Interessengemeinschaft Pro Radweg lässt nicht locker

Neue Banner, alte Forderung

Mitglieder der Interessengemeinschaft mit Lars Dammann (l.) und Visselhövedes Bürgermeister Andru00e9 Lüdemann (r.) stellen das neue Plakat vor, das an markanten Punkten entlang der Landesstraße 171 aufgestellt wird. Foto: Kirchfeld
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Jeddingen – Die Forderung nach einem Radweg entlang der Landesstraße 171 zwischen Jeddingen und dem Kirchlintelner Ortsteil Klein Linteln bekommt ein neues Gesicht. Am Samstag hat die Interessengemeinschaft (IG) „Pro Radweg – für ein sicheres St. Pauli“ das neue Banner vorgestellt, das vervielfältigt an markanten Standorten entlang der Straße aufgehängt oder aufgestellt wird. Dabei stehen natürlich besonders die Endpunkte der Radweglücke am Jeddinger Sportplatz und an der Abzweigung nach Brunsbrock im Mittelpunkt.

Da es die Forderung nach einem Radweg bereits seit Jahrzehnten auf beiden Seiten der Landkreisgrenzen gibt, lag es nahe, dass die neuen Plakate im Rahmen einer Radtour entlang der Strecke vorgestellt wurden. So radelten die Jeddinger Mitglieder der Interessengemeinschaft in Richtung Sportplatz Brunsbrock auf der Landesstraße, um noch einmal auf die Gefährlichkeit dieser Strecke hinzuweisen. An dieser ist es im Bereich des Bahnübergangs in der Gemarkung St. Pauli zu schweren Verkehrsunfällen gekommen, bei denen zwei Radfahrer ihr Leben verloren hatten.

„Es geht einfach darum, am Ball zu bleiben und das eingeschlagene Ziel voranzutreiben“, betonte der Jeddinger Lars Dammann, Sprecher der Interessengemeinschaft. Er nannte die drei Ziele: „Ein sicherer Fahrradweg für jedermann. Ein ungefährlicher Radweg für unsere Kinder, die die Sportstätten in Jeddingen und Brunsbrock erreichen wollen. Und einen Lückenschluss des Radwegenetzes für den Tourismus in der Region, der dringend nötig ist und bereits schon vor Jahrzehnten versprochen, aber nicht realisiert worden ist.“

Aber, und das wollte Dammann nicht verhehlen, es sei Bewegung in die Forderung gekommen. Auch aufgrund der Mithilfe der Landespolitiker Dörte Liebetruth (SPD) aus Verden und Eike Holsten (CDU) aus Rotenburg. „Auf der Prioritätenliste des Landes ist der Radweg nun seit einem halben Jahr planungssicher.“

Die Interessengemeinschaft mahnte jedoch, dass die Ausführung nun nicht erst in fünf bis sechs Jahren erfolgen, sondern die zehn Kilometer lange Strecke bereits in zwei Jahren fertig sein sollte. „Daher wollen wir weiterhin am Ball bleiben und nach unseren Möglichkeiten die Planungen vorantreiben“, so Dammann.

„Erst fehlte immer wieder das Geld, dann war von Personalknappheit in der zuständigen Straßenbaubehörde in Verden die Rede“, stellte auch Ingrid Müller, Ortsvorsteherin in Schafwinkel fest. Sie ist eine direkte Anwohnerin der Straße und „wirbt um den Radweg, seitdem ich Kinder bekommen hatte“.

Unterstützung erhielt die Interessengemeinschaft am Samstag neben der Landtagsabgeordneten Liebetruth auch von den Bürgermeistern beider Orte. Aus Visselhövede waren André Lüdemann und aus Kirchlinteln Arne Jacobs angereist. „Wir werden eine enge Zusammenarbeit beider Kommunen anstreben und mit den betroffenen Grundstückseigentümern bereits das Gespräch suchen, um das Projekt voranzutreiben“, verdeutlichte Jacobs. „Wir erleben augenblicklich eine Wende im Mobilitätsdenken der Verkehrsteilnehmer. Das wird von der Interessengemeinschaft gut forciert und nun auch in den Behörden gesehen“, ergänzte Lüdemann.

Die IG hat jetzt ein weiteres Gespräch mit der Straßenbaubehörde, bei der der Stand der Dinge erfragt wird. Für den 17. September ist eine Sternfahrt von mehreren Fahrradgruppen aus beiden Landkreisen geplant.

Während auf der einen Seite diese Aktion vorbereitet wird, sind auf der anderen Seite Mitarbeiter der Behörde zurzeit dabei, Flora und Fauna über die verschiedenen Vegetationsperioden im Laufe eines Jahres zu dokumentieren – auch, um den genauen Verlauf des Radwegs festzulegen: nördlich oder südlich der Landesstraße oder mit einem Wechsel am Bahnübergang an der Kreisgrenze.

An Ausgleichsflächen, um den Eingriff in die Natur beim Bau des Radwegs zu kompensieren, hat die Straßenbaubehörde mehr als genug. Nach einem Aufruf in unserer Zeitung hatten sich viele Flächeneigentümer gemeldet, die Grundstücke für die nötigen Bepflanzungen zur Verfügung stellen.

aki/jw

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