Bötersen (md). 15 Wagen waren unterwegs, zwei davon stachen beim Erntefestumzug der Gemeinde Bötersen besonders hervor. Was zum einen daran lag, dass sie ausgesprochen ruhige „Fahrgäste“ beförderten, zum anderen daran, dass sie enorm einfallsreich und mit viel Liebe zum Detail geschmückt waren. Die Rede ist von den beiden Erntewagen von Richard Landversicht und Klaus Trefke.
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Die zwei Böterser Urgesteine hatten bereits im vergangenen Jahr mit aufwendig geschmückten Traktoren von sich reden gemacht, diesmal legten sie mit ihren Gefährten noch eine Schippe drauf. Ihre Fahrgäste waren übrigens Puppen, die, in historisch ländlichen Gewändern gekleidet, stimmig zum Gesamtbild der Wagen waren.
Ihr Zusammenspiel mit den anderen Wagen hatte eins mit dem allgemeinen Festverlauf gemein: Es verlief reibungslos. Das Wetter hätte besser nicht sein können, und auf dem Umzug war ein auffallend großer Anteil an jungen Leuten zu sehen. Deren Wagen erkannten Zuschauer in der Regel daran, dass ein Notstromaggregat zum Ensemble dazu gehörte und die Lautsprecheranlagen ausreichend waren, um ein ganzes Festival zu beschallen. Das hatte auf dem ersten Blick vielleicht nicht mehr so viel gemein mit den Erntefesten, die Klaus Trefke und Richard Landversicht aus ihrer Jugend kannten. Aber die beiden sahen das eher pragmatisch: „Es ist doch schön, wenn die Jugend mitmacht. Und als wir jung waren, sind wir auch nicht immer so aufgetreten, wie es die Alten gewollt hatten“, sagte Landversicht. Erntemeister Cord Trefke, der in seiner Ansprache auf das bewegte Jahr in der Gemeinde einging, war einfach nur glücklich mit den vielen Dingen, die die Bewohner der Dörfer erreicht hatten und sagte: „Wir sind so gut, wie wir uns fühlen. Deshalb lasst uns heute losgelöst feiern.“ Eine Aufforderung, die sich die Bewohner der Gemeinde Bötersen nicht zweimal sagen lassen mussten.
