RWE Dea hat mit Sanierungsarbeiten begonnen

Auch bei Hemsbünde Quecksilber im Boden

Der Erdgasförderplatz Hemsbünde Z1. Bei Reinigungsarbeiten wurde das Erdreich am Rande der asphaltierten Fläche oberflächlich mit Quecksilber verunreinigt. 30 Kubikmeter Boden wurden bereits ausgetauscht Foto: Hartmann
 ©Rotenburger Rundschau

(r/hm). Die Gasförderung in der Region läuft derzeit alles andere als rund. Nachdem die Exxon Mobil Verunreinigungen im Bereich einer Lagerstättenwasserleitung festgestellt und beseitigt hatte (siehe "Austritte im Literbereich“, www.rotenburger-rundschau.de), meldet jetzt die RWE Dea eine Panne: Quecksilber belastet den Boden am Rande des Förderplatzes Z1. Das Erdreich wurde abgetragen.

Die Ursache sieht das Unternehmen in Reinigungsarbeiten an Wärmetauschern, die ein von RWE Dea beauftragtes Spezial-Unternehmen schwerpunktmäßig im vierten Quartal des vergangenen Jahres durchgeführt hatte. "Diese Reinigungsarbeiten an bestimmten nicht mehr benötigten Anlagenteilen sind notwendig, um bei der Erdgasproduktion mitgeförderte natürlich vorkommende Stoffe wie Quecksilber zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen“, erklärt Pressesprecher Derek Mösche. Als die Firma abgerückt war, wurden zunächst Verunreinigungen auf dem Betriebsplatz festgestellt. Vorsichtshalber entnahm und analysierte die RWE Dea Bodenproben. Diese ergaben eine lokal begrenzte oberflächennahe Belastung des Bodens mit Quecksilber am Rand der asphaltierten Arbeitsfläche. Nach Feststellung des Sachverhaltes informierte RWE Dea das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). In Abstimmung mit dem Landkreis Rotenburg als unterer Wasser- und Bodenschutzbehörde wurde die Ermittlung der Ursachen aufgenommen. Die Sanierungsarbeiten wurden überwacht. Der Konzern teilt mit, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestand. Ein Zusammenhang zum diskutierten Frac-Verfahren oder dem Leitungsschaden in Söhlingen besteht nicht, wie das Landesamt unterstreicht. Zur Einordnung der beiden sehr zeitnah aufgetretenen Vorfälle in der Region teilt das Bergamt mit: "Soweit die Schwellenwerte für die Berichterstattung überschritten sind, wird das LBEG auch dieses Ereignis zur Erfassung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffe an das Bundesamt für Statistik melden. So wurden zuletzt bundesweit jedes Jahr mehr als 2.000 solcher Ereignisse aus allen Industriezweigen erfasst und Informationen darüber veröffentlicht. Im LBEG-Aufsichtsbezirk hat sich die Zahl der meldepflichtigen Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen im Zeitraum von 2000 bis 2009 von 43 auf vier verringert.“ Sobald die Analyse der erneuten Bodenproben abgeschlossen ist, erarbeitet RWE Dea in Abstimmung mit dem Bergamt und dem Landkreis ein Sanierungskonzept, das unmittelbar umgesetzt werden soll. Um dem "gewachsenen öffentlichen Interesse“ Rechnung zu tragen, will die Bergbehörde über die gesetzlichen Pflichten hinaus darüber direkt und zeitnah informieren. "Dies gilt nicht nur für den Vorfall auf dem Erdgasförderplatz Hemsbünde, sondern auch für alle übrigen Ereignisse von hoher öffentlicher Relevanz“, erklärt LBEG-Präsident Lothar Lohff.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser