Polo Park Tiam öffnet / Schnupperkurse geplant

Nicht nur für Millionäre

Sarah Schrader in Aktion beim Polospiel. Seit vielen Jahren sitzt die gebürtige Iranerin im Sattel. Foto: Sievert
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VON JENS WIETERS

Neu-Bretel – „Tiam“ ist persisch und heißt so viel wie „meine Augen“. Und mit genau denen hat Sarah Schrader im vergangenen Jahr ein Pferdegestüt mitten im Niemandsland – Pardon – in Neu-Bretel entdeckt, das zum Verkauf stand. Das ist jetzt gut 15 Monate her und aus dem damals etwas heruntergekommenen Reitstall hat sich in kürzester Zeit ein Domizil für Polofreunde entwickelt. Der Polo Park Tiam öffnet jetzt seine Türen für – natürlich – Polofans, aber auch für Pferdefreunde anderer reitsportlicherer Genres.

„Mein Ziel ist es, regionale und nationale Poloprofis für unsere Anlage zu begeistern. Denn nicht nur der frisch eingesäte, riesige Grasplatz erlaubt Trainings- und Spielrunden, sondern durch die große Indoorhalle sind ein ganzjähriges Polospiel und auch Übungseinheiten möglich“, sagt Geschäftsführerin Schrader.

Die gebürtige Iranerin, die 1987 mit ihrer Familie nach Europa übergesiedelt ist und „schon lange die deutsche Staatsangehörigkeit“ besitzt, hat auch beruflich und privat Nägel mit Köpfen auf dem rund elf Hektar großen Gelände gemacht: Sie ist aus dem quirligen Hamburg, wo sie ihr Geld mit Immobilien und Interieur verdient hat, ins doch eher einsame Neu-Bretel gezogen. „Ganz oder gar nicht ist meine Devise“, sagt die 50-Jährige lachend, während sie ihrem Hengst „Sopreso“ über die Nüstern streichelt.

„Meine Vision ist es, sowohl den gehobenen Anspruch eines Poloprofis zu erfüllen als auch Anfängern einen Einblick und Einstieg in den Polosport zu bieten. Der Polopark soll aber auch Besucher animieren, mal beim Training oder auch bei Turnieren vorbeizuschauen und vom Spielfeldrand den „faszinierenden Sport mit einer Mischung aus Tempo, Technik und Teamgeist zu erleben“, wirbt Schrader, die seit 21 Jahren selber im Sattel eines Polopferdes sitzt und bereits etliche Erfolge vorweisen kann, auf die die Pokale in der Sattelkammer hinweisen. Dort sollen demnächst noch einige Polospieler mehr einziehen, denen es auf der Anlage an nichts fehlt. Und auch deren Vierbeinern geht es gut: Sie können nicht nur saftiges Gras auf den großen Weiden fressen und in einer Führanlage sich die Beine vertreten, sondern anschließend ein Sonnenbad im Pferdesolarium nehmen, um sich später in geräumigen Boxen auszuruhen.

„Eine etwa zwei Kilometer lange Galoppstrecke rundet das Angebot ab“, sagt die Neu-Bothelerin, die bereits in der Gemeinde, aber auch in der Kreisstadt Rotenburg viele Kontakte geknüpft hat. Unter anderem zum Rotenburger Wirtschaftsforum, denn „ich stelle meine Anlage auch Firmen für Präsentationen oder Kundentreffs zur Verfügung. So haben die Unternehmen die Chance, ihre Marke auf außergewöhnliche Art und Weise zu präsentieren“, ergänzt Schrader, die gerade dabei ist, auch ein entsprechendes gastronomisches Angebot einzurichten.

Platz ist jedenfalls genug vorhanden. „Draußen für etwa 400 Personen plus VIP-Bereich und in der Halle können rund 100 Zuschauer zugucken.“

Auf der Terrasse vor der Indoorhalle stehen schon Stühle und Tische bereit, die auch für diejenigen gedacht sind, die auf dem beliebten Radweg auf der alten Bahntrasse zwischen Wittorf und Brockel unterwegs sind und im idyllisch gelegenen „Bahnhof“ Bretel eine Rast machen. Schrader: „Von dort sind es ja nur ein paar Meter bis zu uns.“ Entsprechende Schilder weisen den Weg. Geplant ist auch eine Art Polo-Lounge mit Bistro. Dazu ist die umtriebige Geschäftsfrau gerade mit den Behörden im Gespräch und auch den Touristikverband Tourow will Schrader mit ins Boot holen, denn eine weitere Polo-Anlage ist im Landkreis nur in Appel zu finden, im Altkreis Rotenburg gar nicht.

Ein erstes größeres Turnier mit Poloprofis aus Südamerika ist vom 9. bis 11. September geplant.

„Bis dahin haben Neugierige aber die Möglichkeit, schon mal in die Polowelt hineinzuschnuppern, denn wir bieten demnächst sowohl Tages- als auch Wochenendkurse und Gruppenunterricht an“, schmiedet die Chefin bereits weitere Pläne.

Zu denen gehört auch ein kleiner Interieur-Shop mit Einrichtungsideen und hochwertigen Accessoires. Denn so ganz kann Sarah Schrader ihren ehemaligen Beruf doch noch nicht loslassen.

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