Visselhövede fehlen die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder

Auf der Suche nach Platz

Rotenburger Rundschau
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Visselhövede (nin). Es ist eine erfreuliche Situation für Visselhövede: „Die Geburtenraten haben sich in den vergangenen zwei Jahren nach oben verstetigt“, erklärte Visselhövedes Bürgermeister Ralf Goebel vor dem Schulausschuss am Dienstag. Mit einem Haken: Denn damit reicht das Betreuungsangebot, mit dem die Einrichtungen in der Stadt aufwarten können und das sich auf frühere Prognosen stützt, nicht mehr aus.

„Kinder werden auch nicht passend zum Kitajahr geboren, und da es einen Rechtsanspruch für Einjährige gibt, müssen wir auch Plätze mitten im Jahr bereithalten“, betonte Ute Schorpp-Bolz, Leiterin des Kinderhorts „Kleine Strolche“. „Aber wir sind proppevoll.“

In Sachen Krippe gibt es einen Ausbaubedarf von acht Gruppen, konkret 33 Plätze, zweieinhalb Gruppen fehlen den Kindergärten und damit elf Plätze. Derzeit gibt es noch eine Vereinbarung mit dem Landkreis, nach der die Verantwortung für ausreichend Betreuungsplätze bei Visselhövede liegt. „Wir können diese Vereinbarung bis 31. Dezember kündigen. Aber wollen wir das?“, fragte Mathias Haase vom Hauptamt. Denn sparen würde die Stadt mit einer Kündigung nichts.

Neben dem Mangel an Kita- und Krippenplätzen ist auch die Situation mit den Tagesmüttern „nicht so, wie sie sein sollte“, erklärte Goebel. „Das Konzept ist nicht so aufgegangen, wie wir gedacht hatten.“ Denn auch dort fehlen Plätze.

Man habe bereits Ideen in der Pipeline, so Goebel. Eine davon ist, eine neue Einrichtung zu bauen. „Noch gibt es Förderung“, erklärte der Verwaltungschef. Die kommt von Bund, Land und Landkreis und liegt in den Jahren 2017 und 2018 bei bis zu 14.500 Euro je Platz, für eine Krippengruppe also bei bis zu 217.500 Euro. „Eine Nullnummer, die sich selber trägt, wird es allerdings nicht geben“, warnte Goebel. Dazu kommt: Noch herrscht Unklarheit, ob die Förderung auch über das Jahr 2017/18 hinaus erfolgt, das bedeutet für Visselhövede, dass mit einem Neubau noch in diesem Jahr begonnen werden müsste. Als möglichen Standort hat die Verwaltung den Majorsbruch im Blick. Gegenwind für einen Neubau kam von Ratsfrau Astrid Kirmeß (CDU): „Das sollte erst hinten an stehen und auch nicht unbedingt das Konzept sein.“

Allerdings: An bestehenden Gebäuden ist laut Goebel die Auswahl ebenfalls nicht besonders groß. Eine Nutzung des Hauses der Bildung scheitert an den baulichen Voraussetzungen. Auch die Liegenschaft in Lehnsheide auf dem Kasernengelände bietet zwar einiges an Möglichkeiten, zumal dort bereits zu Zeiten der Flüchtlingsunterbringung ein provisorischer Kindergartenbetrieb stattgefunden hatte. „Da muss jedoch viel umgebaut werden, und das wird nicht billig“, so Goebel. Und selbst wenn das Gebäude der ehemaligen Wittorfer Grundschule derzeit als Übergangsquartier für die „Feldmäuse“ aus Bothel dient – „das geht nur mit einer Sondergenehmigung“, so Goebel. Es war der Landkreis, der die Räume als nicht geeignet für eine entsprechende Nutzung eingestuft hatte.

Eine Alternative sieht Goebel in einer freien Trägerschaft – beispielsweise durch die Kirche oder das DRK. Letzteres hatte bereits Interesse bekundet. Zunächst jedoch soll nun der folgende Schritt sein, ein Konzept zu entwickeln, mit dem der Anspruch erfüllt werden kann.

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