Spies und Staupe bringen „Würfelland“-Erweiterung heraus - Von Andreas Schultz

Buntes Europa

März 2018 stellten Andreas Spies (links) und Reinhard Staupe das Spiel Würfelland vor. Nun kommt die Erweiterung "Würfelland Europa".
 ©Andreas Schultz (Archiv)

Hellwege. Normalerweise ist der Hellweger Spieletreff für Andreas Spies und Reinhard Staupe die ideale Umgebung zum Testen von Ideen für neue Titel. So sind sie bis zur Marktreife von „Würfelland“ 2018 auch vorgegangen. Nun, drei Jahre später, gehen sie mit der Erweiterung „Würfelland Europa“ an den Start, coronabedingt allerdings diesmal ohne Teststrecken.

„Wir haben ein paar Muster an Spieler und Freunde verschickt und die haben uns dann per E-Mail mitgeteilt, wie es so gelaufen ist, was aufgefallen ist. Das ist auch ganz gut so: Denn meiner Frau und meiner Tochter brauche ich mit Testgängen nicht mehr kommen, die laufen dann förmlich davon“, sagt Spies und lacht.

Mit dem Testen der Ideen hat es also trotz Hindernisse geklappt. Inzwischen steht das neue Produkt schon im Laden. Auf vier doppelseitig bedruckten Tableaus finden Spieler acht aus Sechsecken geformte europäische Länder vor. Die Regeln sind die gleichen wie im Originalspiel: Von einem Startpunkt aus gilt es, mithilfe farbiger Würfel Flächen einzunehmen und per Stift abzukreuzen. So bahnen sich die Spieler nach und nach einen Weg aus bunten Gebieten zu Feldern, die einem Stern gekennzeichnet sind, sogenannte Schatzfelder. Wer zuerst seine vorgegebenen Schatzfelder eingesammelt und alle Felder einer Farbe gesammelt hat, gewinnt. Dazu sind Würfelglück und strategisches Vorgehen bei der Wahl der anzukreuzenden Felder gefragt.

Die zwei entscheidenden Unterschiede zum Basisspiel: Diesmal repräsentieren die Karten grob umrissen europäische Länder statt abstrakter Zusammensetzungen farbiger Felder. Und ihre Anzahl ist geringer: 84 statt 112 Felder und statt zwölf Schatzfeldern müssen Spieler nur sechs erobern. „Das geht dann wesentlich flotter“, stellt Spies heraus. Wer Lust auf „Würfelland“ hat, aber eine schnellere Runde bevorzugt, wird sich mit dem Erweiterungsset anfreunden können. Von den Länderkarten, die Frankreich, England, Spanien, der Teschechischen Republik, Ungarn, den Niederlanden und Deutschland nachempfunden sind, erhofft sich das Autoren-Duo neue Spannung im „Würfelland“.

Das Basisspiel hat sich seit Verkaufsstart seinen Platz unter den Top 50 der Würfelspiele bei einem bekannten Online-Händler bewahrt, es hat sich teilsweise sogar unter die Top 20 vorgekämpft. Im vergangenen Quartal sind noch mal mehr als 2.000 Stück über die Ladentheke gegangen. Bei einem Verkaufspreis von knapp über 16 Euro herrsche bei vielen Spielern noch eine Hemmung zuzuschlagen, doch bei Angebotspreisen schmilze diese eher dahin, beobachtet Spies. Was dem Titel ebenfalls zu leichtem Aufwind verhilft, sind die Begleiterscheinungen der Corona-Krise: Wer öfter zuhause ist, spielt mehr, wenn auch aufgrund von Kontaktbeschränkungen eher mit der eigenen Familie. „Gerade jetzt merkt man: Bei den Umsätzen in der Spiele-Branche tut sich was“, fasst Spies zusammen.

Gleichzeitig bringt Corona auch andernorts wieder Hindernisse mit sich: keine Messen, wo die Spieleautoren Interessierten ihre Werke vorführen können, kein Spieletreff, keine Spieleabende mit Freunden. Für Spies, der seine Ideen für neue Entwürfe gern mit anderen teilt und ausprobiert, ist das ein Rückschlag. „Normaleweise ist es einfach schön, wenn die Entwürfe nicht in der Schublade verstauben, sondern gemeinsam gespielt werden und Spaß bereiten. Das ist mein Hobby. Außerdem bietet gemeinsames Spielen eine wichtige soziale Komponente. Nun müssen wir gucken, dass wir nicht den Kontakt verlieren.“ Jetzt ist also Durchhalten angesagt, damit es in einigen Monaten auch mit den Spieletreffs wieder klappt.

Das aus vier Tableaus mit acht Karten bestehende Erweiterungsset für „Würfelland“ ist als Ergänzung zum Basisspiel gedacht, Interessierte können es für 4,40 Euro erstehen. „Das sind 1,10 Euro pro Tableau mit zwei Karten. Das ist schon erschwinglich, denke ich“, sagt Spies. Ein eigenständiges „Würfelland Europa“ ist übrigens schon in Arbeit.

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