Exxon-Mobil beginnt mit dem Rückbau von Gilkenheide Z1 - Von Nina Baucke

Zurück zur Natur

Daniela Davies (Mitte) erläuterte den Ratsmitgliedern die Vorgänge auf dem Betriebsplatz Gilkenheide Z1. Foto: Nina Baucke
 ©

Gilkenheide. Noch stehen die Zäune um das Gelände der Versenkbohrstelle Gilkenheide Z1 – in wenigen Jahren soll alles Geschichte und verschwunden sein: die Zäune, die Tanks, das Pumpenhaus, Rohre, Bodenplatte. So sehen es zumindest die Rückbaupläne des Energiekonzerns Exxon-Mobil vor. Die ersten Schritte sind derzeit in vollem Gange, einen Eindruck davon verschafften sich kürzlich Visselhövedes Bürgermeister Ralf Goebel sowie Mitglieder des Stadtrates.

Heiner Gerken (Grüne), Astrid Kirmeß (CDU), Dagmar Kühnast (SPD) sowie Eckhard Langanke (WiV) ließen sich von Daniela Davies, Exxon-Betriebsleiterin in Bellen und Exxon-Pressesprecher Klaus Torp das Geschehen auf dem Betriebsplatz erläutern.

Das Verbindungsrohr von den Tanks zum Bohrloch ist bereits gekappt, nur noch ein Stück Flatterband deutet an, wo die Leitung einmal entlanglief. Konkret sind Arbeiter dieser Tage dabei, die obertägigen Aufbauten Stück für Stück zu demontieren. „Alle Bauteile werden hier gereinigt, das verwendete Wasser aufgefangen und entsorgt“, erklärte Davies.

Bis zum Jahresende soll das noch dauern, bevor es 2018 an die Verfüllung des Bohrloches mit Zement geht. 2019 folgt dann der Rückbau der Bodenplatte. „Danach beginnen wir mit der Rekultivierung“, so Davies. „Das kann dann allerdings noch etwas länger dauern.“ Am Ende soll nach Exxon-Plänen nichts an die Bohrungszeit erinnern. Selbst das Bohrloch – dieser Tage noch durch einen metallenen Aufbau erkennbar – wird nicht mehr zu sehen sein: Etwa fünf Meter unter der Erdoberfläche wird die Öffnung verschlossen. Im Anschluss daran lässt der Konzern auch die Rohrleitungen aus der Richtung Söhlingen Ost, über die das Lagerstättenwasser nach Gilkenheide transportiert worden war, entfernen.

Das Gelände der Bohrung geht dann wieder an den Eigentümer. „Unser Pachtvertrag endet dann“, so Torp. Nach eine Prüfung durch das Landesbergamt soll Exxon aus der Bergaufsicht entlassem werdem. „Zum einen ziehen wir uns aus Altersgründen der Bohrung zurück. Zum anderen setzen wir mit dem Rückbau gesetzliche Vorgaben um“, so Torp. Ab 2021 darf demnach Lagerstättenwasser nur noch in rund 5.000 Meter tiefe verbracht werden – in die Horizonte, deren Druck durch die Erdgasförderung zuvor abgesenkt worden war.

Gilkenheide ist nicht die einzige betroffene Station – auch Stapel Z1 (Gemeinde Horstedt), Grauen Z2 (Gemeinde Neuenkirchen) und Soltau Z6 (Stadt Schneverdingen) werden ebenfalls stillgelegt. Industrieweit sind bereits fünf von zehn Kalkarenit-Versenkbohrungen außer Dienst genommen worden. Als Lagerstätte soll für die Region künftig die Bohrung Söhlingen Z1 (Gemeinde Hemslingen) dienen. Dazu soll es voraussichtlich im September eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.

Am 30. April hatte das Unternehmen Gilkenheide Z1 stillgelegt. Begonnen in 1985 hatte Exxon-Mobil in einer Tiefe von fast 1.300 Meter rund eine Million Kubikmeter Lagerstättenwasser in Kalkarenithorizonte versenkt, nach dem sich die Explorationsbohrung in 5.000 Meter Tiefe als nicht fündig herausgestellt hatte.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser