Verkehrsberuhigung in Reeßum: Nächste Schritte geplant

Bürger bestimmen Tempo

Tempo-30-Zonen könnte es demnächst in der Gemeinde Reeßum einige geben. Der Rat hat sich mehrheitlich für das Abstecken möglicher Bereiche ausgesprochen.
 ©Andreas Schultz

Reeßum (as). Gemächlich, nicht immer so hetzen. Das wünscht sich der Rat der Gemeinde Reeßum mehrheitlich für den Verkehr in den Nebenstraßen. Während der jüngsten Ratssitzung waren Tempo-30-Zonen und eine Spielstraße in Taaken erneut Thema.

Die ersten Gespräche mit dem Landkreis hat es bereits gegeben. Nun setzt Bürgermeister Marco Körner auf das Einbeziehen der Gemeindebürger: „Meine Überlegung ist, dass jeder Ortsteil sich selbst festlegt, wo die Zonen Sinn machen“, so Körner. Ohne den Rückhalt der Anwohner sei eine Festlegung keine gute Idee, war er sich sicher. Der Bürgermeister skizzierte auch das weitere Vorgehen: Fragliche Bereiche könnten im Rahmen von Anliegerversammlungen diskutiert werden, im Anschluss stehe eine Bereisung mit einem Vertreter des Landkreises an.

Für den Bereich Rüssend scheint schon jetzt klar, dass Tempo 30 gewünscht ist. Das machte eine Liste mit Namen von Befürwortern deutlich, die Dieter Precht dem Bürgermeister vorlegte. Weniger eindeutig ist die Lage in der Schulstraße in Taaken. Für den Bereich war während der zurückliegenden Diskussion noch der Wunsch laut geworden, eine Spielstraße einzuführen. Nach Auskunft Körners sieht der Landkreis dazu im Augenblick keine Möglichkeit. Dort sei eher Tempo 30 denkbar, gab Körner weiter. Denn die Straße verfüge nicht über die baulichen Voraussetzungen zur Umsetzung – eine Einschätzung, die bei Katrin Martens Protest hervorrief. „Die Hälfte der Straßen, die in Sottrum Spielstraßen sind, sehen genauso aus“, sagte sie. Einbuchtungen und Verschwenkungen seien dort längst nicht überall vorhanden. Marco Bruns und Precht sprachen sich dafür aus, in der Angelegenheit noch einmal bei der Behörde nachzuhaken.

Für weiteres Kopfschütteln im Rat und ein Raunen im Publikum sorgte der Wortbeitrag von Herbert Cordes: „Eine Straße ist kein Spielplatz. Sie ist gebaut worden, um sie zu befahren. Ich sehe da keinen Nachregelungsbedarf, sondern eher einen kleinen Populismus unserer Ratsmitglieder. Wir sollten uns lieber mit dringenderen Dingen beschäftigen, zum Beispiel mit Löchern in den Straßen. Für mich macht die ganze Diskussion um Tempo-30-Zonen eher den Eindruck einer Alibiveranstaltung“.

Seine Ratskollegen nahmen es gelassen und schritten zur Abstimmung. Der Rat will anhand von Kartenmaterial mögliche Tempo-30-Zonen abstecken und dem Landkreis zur Prüfung vorlegen, ehe es mit den Bürgerversammlungen weitergeht. Mit Ausnahme der Gegenstimme von Cordes waren sich die Gremiumsmitglieder in der Angelegenheit einig.

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser