Ausschüsse arbeiten Planungsdetails zum Primar Campus ab - Von Nina Baucke

Zähe Debatte

Auf den Schulhof der Kastanienschule sollen bereits in den Sommerferien Veränderungen zukommen u2013 geht es nach den Planungen der Stadt. Foto: Nina Baucke
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Visselhövede. Da musste Rathausmitarbeiterin Kirsten Hellberg in einer kurzen Pause noch einmal eine weitere Lage Mineralwasserfläschchen auf den Tischen des Ratssaals verteilen: In einer bis zu fünfstündigen Mammutsitzung bei hochsommerlichen Temperaturen berieten Bau- und Schulausschuss der Stadt am Dienstag gemeinsam vor allem über ein Thema – die Planungen für den Primar Campus. Dabei arbeiteteten sich die beiden Gremien in einer oft zähen Debatte an 28 Einzelpunkten ab – bis auf eine Ausnahme mit zustimmendem Votum. Und auch der Verwaltungsausschuss stimmte in seiner Sitzung am Donnerstag den Beschlussvorlagen mehrheitlich zu.

„Wir haben in den vergangenen Sitzungen immer wieder über den Planungsstand berichtet, aber viele Anträge dazu bekommen. Daher haben wir alles kleingehäkselt und die Anregungen eingepflegt“, begründete Bürgermeister Ralf Goebel am Dienstag die Vorgehensweise. Allerdings zeigte sich auf der Sitzung, dass zwar im Februar der Rat „Ja“ zum Projekt Primar Campus gesagt hatte, der Diskussionsbedarf jedoch nicht kleiner geworden ist.

Als einer der hartnäckigsten Knackpunkte erwies sich bei der Sitzung die Parkplatzfrage. So sollen etwa 21 Kurzzeitparkplätze an der Ecke Wedekind- und Gerhard-Hauptmann-Straße entstehen, dazu kommen nördlich davon Stellflächen für Schulmitarbeiter. „Da fehlt ein Taxiparkplatz, und auch die bisherige Feuerwehrzufahrt fällt flach“, monierte der Bauausschussvorsitzende Dieter Carstens (CDU). Auch die Zahl der Kurzzeitparkplätze sei zu wenig. Ebenso zeigte sich Hartmut Wallin (Grüne) unzufrieden mit der Rondelllösung: „Das kostet Platz, dabei sollten dort so viele Stellflächen wie möglich entstehen.“ Und Eckhard Langanke (WiV) sah seine Prognosen bestätigt: „Das Verkehrschaos dort ist vorprogrammiert.“ Einen Puffer sollen weitere Parkplätze auf der derzeitigen Grünfläche des Sportplatzes bieten, „und die werden wir brauchen“, bemerkte die Schulleiterin der Kastanienschule, Cathrin Puschmann. Das sah der Schulausschuss anders, im Gegensatz zum Bauausschuss lehnte er den Vorschlag ab.

Fünf Anträge hatte allein die Grünenfraktion eingereicht, allerdings lehnten beide Ausschüsse einige ab, die übrigen zog Wallin nach einigen Debatten wieder zurück. Unter anderem war eine Forderung, den Unterricht der vierten Klassen während der Bauphase in freie Räume in der Außenstelle der Oberschule an der Lönsstraße zu verlegen. „Wir können nicht einfach eine ganze Schülergeneration so benachteiligen“, so Wallins Begründung. Rückendeckung bekam er von Elternvertreter Arno von Dreele: „Es ist nicht förderlich, wenn Kinder direkt neben einer Baustelle lernen müssen.“ Anders sah das Puschmann: „Wir wollen das flexibel gestalten. Wir sind zwar dankbar für die Möglichkeit, in der Oberschule unterzukommen, aber ich habe dann eine vierte Klasse und ich kann nicht ausgelagert werden. Zudem: Der Baulärm wird für alle Kinder störend sein, aber damit müssen wir klarkommen.“ Auch weitere Optimierungsmöglichkeiten am Gebäude, die Wallin aus Kostengründen anregte, stießen auf Kritik. „Wir reden seit einem Jahr darüber, es ist schon günstig ausgelegt und zusammengedampft“, betonte Architekt Martin Menzel. „Und bei der Kita haben die Räume Mindestgröße.“ Energischer reagierte Puschmann auf Wallins Antrag, das Gebäude weiter zu verkleinern: „Das alles ist schon ein Sparmodell, es geht nicht weiter runter.“ Sie fühle sich in ihrer Expertise als Schulleiterin mit ihren Anregungen nicht mehr ernst genommen. „Dabei heißt es doch, dass wir hier für die Zukunft bauen.“

Weniger Debatte sowie die einstimmige Befürwortung beider Ausschüsse gab es bei dem Entwurf für die umgestaltete Spielfläche auf dem Pausenhof. Das Vorhaben hat allerdings mit der zeitlichen Herausforderung zu kämpfen: Denn wenn im Herbst die Bagger anrücken, um den ersten Teilabriss vorzunehmen, ist damit ein erheblicher Teil des Schulhofgeländes für die Kinder nicht nutzbar. Daher plant die Verwaltung, die Umgestaltung mit Spiellandschaft, Sandfläche, Bolzplatz, Hochbeeten und Schaukeln bereits in den Sommerferien vorzunehmen. Dabei liegt der Kostenrahmen bei 80.000 Euro, die geplanten Maßnahmen schlagen mit etwa 74.000 Euro zu Buche. „Damit sind wir immer noch im Budget“, erklärte Bauamtsmitarbeiterin Christina Rathjen.

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