Verwaiste Orte: Bald wieder mehr los in Alter Sparkasse - Von Judith Tausendfreund

Action im Bankgebäude

Meike Szemjonneck (links) und Constanze Fuchs-Darley, im Hintergrund ist eine der Outdoor-Gruppen aktiv. Foto: Judith Tausendfreund
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Unter dem Titel „Verwaiste Orte“ stellen wir regelmäßig beliebte Rotenburger Einrichtungen und Treffpunkte vor, die in diesen Tagen coronabedingt weitgehend menschenleer sind. In der Alten Sparkasse in Lauenbrück scheint sich das Blatt bald zu wenden.

Lauenbrück. 2018 wurden die Räume der ehemaligen Sparkasse geschlossen und noch im selben Jahr begannen die Umbauarbeiten für das neue Gemeinschaftshaus im Ort. Nachdem die Sparkasse vor Ort „den Stecker“ zog, erwarb die Gemeinde das Gebäude. Dahinter stand die Idee, die Räume verschiedenen Vereinen zur Verfügung zu stellen. Einen Teilbereich des Hauses vermietet die Gemeinde an eine Ergotherapie-Praxis. „Wir wollen damit ein Stück weit die Infrastruktur und Angebote im Ort verbessern und halten“, berichtet Arne Homfeldt, Gemeinderatsmitglied und stellvertretender Bürgermeister. Gemeinsam mit Karin Stabbert-Flägel (SPD) ist er heute gekommen, um mit Constanze Fuchs-Darley, Koordinatorin bei Simbav, in Sachen Nutzung des Gebäudes einen Blick zurück und einen Blick nach vorne zu werfen.

Denn in der Tat war das gerne genutzte Areal in der Lauenbrücker Ortsmitte in den Monaten der Pandemie regelrecht verwaist. Gruppen wie zum Beispiel der Sozialverband VdK, die Seniorengruppe, die Aktiven Frauen Lauenbrück und andere mehr konnten aufgrund der Kontaktbeschränkungen ihr Vereinsleben im Grunde nur stilllegen. „Nur Simbav hat immer wieder gefragt und sich wirklich bemerkenswert um die ständig geänderten Verordnungen gekümmert“, so Homfeldt. „Wir wiederum sind der Gemeinde sehr dankbar, dass diese uns die Nutzung ermöglicht hat“, gibt die Koordinatorin das Kompliment zurück. Möglich geworden ist die temporäre Nutzung des Areals auch in der Corona-Zeit durch die Kreativität der Simbav-Mitarbeiter, die ein Outdoor-Angebot konzipiert haben, welches sich an Eltern mit kleinen Kindern im Alter von null bis drei wendet. Ähnlich wie in Scheeßel und Visselhövede habe sich auch in Lauenbrück Eltern gefunden, die sich regelmäßig treffen. Betreut werden die Gruppen von Mitarbeitern des Vereins.

Meike Szemjonneck ist eine dieser Gruppenleiterinnen. „Der Bedarf ist riesig groß“, berichtet sie. Es kommen Eltern aus dem Heidekreis, aus Sittensen, Vahlde, Fintel, Scheeßel, Jeersdorf, Rotenburg, „sogar aus Neuenkirchen habe ich eine Mutter, die regelmäßig kommt“, so die Pädagogin. Gerade als die ersten Termine nach der Zeit der totalen Kontaktbeschränkung wieder möglich wurden, sei das Feedback regelrecht enorm gewesen. Seit Februar sind erste Treffen möglich geworden. Der Verein hat viel organisiert und viel Zeit investiert, um alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen. Erst im März konnten die Gruppen dann mit begrenzter Teilnehmerzahl realisiert werden. Viele Gespräche seien dabei auch mit der Nachbarschaft geführt worden – immer wieder gab es Nachfragen, warum sich denn hier jetzt auf einmal Eltern und Kinder treffen. „Wir haben aber sehr gute Gespräche geführt und viel gutes Feedback bekommen. Wir haben ein großes Netzwerk von ehrenamtlichen Kräften, sonst wäre das nicht möglich gewesen“, erklärt Fuchs-Darley. „Den Kindern und den Eltern fehlt der Kontakt total“, so Szemjonneck. Die Eltern sind total isoliert und haben richtig Leidensdruck, beschreibt sie. Dementsprechend organisiert der Verein aktuell regelmäßige Treffen von sechs Gruppen, an fünf Vormittagen und an einem Nachmittag finden die Treffen statt. Zusätzlich gibt es noch eine Online-Kreativ-Gruppe, die von einer Lauenbrückerin initiiert wurde. Mittlerweile hat sich alles eingespielt – und muss nun wieder geändert werden. „Denn zum Glück geht es jetzt ganz langsam wieder los mit der regulären Nutzung der Räume“, wissen Stabbert-Flägel und Homfeldt. Es wird einen fließenden Übergang geben, Simbav will die Outdoor-Gruppen in jedem Fall aufrecht erhalten, auch wenn man sich wieder indoor treffen kann. Simbav will aber niemanden den Platz wegnehmen: „Wir haben uns hier ausgebreitet und werden uns natürlich wieder etwas zurückziehen, wenn die anderen Gruppen wieder aktiv werden“, erklärt Fuchs-Darley. Dies könne so umgesetzt werden, dass die einzelnen Gruppen wieder eine größere Teilnehmerzahl haben können. „Das harmonische Miteinander ist uns mit Blick auf die Nutzung der Räumlichkeiten hier ganz wichtig“, betont sie.

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