuchung bei Söhlinger Erdgasbohrungen. Bei den Förderplätzen Z6 beziehungsweise Z11 wurden entsprechende Grenzwerte teils deutlich überschritten.

Als Konsequenz der erhöhten Quecksilberwerte hat das LBEG in Abstimmung mit den betroffenen Landkreisen Heidekreis und Rotenburg das Unternehmen Exxon Mobil aufgefordert, weitere Detailuntersuchungen durchzuführen. In der Nähe des Erdgasförderplatzes Söhlingen Ost Z1, der sich im Heidekreis befindet, hatte das LBEG drei Bodenproben aus dem Wald südlich des Förderplatzes entnommen. Bei der Untersuchung der Proben wurden Quecksilbergehalte von 0,38 bis 0,52 Milligramm je Kilo Erdboden festgestellt. „Diese Werte liegen zwar oberhalb des natürlichen Vorkommens von Quecksilber im Boden, jedoch unterhalb der einschlägigen Prüfwerte der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung“, heißt es vom Landesbergamt. Das bedeute, dass bislang noch keine Gefahren für Mensch und Umwelt festgestellt wurden. Dennoch sollen weitere Untersuchungen weitere Klarheit über die Situation bringen. Anders beim Förderplatz Z6/Z11. Dort wurden 14 Proben genommen – im Nahbereich der Einzäunung, im Bereich von Büschen und Gräben sowie auf Grünflächen. Zwölf der Proben unterschreiten mit 0,09 bis 2,4 Milligramm Quecksilber je Kilo Erdboden den empfindlichsten Prüfwert, nämlich den für Kinderspielflächen, der bei zehn Milligramm liegt. Zwei Proben liegen mit 40 beziehungsweise 120 Milligramm nicht nur über diesem Wert. Bei 40 Milligramm Quecksilber liegt der entsprechende Prüfwert für Wohngebiete, die in Söhlingen gemessenen 120 Milligramm überschreiten sogar den Prüfwert für Industrie- und Gewerbegrundstücke, der bei 80 Milligramm Quecksilber je Kilo Erdboden liegt. Weitere Untersuchungen sollen in diesem Bereich folgen. In beiden Fällen sind die Fragen zu einem eventuellen Sanierungsbedarf und einem strafrechtlichen Straftatbestand aufgrund von Bodenverunreinigungen noch offen. Übrigens: Die Proben in beiden Bereichen wurden auch auf polyzyklische Kohlenwasserstoffe sowie auf Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol untersucht. Die Gehalte liegen laut LBEG unterhalb der Bestimmungsgrenzen des Labors. Nordwestradio zeichnet zu den Quecksilberfunden am heutigen Mittwoch, 9. Juli, eine Gesprächssendung in Hemslingen auf. Gesendet wird sie am gleichen Tag von 18.05 bis 19 Uhr. Nordwestradio ist ein gemeinsames Programm von Radio Bremen und dem Norddeutschen Rundfunk. Es ist über UKW (Bremen 88,3 und Bremerhaven 95,4 MHz), im Digitalradio, via Satellit, im Kabel, als Podcast und Live-Stream auf www.radiobremen.de/nordwestradio empfangbar.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser