Theatersommer in Hartböhm - Von Nina Baucke

Feuer für die Fantasie

Katja Müller, die "Neue" im Metronom-Team (von links), Regisseur Michael Bandt, Karin Schroeder, Moritz von Zeddelmann und Kostümbildnerin Sophia Lund bereiten sich auf ein neues Theaterprojekt vor. Foto: Theater Metronom
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Hütthof. Wie eine dunkle Wolke hängt die Corona-Pandemie über Kulturschaffenden. Dass in diesem Klima aber auch Neues entstehen kann, zeigt das Theater Metronom in Hütthof mit einer Reihe von zehn Veranstaltungen, die sich als „Sommertheater“ durch den August ziehen. Und das vor einer besonderen Kulisse, denn als Spielort dient der Platz, der im Juli bereits als Bühne für das Projekt „Kinder machen Theater“ herhält – der „Piratenplatz“ in Hartböhm, nur wenige Kilometer von Hütthof entfernt.

Den Auftakt zu dem Programm aus Konzerten und Theatergastspielen macht am Samstag, 8. August, eine Eigenproduktion des Metronom – „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, das Grimmsche Märchen in der Fassung von F. K. Wächter, das sich an Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren richtet. „Und das in der Form des Erzähltheaters, was uns in Corona-Zeiten entgegen kommt“, sagt Michael Bandt. „Das Stück ist zudem super geschrieben, kein Wort zuviel und sehr präzise. Und die Schauspieler können zeigen, was sie können, manchmal sind es sogar drei Ein- und Ausstiege in verschiedene Rollen – innerhalb eines Satzes.“
Der Theatermacher aus Hamburg ist als Regisseur erstmals bei einem Metronom-Projekt mit an Bord. Der Kontakt zu ihm kam über Moritz von Zeddelmann zustande, der Schauspieler und Nachbar von Karin Schroeder und Andreas Goehrt vom Theater Metronom, der ansonsten vor allem für zahlreiche Fernsehproduktionen vor der Kamera steht, hatte im vergangenen Herbst mit Schroeder gemeinsam für die Eigenproduktion „Die Unsterblichen“ auf der Bühne gestanden. Und das Darstellerduo bestreitet auch die Metronom-Fassung vom „Teufel“. „Freillichttheater zu machen ist herrlich“, schwärmt von Zeddelmann. „Daher musste ich auch nicht überredet werden.“ Dasselbe gilt für Bandt – auch mit Blick auf die Kulisse aus „Piratenschiffen“: „Das ist ein Fest für die Zuschauer und die Schauspieler: Manchmal reicht eine kleine Geste, und man ist in einer anderen Welt. Das ist super und befeuert die Fantasie.“
Das kommt auch der Stimmung zugute: „Es ist dank diesem Team ein Gesamtkunstwerk, in das sich jeder mit einbringen kann“, sagt Katja Müller, neben Schroeder und Goehrt beim Theater Metronom die Dritte im Bunde. „Wir arbeiten alle gemeinsam daran – das ist für mich eine luxuriöse Produktion“, so Bandt.
Überhaupt ein Team zusammenzubekommen, war für Schroeder kein großes Problem: „Egal, wen ich angerufen habe, es hieß immer: Ich habe Zeit.“ So war neben Regisseur und Darsteller auch Sophia Lund schnell für die Kostüme dabei. Für die Musik sorgt von Zeddelmanns Frau Zsuzsa, die sonst mit ihrer Band im Hamburger Schmidt’s auf der Bühne steht, und die nun für das Metronom ihr Debüt in Sachen Theatermusik gibt.
Allerdings ist Corona auch bei den Vorbereitungen spürbar: „Wir arbeiten bei den Proben mit einem Zentimetermaß“, sagt Schroeder. „Aber wir bauen dann dieses Abstandhalten mit in das Stück ein. Ansonsten wollen sie die Pandemie im Stück nicht thematisieren. „Die Menschen wollen auch mal etwas anderes hören. Und wir haben die Regeln beim Proben schon im Kopf“, ist sie sich sicher. Auch für von Zeddelmann sind die Schutzmaßnahmen bereits Routine, er steht mittlerweile wieder für verschiedene Produktionen vor der Kamera, „und nach jeder werde ich auf das Virus getestet“.
Das Stück erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit einer „Glückshaut“ geboren wird, und der einer Weissagung zufolge einmal die Königstochter heiraten wird. Das sorgt natürlich für Gegenwind von königlicher Seite aus: „Er reagiert immer positiv auf sein Schiksal“, sagt von Zeddelmann mit einem Lachen. „Und am Ende ist er der König.“

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