Beschluss steht: Aus der Sparkasse wird nun ein Kindergarten

Verhärtete Fronten

Die ehemalige Sparkasse wird nun umgebaut, zwei Kindergartengruppen werden ab 2022 hier zu Hause sein. Foto: Judith Tausendfreund
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Kirchwalsede (jt). Aus der Sparkasse in Kirchwalsede wird nun ein Kindergarten. Diesen Beschluss fasste kürzlich der Kirchwalseder Gemeinderat – und das nach gut zweijähriger Diskussion. Zur Debatte stand, entweder das alte Gebäude zu kaufen und umfangreich zu sanieren, oder als Alternative das alte Sparkassengebäude entsprechend umzubauen. Dazu kommt: Das Gelände gehört der Gemeinde bereits, während die Verhandlungen rund um das aktuelle Kindergarten-Gelände bisher gescheitert sind.

Im Vorfeld des jetzt gefassten Beschlusses hatte es zwei Bürgerbegehren gegeben. Im ersten Anlauf scheiterten die Initiatoren an einem Formfehler, die zweite Version wurde zurückgezogen, und nun fand eine Ratssitzung statt, die am Ende eine Entscheidung herbeiführte. Mit sechs zu vier Stimmen beschlossen die ratsmitglieder, das ehemalige Sparkassen-Gebäude umzubauen. Somit ist sichergestellt, dass die Kinder, die zum Ende des Jahres 2021 das jetzige Kindergarten-Gebäude geräumt haben müssen, nicht auf der Straße stehen. Die Diskussion, die mit der Beschlussfassung einher ging, zeigte jedoch, dass es vor Ort keine einheitliche Stimmung zu dem Streitthema gibt.

Als problematisch beschrieb Rolf Luttmann (Bürgerliste) die Tatsache, dass zum jetzigen Zeitpunkt und somit auch zum Zeitpunkt, an dem der Beschluss für oder gegen das Projekt gefasst werden musste, keine Gesamtübersicht zu den Kosten vorliege. „Ich wüßte aber gerne, was das ganze Projekt kostet, inklusive der Einrichtung, dem Wendehammer und eben allen weitere Kosten“, betonte Luttmann. „Wir agieren hier mit Zahlen, die später ganz anders sein werden.“ Andere Stimmen argumentierten, dass jede andere Lösung ebenfalls sehr teuer werden würde. Gabriele Hornhardt (Bürgerliste), die sich als Gegnerin des Projekts vorstellte, beharrte darauf, dass es generell kaum Befürworter für die Idee gebe. Das Gelände sei zu klein, zudem sei ein Geldautomat – dieser soll auch nach dem Umbau hier bleiben – mit einem Kindergarten nicht kompatibel. Auch sei die Park- und Verkehrssituation vor Ort „nicht beherrschbar“. „Ich habe Kostenschätzungen in Höhe von 1,3 bis 1,6 Millionen Euro gehört, in der heutigen Zeit, auch bedingt durch die Corona Krise, haben wir das Geld nicht mehr“, so Hornhardt.

Andere Ratsmitglieder hielten dagegen. So bezeichnete Henning Böhling (CDU) den vorgestellten Entwurf als sehr gelungen. Das Kaufangebot für das jetzige Kindergartengelände sei überteuert. „Vielleicht wären wir schon weiter, wenn es kein Bürgerbegehren gegeben hätte.“

Erhebliche Kosten würden auch beim Umbau des alten Kindergartens anfallen, betonte Anke Widmer (CDU). Oliver Diercks (CDU), Vorsitzender des Kita-Ausschusses, erklärte, dass es gerade in der jetzigen Zeit wichtig sei, als Kommune die Wirtschaft zu fördern und Aufträge zu vergeben. Schon im Verlauf des Abends hatte er erklärt, dass auf dem bisherigem Kindergartengelände massive Veränderungen vorgenommen werden müssten, um die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Es sei sinnvoller, dort eine andere Nutzung anzustreben. Bürgermeisterin Ursula Hoppe (CDU) zog am Ende der Debatte ein frustriertes Fazit: „Wir reden seit zwei Jahren über das Thema, wir können jetzt noch ein Jahr diskutieren, wir werden nie eine Einigung schaffen“. Mehrfach hatte sie im Verlauf des Abends darauf hingewiesen, dass es heute „nur“ um den Grundriss des neuen Gebäudes gehe. Die Gesamtkosten seien auch abhängig von den möglichen Fördergeldern und müssten im Herbst beschlossen werden.

Am Ende beschlossen die Ratsmitglieder den Umbau, nun kann der neue Kindergarten also entstehen. Dabei werden die neuen Räume von aussen an den bestehenden Altbau angebracht. Zwei Gruppenräume sind geplant, ein dritter wäre machbar, falls Kirchwalsede wächst.

Der vorgesehene „Kneipp-Raum“ soll die Gesundheit der Kinder besonders fördern. 13 Stellplätze sind momentan vorgesehen, ein Wendehammer soll eine Wendemöglichkeit für die Eltern schaffen. „Die Parkplatzsituation halte ich für komfortabel“, betonte Architekt Thomas Maas, die Verordnung sehe vor, dass je 20 bis 30 Kinder insgesamt nur ein Parkplatz bestehen müsse. Die Außenfläche des neuen Kindergartens wird etwa 1.100 Quadratmeter betragen, gesetzlich vorgesehen sind zwölf Quadratmeter pro Kind.

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