Ortsrat Westerholz legt sich fest: Straße im Neubaugebiet soll Bäckerberg heißen

Hommage an alte Zeiten

Der Lageplan für das Baugebiet "Vorm Holz": Die Straße, die aller Voraussicht nach den Namen Bäckerberg tragen wird, mündet in einem Wendehammer. Fotos Warnecke
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Westerholz – Wer die mehr als 20 Straßen in Westerholz abfährt, sucht diesen Namen auf den Schildern bislang vergebens: Bäckerberg. Das soll sich mit dem Neubaugebiet „Vorm Holz“, für das der alte Dorfsportplatz weichen und an andere Stelle verlegt wird, ändern. Noch gibt es das Projekt nur auf dem Papier, mit einem Erschließungsstart sei auch nicht vor Ende 2022 zu rechnen, heißt es auf Nachfrage aus dem Rathaus der Gemeinde Scheeßel. Aber: Die Planungen sind schon derart weit fortgeschritten, dass der Westerholzer Ortsrat jetzt von der Verwaltung aufgefordert war, sich Gedanken darüber zu machen, wie der einzige Weg, der über den Röhberg durch die Siedlung führen wird, heißen soll.

Aus Sicht des Gremiums ist der Fall klar: Bäckerberg – das passt, sei der Bezug durch die Bäckerei Buchhop, die bis 2014 über Jahrzehnte hinweg am Sportplatz ein Ladengeschäft geführt hat, doch hergestellt, wie Ortsbürgermeister Wolfgang Kirschstein in der jüngsten Sitzung verdeutlichte. Und das für jedermann nachvollziehbar: „Alle Einheimischen kennen den Berg hinter dem Bäcker als Bäckerberg – Generationen von Kindern haben dort im Winter beim Rodeln Spaß gehabt.“

Nun standen zuletzt noch zwei weitere Namen im Raum, die der Ortsrat im Vorwege in einer internen Sitzung schon in die engere Auswahl genommen hatte: Röhbergsfeld und Hinterm Schützenhaus. Was den drei Begriffen gemein ist: Sie alle stammen aus einer Einwohnerbeteiligung, deren Frist Anfang Juni abgelaufen war. „Bis dahin sind tatsächlich 20 Vorschläge bei mir eingegangen“, stellte Kirschstein erfreut fest.

Welche Kriterien bei der Vorauswahl eine Rolle gespielt haben, erläuterte Mitglied Ralf Münkel: „Es geht immer darum, dass im Gemeindegebiet keine Doppelbezeichnungen vorgenommen werden dürfen, um so einer Verwechslungsgefahr vorzubeugen. Auch Vorschläge, wo der Anlieger bei jeder telefonischen Bestellung erst den Straßennamen buchstabieren muss, haben wir rausgenommen, weil es für alle nur nervig ist. Der Begriff muss stattdessen einfach und prägnant sein.“

Da passt Hinterm Schützenhaus – der Name ist wegen der Örtlichkeit Programm – doch eigentlich wunderbar ins Konzept. So sah das auch Werner Miesner (der später übrigens doch für Bäckerberg votierte, wie seine Ortsratskollegen auch): „Das Domizil der Schützen gibt es noch, den Bäcker nicht – daher finde ich den Begriff effektiver.“ Nur wer weiß schon, wie lange es die offiziell als Dorfgemeinschaftsanlage bekannte Halle noch geben wird, warf Ann-Kathrin Schenk die Frage auf. „Bäckerberg macht Sinn, dort sind wir aufgewachsen.“

Und Röhbergsfeld? Wie Volker Bammann ausführte, sei damit noch nicht einmal die Flurbezeichnung korrekt wiedergegeben. „Die nennt sich dort nämlich Bullerbergsfeld – nur mit Bullerberg käme es eventuell wieder zu einer Verwechslungsgefahr.“

Außerdem, betonte der Westerholzer, habe der Name ja auch keinen ehrlichen Bezug. Beschlossene Sache ist die vom Ortsrat favorisierte Variante derweil noch nicht – es ist aber davon auszugehen, dass Verwaltungsausschuss und Gemeinderat mit dem Straßennamen, den es so ganz sicher noch nicht in Scheeßel gibt, konform gehen werden. Letzterer befasst sich in einer öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 30. Juni in der Beekeschule mit dem Thema.

lw

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