„Suedlink“: Schulterschluss mit Nachbarkommunen - Von Nina Baucke

An einem Strang

Die Trasse 48a durchquert das Visselhöveder Stadtgebiet.
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Visselhövede. Jetzt also doch: Anstelle der bisher favorisierten Variante für die Gleichstromtrasse „Suedlink“, die von Scheeßel aus östlich an Visselhövede vorbei führte, wollen die Netzbetreiber Tennet und Transnet BW nun den als 48a bezeichneten Korridor bei der Bundesnetzagentur einreichen. Und der verläuft über die Gebiete der Ortschaften Wittorf, Jeddingen und Bleckwedel – und damit quer durch das Visselhöveder Stadtgebiet.

„Wir waren schon etwas erstaunt, als úns Tennet Ende Februar mitteilte, man favorisiere nun doch 48a“, sagte Bauamtsleiter Gerd Köhnken bei der Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft, Grünanlagen, Umwelt und Energie vergangenen Donnerstag. Laut der Netzbetreiber hätten bei der Feinplanung neue Erkenntnisse in der differenzierten Bewertung zu der Änderung geführt. Wenn es allerdings nach der Verwaltung und den Ratsmitgliedern geht, ist dazu das letzte Wort noch nicht gesprochen: Der Ausschuss empfahl einstimmig, sich fachliche Hilfe mit ins Boot zu holen und sprach sich zudem für eine Zusammenarbeit mit Scheeßel und Bothel aus. „Wir müssen dabei zwei Aspekte im Fokus haben“, betonte Bürgermeister Ralf Goebel. „Zum einen: Finden wir in diesem Korridor Kriterien, die wieder zu einer Verschiebung der Priorisierung führen? Und zum anderen ist es wichtig, dass wir dabei immer mit den Nachbarkommunen an einem Strang ziehen.“

Bereits im Vorfeld der Antragstellung durch das niederländische Unternehmen Tennet hatte die Stadt mit den anderen betroffenen Kommunen Bothel und Scheeßel das Planungsbüro Aland aus Hannover zu Rate gezogen.

„Das Büro Aland hat vor Jahren den Landschaftsrahmenplan für den Landkreis erstellt und ist daher mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut“, begründet die Verwaltung daher den Vorschlag, die Hannoveraner erneut mit der Begleitung in Sachen „Suedlink“ zu beauftragen. Dieses Mal, um weitere Argumente für den Versuch einer möglichen Verlegung der Trasse zu sammeln, aber auch um „frühzeitig und kompetent über die zu erwartenden Kompensationsmaßnahmen zu beraten“, heißt es in einer entsprechenden Sitzungsvorlage der Verwaltung.

„Wir müssen sehen, dass es angemessenen Ausgleich für die Flächeneigentümer gibt“, machte Goebel klar. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftliche Belange, auch große Eingriffe in die Natur sehen die Beteiligten mit Sorge: „Für die Erdverkabelung müssen die Flüsse Vissel, Rodau und Wiedau großflächig unterbohrt werden, die Leitung führt unter ganzen Naturschutzgebieten entlang“, so Köhnken.

Heiner Gerken (Grüne) ist da skeptisch: „Es wurde bei der Leitungstiefe immer von 1,80 Meter geredet.“ Er machte zudem klar, dass sich ein betroffener Landeigentümer nicht mit einer Einmalzahlung abfinden sollte. „Denn so lange, wie das da drauf ist, gibt es Einschränkungen.“ Zudem forderte er, Synergien zu nutzen: „Warum nicht gleich Glasfaser mit hineinlegen und gleichzeitig die hohen Temperaturen der Kabel energetisch nutzen?“ Gerken sah allerdings auch in den Ausgleichsmaßnahmen Chancen: „Sie könnten uns ermöglichen, einige Bereiche ökologisch aufzuwerten. Das wäre dann auch ein positiver Effekt.“

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