Sommerschule bietet Lernstoff zum Nachholen und Betreuung - Von Nina Baucke

Lernen mit Susi

Die Referandarinnen Elea Renken (links) und Nele Nareyke (rechts) helfen Widaa (zweite von links), Safa und Satira beim Deutschlernen. Fotos: Nina Baucke
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Visselhövede. Maskottchen Susi Sommerschule macht es vor: Das kleine Plüschpferd auf dem Lehrerpult trägt – wie es sich zur Zeit coronabedingt gehört – einen Mund-Nasen- beziehungsweise Maul-Nüstern-Schutz in Regenbogenfarben. Einen Tisch weiter lernen Widaa, Satira und Safa mit Feuereifer Deutsch. Die drei Mädchen aus Syrien freuen sich über ein Angebot, mit dem die Kastanienschule in Visselhövede die verlorene Schulzeit aus dem Frühling etwas wieder aufholen will.

Der Vorschlag, ein Lernangebot in den Ferien zu machen, war aus dem Niedersächsischen Kultusministerium gekommen. „Erst dachte ich: Wie kann man nur so etwas vorschlagen“, sagt Cathrin Puschmann, kommissarische Schulleiterin der Kastanienschule. „Aber dann war mir klar, dass das schon eine gute Sache ist – für die Eltern, die in den vergangenen Monaten ihren Urlaub aufgebraucht haben oder in systemrelevanten Berufen arbeiten.“ Und nicht zuletzt für die Kinder, die so eine Chance haben, im Lauf dieser zwei Wochen etwas von dem Lernstoff aufzuholen. Puschmann war bei der Idee dazu auch klar: Alle Klassenlehrer mussten mit ins Boot, für die aktuelle Betreuung als auch für die Vorbereitung. „Aus dem Kollegium kam schnell Zustimmung, ruckzuck hatten wir ein freiwilliges Team an Bord“, freut sie sich. So sind es sieben Lehrerinnen und eine pädagogische Mitarbeiterin sowie die beiden Bufdis, die eigentlich vor den Ferien ihren letzten Tag gehabt hätten und sich spontan entschieden hatten, bei der Sommerschule zu helfen.

Auch das Raumproblem löste sich schnell: „Das war eine tolle Zusammenarbeit mit Ronny Wieland von der Oberschule, dass wir hier in der Außenstelle zwei Räume nutzen können“, sagt Puschmann. So hat im ersten Stock die Lerngruppe ihren Platz, in der, versetzt zu unterschiedlichen Zeiten, insgesamt 17 Kinder jeweils ein bis zwei Stunden Stoff nachholen. „Wir haben bestimmte Eltern angesprochen, und einige haben das Angebot angenommen.“ Unter den Kindern sind neben dem Mädchentrio aus Syrien auch zwei Jungen aus Pakistan, die erst Mathe machen und dann Deutsch lernen. „Da wir hier nahezu eine Eins-zu-Eins-Betreuung haben, ist das für die Kinder eine ganz andere Situation, und es bringt sehr viel – vor allem denen, die noch nicht alphabetisiert sind“, ist die Pädagogin überzeugt.

Im Erdgeschoss hat die Betreuungsgruppe ihren Platz, ein zusätzliches Angebot, bei dem Kinder jeden Tag der zwei Wochen zwischen 7.40 und 12.30 Uhr spielen und basteln – wie John, Jolina, Emily und Max, die aus aus kleinen Loom-Gummibändern Seile und Armbänder knoten.

Vorerst soll die Sommerschule ein einmaliges Angebot sein, „aber wir wissen nicht, was die Zeit noch bringt“, sagt Puschmann. „Ob das Konzept weitergeht, sehen wir nächstes Jahr.“

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