Fitness- und Trainingszentrum: VfL-Versammlung votiert mehrheitlich dafür - Von Heidrun Meyer

Noch Planvorgaben offen

Am VfL-Treff soll das neue Fitness- und Trainingszentrum angebaut werden. Zwischen Turnhalle und Treff befindet sich die vorgesehene Fläche für den Neubau. Fotos: Heidrun Meyer
 ©

Sittensen. Der VfL Sittensen plant ein Trainings- und Fitnesszentrum als Anbau an den bestehenden VfL-Treff. Die Planungsgruppe stellte das Vorhaben in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nochmals vor und brachte es zur Abstimmung. 33 von 56 anwesenden Mitgliedern sprachen sich nach kontroverser Diskussion für die Umsetzung aus.

Der grob geschätzte Gesamtkostenrahmen wird auf rund 783.000 Euro beziffert. Der VfL will 150.000 Euro Eigenkapital aufbringen. 400.000 Euro sollen über einen Kredit finanziert werden. Die Verantwortlichen erhoffen sich Zuschüsse vom Kreis- und Landessportbund sowie von der Gemeinde und Samtgemeinde Sittensen.

Um bereits im kommenden Jahr in den Genuss von Fördermitteln der Sportbünde zu kommen, müssen diese bis August beantragt werden. Das wollen die Verantwortlichen schaffen, es sind aber noch nicht alle Planvorgaben erfüllt. Vor allem die Modalitäten für die vorgesehene Fläche sind noch nicht geklärt. Diese grenzt an den VfL-Treff, beides gehört der Gemeinde Sittensen. Für den Treff besteht ein Pachtvertrag. Der Sportverein hofft nun, dass ihm das Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll, kostenfrei überstellt wird. Ein offizieller Antrag liegt dem Rat noch nicht vor, es gab lediglich Vorgespräche.

Für die Kreditaufnahme fordert die Bank Sicherheiten. Im Raum steht die Übernahme einer Bürgschaft durch die Gemeinde. Bürgermeister Diedrich Höyns zeigte sich bei der Versammlung missgestimmt: „Der elementar wichtige Punkt der Finanzierung ist nicht geklärt. Mit einem Loch im Konzept an die Öffentlichkeit zu gehen und es zur Abstimmung zu bringen, halte ich für ein sehr schwieriges Unterfangen. Außerdem möchte ich meinen Rat nicht unter Druck gesetzt und in die Rolle des Verhinderers gedrängt wissen, falls das Planvorhaben nicht zur Umsetzung kommt. Die Sache ist gut, die Grundstücksüberstellung schwierig, zumal dadurch Präzedenzfälle geschaffen werden.“

Sein Stellvertreter Jörn Keller, Mitglied der Planungsgruppe, plädierte vehement für ein positives Votum und ging den Bürgermeister direkt an. Er fände es nicht gut, dass Höyns die Sache fast zum Sprengen bringe. „Dieses Konzept zeichnet sich durch Weitblick aus. Eine Garantie, dass sich alles realisieren lässt, gibt es nicht. Die Drucksituation ist nicht optimal, wir müssen sie aber aushalten“, befand er.

Auch VfL-Vorsitzender Dieter Höper hatte nachdrücklich für das Vorhaben geworben. Ein Beschluss werde vorbehaltlich der noch zu klärenden Fragen gefasst. „Können wir die geforderten Planungsvorgaben nicht erfüllen, dann wird aus dem Projekt nichts“, betonte er.

Eine Unwägbarkeit ist auch die steuerliche Komponente. „Das ist eine Herausforderung, da wir teilweise in die Umsatzsteuerpflicht kommen. Das Konzept muss sich selber tragen, sonst bekommen wir Probleme mit der Gemeinnützigkeit“, gab Steuerfachangestellte Karen Miesner zu verstehen, die den VfL unterstützt. Vorgesehen ist ein ebenerdiger Neubau mit einem rund 200 Quadratmeter großen Trainingsraum, Duschen, Umkleiden und Sanitärräumen zwischen VfL-Treff und Turnhalle auf einer Fläche von 468 Quadratmetern. „Erweiterungsmöglichkeiten sind vorhanden“, erklärte Planungsleiter Wilfried Fricke. Damit sich das Vorhaben selber trägt, müssen mindestens 300 bis 400 Vereinsmitglieder das Angebot nutzen. Dafür ist ein Zusatzbeitrag zu entrichten, der unter 20 Euro monatlich liegen soll.

Im bisherigen Fitnessraum in der Grundschule, der mittlerweile zu eng ist sowie keinen eigenen Eingang und keine separaten Duschen und Umkleiden besitzt, trainieren derzeit an bis zu 26 Jahre alten Geräten rund 130 Mitglieder. „Das Kerngeschäft gilt den VfL-Mitgliedern“, so Höper. Vorgesehen sind aber Kooperationen mit der KGS, Börde-Sportvereinen, der Feuerwehr sowie Firmen- und Betriebssport. Auch freie Trainingszeiten soll es geben. „Wir wollen das Vorhaben nicht durchpeitschen und uns kein Denkmal setzen. Es geht um eine zukunftsweisende Entscheidung. Satzungsgemäß sind wir verpflichtet, die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens unserer Mitglieder zu fördern und Angebote zu sozial gerechten Bedingungen vorzuhalten. Mit unserem Projekt reagieren wir auf die Nachfrage“, führte Höper aus. Die Bauarbeiten sollen 2018 beginnen, der Betrieb 2019 starten. Die Entscheidung der politischen Gremien steht noch aus.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser