Saisongarten Solte plant Fortsetzung für 2020

Bötersens Blüten blühen

Sonnenblumen sind im Saisongarten Bötersen ein viel gesehener Blickfang. Die Hummeln freutu2019s.
 ©Andreas Schultz

Bötersen. Eine Idee trägt Früchte, im wahrsten Sinne des Wortes. Im März gingen Petra und Hermann Solte erstmalig mit einem Saisongarten an den Start und wo anfangs zumindest augenscheinlich nicht mehr war als trockener Sand, strotzt es jetzt nur so vor sattem Grün und anderen leuchtenden Farben. Die beiden Betreiber sind damit zufrieden – so sehr, dass schon jetzt feststeht: 2020 geht es weiter.

Das Fazit nach fast fünf Monaten im Betrieb: „Total gut, alles positiv. Es gibt viele Gründe weiterzumachen und uns ist schon seit einiger Zeit klar, dass das Projekt keine Eintagsfliege sein wird“, sagt Petra Solte. Die Idee für die privat bewirtschafteten Flächen brachte sie aus Hamburg mit, gemeinsam mit ihrem Mann verwirklichte sie den Einfall. Unterstützung bekommen beide von Mitarbeitern des Hofs.

60 Euro kostet die Pacht einer rund 60 Quadratmeter großen Fläche. Das war 2019 so und wird auch 2020 so sein. Kosten und Pacht halten sich damit ungefähr die Waage. Dabei ist die Ausgabenliste lang: Pflügen der Flächen und Unterbringen von Mist, Aufstellen eines Wildschutzzauns um die 17 verpachteten Flächen inklusive Installation eines schweren Gatters, Herbeischaffen und regelmäßiges Befüllen eines großen Wassertanks und Bereitstellen von Werkzeug, Bauwagen und Bänkchen. „Wir hatten schon überlegt, den Preis zu erhöhen. In Stadtnähe nehmen die Gärten zum Beispiel mehr als das Doppelte. Aber es geht in erster Linie nicht um den Brötchenerwerb, sondern darum, dass Landwirtschaft auch andere Wege gehen kann als beispielsweise Monokultur“, erklärt Petra Solte. Das lernen auch die Kleinsten: Der Kindergarten hat ein Beet und auch die Grundschule soll im kommenden Jahr eins bekommen.

Und es lohnt sich. Vielleicht nicht finanziell, denn der Hof Solte könnte die Fläche auch regulär bewirtschaften. Statt Geld wirft der Garten anderes ab: Er blüht in den buntesten Farben, die Pächter tauschen Pflegewissen und Erträge aus, man begegnet einander. Dabei haben die Hobby-Gärtner sehr unterschiedliche Ansprüche. Der eine lässt komplett mit Bienensaat bestellen, um den Brummern Gutes zu tun. Und während die nächste Sorte Gärtner es auf große Zucchini und Kürbisse abgesehen haben, gibt es auch andere. „Ich hatte ein Gespräch mit einer Pächterin, die über die ersten kleinen Kartoffeln total beseelt war“, freut sich Solte. Für die Hauswirtschaftslehrerin an den BBS Rotenburg ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Neben dem Mitgärtnern hat sie besonders große Freude daran, das Wachstum auf den Parzellen zu beobachten. Und auch an der Stimmung auf dem Feld: „Jeder der da ist, hat gute Laune“, konstatiert Solte. Jede Rückmeldung sei bislang positiv gewesen.

Das motiviert, auch zu Veränderungen. So kann sich das Paar vorstellen, einen kleinen Teich anzulegen, damit Bienen leichter an Wasser kommen. Sie profitieren zudem von eventuell kommenden Obstbäumen. „Wenn sich das Ganze fest etabliert, wollen wir vielleicht einen Brunnen bohren“, sagt Solte. Doch gerade Letzteres ist noch Zukunftsmusik.

Die erste Anmeldung für das kommende Jahr verzeichnet das Betreiberpaar bereits. Wer ebenfalls Pächter werden will, findet das Formular auf der Internetseite gemeinde-boetersen.de.

Die aktuelle Folge „Mit Taten zu Salaten“, die ebenfalls im Saisongarten Bötersen spielt, finden Interessierte auf Seite 9

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