Wie ein Natur-Looks entsteht: Der Fotograf meldet sich zu Wort - Von Joachim Looks

Von der Idee zum Text

Der Blick vom Aussichtsturm auf die Fehringniederung bei Kirchwalsede. Foto: Joachim Looks
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Eversen. Seit eineinhalb Jahren gibt es an dieser Stelle die Kolumne „Natur-Looks“ zu lesen. Rückmeldungen bestätigen: eine gute Sache! Das freut uns, und wir machen weiter. Soeben ist eine Sammlung der ersten 34 Beiträge als Buch erschienen. Außer der Reihe schreibt heute mal der Fotograf.

„Wie entsteht eigentlich so ein Artikel?“, werden wir manchmal gefragt. Ich will versuchen, eine Antwort darauf zu geben. Am Anfang steht immer eine Idee, doch woher kommt die? Nun, wir sind viel in der Natur unterwegs, um Fragen nachzugehen oder um den Status eines bestimmten Gebietes zu erkunden und zu dokumentieren. Manchmal entdecken wir dabei Spannendes, wie eine bemerkenswerte Pflanzengesellschaft, wild lebende Tiere, Vögel, oder ein idyllisches Landschaftsbild, vielleicht mit einem Stillgewässer. Dann nehmen wir Fotos mit nach Hause, und schon beginnen die Überlegungen. Was wissen wir über das Gesehene?

Nicht immer genug, denn Naturkundler sind wir von Haus aus nicht. Aber man kann sich schlau machen: So durchstöbern wir Lexika und Fachbücher. Auch im Internet finden sich oft interessante Erläuterungen und Hinweise, die manchmal für den Laien verblüffend sind. Wenn diese Quellen noch nicht ausreichen, erkundigen wir uns auch schon mal bei hiesigen Fachleuten, die regionales Wissen zu der jeweiligen Fragestellung beisteuern. Auf diese Weise konnten wir bereits eine Menge an örtlichen Kenntnissen erwerben, die uns bei der künftigen Arbeit zu Gute kommen wird.

Sobald genug brauchbares Informationsmaterial gesammelt ist, beginnt der schwierigste Teil: das Ordnen und Gliedern der fachlichen Beiträge. Sperrige Begriffe wie zum Beispiel WRRL (Wasserrahmenrichtlinie) oder GIRL (Geruchsimmissions-Richtlinie) müssen erst mal verdaut werden. Allgemeinverständlich soll das Ganze werden, damit eine breite Leserschaft angesprochen wird. Das ist nicht immer ganz einfach, und oft hilft nur der Wahlspruch „weniger ist mehr“. Gekonnt weglassen, ohne dass das Verständnis darunter leidet. Der Text überarbeiten wir daher mehrmals und verpassen ihm auf diese Weise seinen letzten Schliff.

Meist liefert ein Stichwort aus diesem Infoteil eine Erinnerung an ein persönliches, längst zurückliegendes Erlebnis. Um den Leser oder die Leserin auf das aktuelle Thema einzustimmen, wird vorweg die entsprechende Geschichte erzählt. Wichtig dabei: Locker und unterhaltsam soll es sein! Zur Veranschaulichung des Artikels gehört immer ein passendes Foto. Der abgebildete Ort muss öffentlich zugänglich sein. Denn im letzten Abschnitt wird erläutert, wie die Leserschaft dorthin findet, um sich selbst umzusehen und einen eigenen Eindruck zu gewinnen.

Tipp: Das Foto zeigt den winterlichen Ausblick von dem Aussichtsturm, der im Jahre 2015 von der Kirchwalseder Landjugend im Rahmen einer 72-Stunden-Aktion errichtet worden war. Die Fehringniederung ist ein Laubwaldkomplex mit vielfältig strukturiertem Waldrand. In der Niederung fließt der noch überwiegend naturnahe „Federlohmühlenbach“, der für Naturfreunde einen hohen Erlebniswert aufweist.

Der Name „Fehring“ ist in gängigen Wanderkarten nicht verzeichnet. Wir entdeckten ihn bei Geolife.de, wo solche ortsspezifischen Namen erscheinen, wenn der Maßstab 1 zu 2000 gewählt wird.

Wer diesen Turm selbst besteigen möchte, fährt in Kirchwalsede auf der „Bullenseestraße“ in östliche Richtung. Hinter dem Ortsausgang der nach rechts abzweigenden K209 in Richtung Riekenbostel folgen. Nach 650 Metern verweist ein Schild auf den Turm nach rechts auf einen Feldweg, und nach weiteren 300 Metern ist man am Ziel.

Schon gemerkt? Auch dieser Artikel folgt der beschriebenen Dreiteilung: Geschichte, Info-Teil und Ortshinweis. Jetzt ist aber Schluss – den nächsten Artikel schreibt wieder meine Frau. Sie kann das einfach besser!

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