VON TOBIAS WOELKI Hemsbünde – So schön wie der Hemsbünder Kindergarten durch die Holzverkleidung und durch die Pultdachbauweise auch aussieht, der Zahn der Zeit nagt an dem Haus. Und nicht nur das: Gerade im Bereich der Fenster gammelt es. Die Außenfassade des Kindergartens Wasserdörfer wird darum demnächst grundlegend saniert. Darauf hat sich der Gemeinderat Hemsbünde während seiner vergangenen Sitzung verständigt.
Über die notwendigen Baumaßnahmen hatte zuvor Architekt Axel Zimmermann die Kommunalpolitiker aufgeklärt. „Das Gebäude kennen wir sehr gut. Im Jahr 2019 erfolgte die Dachsanierung. Jetzt haben wir den Kindergarten noch einmal genauer unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die Fassade saniert werden muss.“
So sind die Holzrahmen der Fenster undicht und von Fäulnis befallen. Der gesamte Sockel ist außerdem freizulegen, so der Fachmann. Denn entspräche nicht mehr dem Stand der heutigen Technik. Die Fassade ist zu erneuern und entsprechend gegen Wärmeverluste zu dämmen. Immer wieder dringt nämlich Wasser bei etwas stärkerem Regen in das Haus ein. „Um das abzuhalten, müssen wir einem Gefälle arbeiten“, erläuterte Axel Zimmermann, die die Kosten für die Maßnahmen auf rund 232 000 Euro schätzt. Auf Nachfrage antwortete der Architekt: „Im Frühjahr 2023 könnten die Bauarbeiten vielleicht beginnen. Mindestens drei Monate lang wird der Betrieb des Kindergartens dann allerdings stark eingeschränkt sein.“ Zuschüsse für die Baumaßnahmen erhofft sich die Gemeinde aus dem Dorfentwicklungsprogramm der Dorfregion Wiedau-Walsede. Ein entsprechender Förderantrag soll jetzt mithilfe des beratenden Planungsbüros „mensch und region“ aus Hannover gestellt werden. Ums liebe Geld geht es auch beim Thema Energie, das der Gemeinderat ebenfalls auf der Tagesordnung hatte. Aufgrund der drohenden Krise in diesem Sektor im kommenden Herbst und Winter mögliche Sparmaßnahmen. „Mit Blick auf die künftige Stromlieferung beteiligen wir uns an der Anbieterausschreibung des Landkreises. Unser Vertrag der Stromlieferung läuft zum Jahresende aus. Eines ist sicher: Die Kosten steigen. Wir rechnen für das kommende Jahr fast mit einer Verdreifachung der Stromkosten. Das sind rund 35 000 Euro im Jahr zusätzlich für die Gemeinde“, sagte Bürgermeister Ludger Brinker (CDU). Er schlug vor, die Brenndauer der Straßenbeleuchtung zu optimieren und die Temperaturen in der Mehrzweckhalle zu senken. Manfred Struck (SPD): „Wir sollten die Bürger fragen und uns von ihnen ein Feedback einholen, weil sie das auch bezahlen müssen.“ Der Rat begrüßte den Vorschlag. „Mit dem nächsten Bürgerbrief fragen wir die Bevölkerung nach Einsparvorschlägen und optimieren als erste Maßnahme die Leuchtdauer der Straßenbeleuchtung“, erklärte Ludger Brinker (CDU). So wird zunächst an den Dämmerungsschaltern gearbeitet, die die Straßenlampen regulieren. Sicher ist, dass sie ab 5.30 Uhr leuchten werden. Aber bisher ist es so, dass sie auch noch in Betrieb waren. als es bereits gut dämmerte. „Da können wir vielleicht noch dran drehen und genauer einstellen“, so Brinker. Inwieweit die Leuchtdauer generell begrenzt wird, darüber wird der Rat entscheiden, wenn die Rückantworten der Bürgerbriefe ausgewertet sind.