Udo Klopke spielt im Ahauser Kulturhof eigene Werke

Perspektiven von der Saite

Udo Klopke überzeugte auch vor kleinem Publikum mit seinen Songs.
 ©Wilfried Adelmann

Ahausen. Das Licht geht an. Auf der Bühne ein Mann mit Gitarre in der Hand, einer Rassel am Fuß und einer elektronischen Basedrum vor sich auf dem Bühnenboden. Er betritt den Saal des Kulturhofs Ahausen. Es haben sich nicht viele Gäste eingefunden und der Mann mit der Gitarre und dem „Straßenmusikantenoutfit“ wird später in die Runde fragen, ob immer so wenig los sei. Aber erst einmal fängt Udo Klopke aus Neuss mit seinem Akustisch-Solo-Programm an.

Er lässt sich, ganz Profi, von den nur spärlich besetzten Sitzmöglichkeiten nicht irritieren. Klopke singt auf Englisch und seine Stimme überzeugt sofort. Es ist eine Mischung aus Phil Collins und Sting, jedoch mit seinem individuellen Reiz, und die meist selbst geschriebenen Songs bringt er ohne Filter über die Bühne. Zwei Frauen wippen sofort mit und auch die anderen Gäste nimmt der Vollblutmusiker mit. Der Singer-Songwriter hat schon mit etlichen Größen des Show-Geschäfts gespielt und zahlreiche Preise bekommen. Auf seiner Tour durch die Republik verzichtet Klopke nun auf seine beiden Begleiter, die, wie er berichtet, zuhause in Neuss am aktuellen Album arbeiten.

Klopke wäre nicht soweit in der Musikszene gekommen, wenn er den mangelnden Zuhörerbesuch nicht mit einem Lächeln wegstecken würde. „Das kommt immer wieder mal vor und gehört zum Geschäft – Hauptsache die Stimmung ist gut und es macht Spaß“, wird er nach dem Konzert erklären.

Und so ist es. Publikum und Künstler haben sichtlich Freude am Auftritt im gemütlichen Ambiente des Kulturhofs. Die einzelnen Lieder werden von Klopke kurz erklärt und es gibt sogar einen kleinen Ausflug in die Geheimnisse des Songschreibens und wie man am besten die Sologitarre spielt. Da sind die Besucher besonders dabei und vielleicht sollte der Songwriter diesen Teil seines Programms ausweiten, denn wann lernt man als Nicht-Musiker, dass die leeren Saiten einer Gitarre besser klingen, als mehrere gleichzeitig gedrückte?

Ohne Pause setzt der Alleinunterhalter sein Programm fort und manchmal kommt auch eine Stimmung auf, wie sie in irischen Pubs entstehen könnte. Seine mitreißende Darbietung erzählt in seinen Liedern jedoch nicht nur vom Kneipenleben, sondern auch von nachdenklichen Situationen. In „Big amounts“ geht es zum Beispiel um die Sichtweise eines Betrachters, der zu dicht mit einer Sache verbunden ist und lieber weiter weg treten sollte, um das ganze Bild sehen und erleben zu können.

Zum Schluss fordert Klopke das Publikum auf, mitzusingen und trotz der geringen Zahl an Mitsingern kommt etwas von der Stimmung herüber, die entsteht, wenn Künstler und Publikum auf einer Wellenlänge schwingen. Der Musikprofi zeigte, was alles in ihm steckt und mit zufriedenen Gesichtern verlassen die Besucher des Konzerts den Kulturhof Ahausen.

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