Karin Schroeder und Andreas Goehrt feiern 25 Jahre Theater Metronom - Von Nina Baucke

„Überflieger mit Bodenhaftung“

Sonnenblumen von Bürgermeister Ralf Goebel (links): Er bedankte sich bei Karin Schroeder und Andreas Goehrt für ihr kulturelles Engagement. Foto: Nina Baucke
 ©Rotenburger Rundschau

Hütthof. An einem Tag im Jahr 1994 herrschte „Sauwetter“ in Visselhövede, als Karin Schroe-der und Andreas Goehrt im Rathaus an die Tür von Stadtdirektor Erhard Grunhold klopften: In einem in Hütthof aufgeschlagenen Zirkuszelt planten sie die Proben für das Theaterstück „Das Narrenschiff“ – und alles drohte aufgrund des Wetters buchstäblich im Matsch zu versinken. „Da trafen zwei Ertrinkende auf einen Verdurstenden“, erinnerte Grunhold am vergangenen Mittwochabend an eben jenem Ort, an dem alles angefangen hatte, und an dem die beiden Theatermacher nun das 25-jährige Bestehen des Theaters Metronom feierten.

Nicht nur, dass Goehrt und Schroeder zur Feier des Jubiläums aus Elementen der zahlreichen Eigenproduktionen die Revue „Boxenstopp“ kreiert haben, die an diesem Wochenende zur Aufführung kommt: Am Mittwoch trafen die beiden Theatermacher im Zirkuszelt neben der Spielstätte auf Freunde, Förderer und besondere Wegbegleiter. Diese warfen nicht nur Schlaglichter auf die Entwicklung des Metronoms, das im Laufe der Jahre mit seinen Produktion um die Welt gereist ist – „von Korea bis Bad Salzuflen“, wie Goehrt bemerkte. Die Gäste nutzten zudem die Gelegenheit, sich bei dem Team des Theaters zu bedanken – für die jahrelange Arbeit über den reinen Theaterbetrieb hinaus, die auch Jugendförderung und kulturelles Engagement in der Region umfasst. Für die musikalische Begleitung sorgte ein Andenken an das „Narrenschiff“, nämlich das 7. Orchester zur See – mit Jan Fritsch am Saxophon und Percussion, Holger Kirleiß am Piano und Heino Selhorn am Bass.
„Mit dem Metronom wurde Visselhövede kulturell hoffähig“, lobte Grunhold. Er hatte 1994 unbürokratisch für Hilfe gesorgt und den Bauhof Kies als festen Untergrund für das Zelt nach Hütthof bringen lassen, wo dann im Anschluss die Entscheidung gefallen war, mit dem Theater Metronom sesshaft zu werden und in dem 16-Einwohner-Dorf aus einem Stallgebäude ein Theater mit 108 Plätzen zu machen. Seitdem haben Schroeder und Goehrt dort 32 Eigenproduktionen auf die Bühne gebracht. „Es ist das ergreifende Herzblut, das durch die Handlungen eurer Stücke fließt und fesselt“, sagte Grunhold. „Wir können uns über so ein Kleinod in der Region glücklich schätzen.“
Ein Stall sei eigentlich ein komischer Ort für ein Theater, bemerkte Björn Thümler, Landesminister für Wissenschaft und Kultur. „Aber es funktioniert.“ Die Erhöhung der jährlichen Konzeptionsförderung des Landes Niedersachsen sei zudem gut angelegtes Geld. „Daher bin ich gespannt, wie das 7. Orchester zur See im 50. Jahr des Theaters aussieht.“
Landrat Hermann Luttmann betonte das Engagement von Schroeder und Goehrt in der Jugendarbeit: „Das Theater ist aus dem kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken.“ Das sah auch Visselhövedes Bürgermeister Ralf Goebel so: „Ihr nehmt junge Menschen in Projekte mit, leitet sie an, zeigt ihnen Wege auf, gebt ihnen Strahlkraft und verhelft ihnen zu besonderem Wachstum.“ Goehrt und Schroeder seien Überflieger mit Bodenhaftung, so Goebel mit Anspielung auf das Hobby der beiden Theatermacher, das Gleitschirmfliegen.
Wie weit sich die Fangemeinde mittlerweile erstreckt, verdeutlichte an Schroeder und Goehrt gerichtet Martina von Bargen, Geschäftsführerin des Landesverbands Freier Theater Niedersachsen: „Ihr nehmt euer Publikum immer mit, nicht nur hier, sondern auch in Europa und in Asien.“ Sie selbst sei seit „Oskar und die Dame in Rosa“ eingefleischter Metronomfan. „Ihr seid ein verlässlicher Taktgeber mit einer hohen Anzahl von Beats.“
Für die Aufführungen von Boxenstopp am heutigen Samstag, 17. August, ab 20.30 Uhr und morgigen Sonntag, 18. August, ab 19.30 Uhr, jeweils im Anschluss mit Musik und Tanz, gibt es noch wenige Karten – telefonisch unter 04262/1399.

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